WIENERIN Oktober 2025 Gesamt

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LET’S FOCUS

Ja, man merkt’s jetzt einfach schon: Die Tage werden kürzer, die Luft klarer und es wirkt fast so, als ob der Oktober einen Gang zurückschaltet. Wahrscheinlich nutzen viele von uns genau deshalb diese Zeit, um Gewohnheiten zu ändern und Gedanken zu ordnen. Kein Wunder also, dass der Trend „Sober October“ gerade jetzt so präsent ist: Wir haben uns gefragt, warum immer mehr Menschen einen alkoholfreien Lebensstil nicht als Verzicht, sondern als Entscheidung für Klarheit und Gesundheit begreifen –und welche Chancen darin liegen (S. 62).

Auch die Frage nach Beziehungen und Nähe beschäftigt uns in dieser Ausgabe. Wie gesund ist es, wenn Mutter und Tochter beste Freundinnen sind – und wo liegen die Grenzen? (S. 66) Und wir beleuchten ein Thema, über das selten offen gesprochen wird: Wie fühlt es sich an, mit 30 Jahren bewusst noch Jungfrau zu sein? (S. 70) Im Fashionbereich zeigen wir, warum wir im Herbst nicht ohne Layering auskommen (S. 24) und wie edel monochrome Outfits in Creme- und Weißtönen in der kühleren Jahreszeit wirken können (S. 40). Der Oktober lädt uns ein, fokussiert und klar durchzustarten – und wir nehmen diese Einladung einfach mal an! Wir wünschen viel Freude beim Lesen und viele kleine Aha-Momente!

Anregungen, Wünsche, Ideen? sarah.lehner@wienerin.at

WIENERIN

OKTOBER 2025

NÜCHTERN BETRACHTET

Warum sich die Art, wie wir Alkohol konsumieren, verändert

Wir setzen jetzt auf Layering 28 OLD AND GOLD

Wenn Pensionist:innen zu Modeikonen werden 30 CARRY ON!

Die wichtigsten Taschentrends der Saison

So baut man sich seine Capsule Wardrobe 50 GENAU MEIN TYP

Welche Pflege Ihre Haare wirklich brauchen 56

Wie das Mittelalter unsere Zukunft prägt

MONOCHROME MAGIC

Creme-, Beige- und Weißtöne in der kühleren Jahreszeit? Absolut!

Wie viel Freundschaft geht sich zwischen Mutter und Tochter aus?

76 WAS IST NOCH WAHR?

Wie Fake News unsere Gesellschaft spalten

80 FRISCHE G’SICHTER

Ella Stern singt über die Chaosmomente der Zwanziger

BUSINESS & LEISURE

84 FLUCH ODER SEGEN?

Warum man sich mit KI auseinandersetzen sollte

88 ALLES, WAS RECHT IST

Über Verantwortung, Vertrauen und bestmögliche Leistungen

90 UNLEASH YOUR POTENTIAL

Wenn Frauen zeigen, was wirklich in ihnen steckt

94 ROOM WITH A STORY

Warum Wohnraumgestaltung heute emotional sein muss

98 HUNGRIG AUF NEUES?

Neue Restaurants in Wien

100 30 PFLANZEN, NULL VERZICHT

Wie Vielfalt auf dem Teller gelingt

128 EVENTKALENDER

Diese Events sollte man diesen Monat nicht verpassen

MEDIENINHABER & HERAUSGEBER

Life Style Projekt GmbH

Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck o ce@wienerin.at

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Mag. Katharina Egger-Zierl

Samira Kurz (Prokuristin)

ERWEITERTE

GESCHÄFTSLEITUNG

BUNDESLÄNDERINNEN

Sabine Gallei

CHEFREDAKTEURIN

Sarah Lehner

REDAKTION

Laura Altenhofer

Lana Schneider

GRAFIK

Martina Frötscher

Lea Vogelsberger

Cheryl Kapferer

Sonja Heiser

REDAKTIONSLEITUNG BUNDESLÄNDERINNEN

Mag. Katharina Egger-Zierl

SALES WIENERIN

Martina Ploc

Simone Hetfleisch

Nina-Marie Hörak

SALES COORDINATION

NATIONAL

Claudia Schatz

ONLINE & PR

Petra Granabetter

REDAKTIONSKONTAKT redaktion@wienerin.at

LEKTORAT

Patricia Konrath

Melanie Knünz

Lea Hof

ABO-SERVICE

Martha Strickner aboservice@wienerin.at

DRUCK

Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn

VERTRIEB

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5081 Anif

136 SONNE TANKEN

Fünf Reiseziele ins Warme

Die November-Ausgabe erscheint am 31. Oktober 2025.

Informationen zur O enlegung gem. § 25 MedienG können unter www.vwienerin.at/info/o enlegung abgerufen werden. Weitere Infos zum Datenschutz sind unter www.wienerin.at/info/ datenschutz-und-cookies/ abrufbar.

Pause jetzt.

BACKSTAGE

Wir lüften den Vorhang! Ab jetzt nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen und zeigen, wie wir arbeiten, feiern und dabei immer wieder Neues schaffen.

1 O’ZAPFT IS. Ausgelassene Stimmung beim HeidiFest in München. 2 TV-SPEKTAKEL. Auch die Veranstalterin selbst war in Feierlaune. 3 TEAMWORK. Das Team freut sich über einen erfolgreichen WIENERIN Gründerinnentag 2025. 4 SHOOTING. Make-up-Artist Julia Marinics im BTS-Interview. 5 FASHION TALK. Beim Panel-Talk der Vienna Fashion Week ging es um Mode und Nachhaltigkeit. 2 4 5 3

Pssst, noch mehr Backstage-Feeling gibt’s auf unserem Instagram-Account: WIENERIN_DASMAGAZIN

HERBSTLICHE MUST-HAVES

Von kuscheligen Wollmänteln bis zu glamourösen Akzenten – bereite deinen Kleiderschrank mit den neuesten Trends von Intrend auf den Herbst vor.

Wir haben uns für dich auf die Suche nach Fashion-Pieces gemacht, die deinen Kleiderschrank bereit für den anstehenden Herbst machen. Kürzlich haben wir den Intrend-Store in den Pado Shopping Galerien Parndorf besucht und dort die besten Deals für deine Herbstgarderobe entdeckt.

Zeitlos. Intrend, eine der größten Modegruppen Italiens, überzeugt mit ihrem italienischen Gespür für Stil und Design – und das ist im Store nicht zu übersehen. Mit viel Liebe zum Detail und hochwertigen Materialien begeistert die Mode für alle Anlässe. Ob Office-Fits, Abendgarderobe oder AprèsSki: Von zeitlosen Klassikern bis hin zu verspielten Trendlooks findet man hier alles, was das Herz begehrt.

Beim Betreten des Intrend-Stores sticht sofort die beeindruckende Auswahl an Mänteln und Jacken ins Auge, die von kräftigem Beige über Dunkelblau bis Steingrau reichen. Die hochwertig verarbeiteten Knöpfe, Säume und Gürtel sind definitiv ein großer Pluspunkt. Und wer auf der Suche nach Business-Anzügen und abgestimmten Sets ist, wird hier sicherlich fündig werden.

Ein besonderes Highlight ist ein lässiges Anzug-Set aus braunem Cord – perfekt fürs Büro, kombiniert mit eleganten Heels und einer schicken Clutch, aber auch ideal für die nächste Taufe oder Geburtstagsparty. Die richtigen Accessoires dazu findet man ebenfalls bei Intrend – besonders überzeugt haben die dunkelroten Lack-Taschen in diversen Ausführungen.

Neugierig geworden? Überzeuge dich selbst von Intrend! Alle hier präsentierten Styles findest du online unter at.intrend.it sowie in den Intrend-Stores in den Pado Shopping Galerien Parndorf und im McArthurGlen Designer Outlet Salzburg.

JAGUARE

KEHREN ZURÜCK

Der Jaguarbestand in Mexiko wächst unter anderem durch Schutzgebiete und Öffentlichkeitsarbeit: 2024 zählten Forschende 5.326 Tiere – ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber 2010. Noch gilt die Art jedoch als gefährdet.

In Großbritannien sind Polizistinnen undercover joggen gegangen – und das mit großem Erfolg: Innerhalb eines Monats wurden knapp 18 Männer wegen Belästigung oder Übergriffen, unter anderem wegen Catcalling und Diebstahls, festgenommen. Ziel der Aktion „Jog On“ war es vor allem, Frauen im öffentlichen Raum besser zu schützen.

NEWS

Ob große und kleine Held:innengeschichten, innovative Ideen oder inspirierende Momente – in unserer Artikelreihe sammeln wir monatlich positive Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt, die ermutigen, bestärken und Hoffnung machen.

In Österreich ist das Versenden von unaufgeforderten Penisbildern („Dickpics“) seit September strafbar. Studien zeigen, dass vor allem junge Frauen betroffen sind: Laut einer Yougov-Umfrage erhielt jede zweite Frau zwischen 16 und 35 Jahren bereits ein Dickpic, fast immer von fremden Männern. Das neue Gesetz ist ein positives Signal für eine klare Rechtslage.

FORMBARER ROHSTOFF

Für viele sind Pollen nur lästiger Staub, doch sie entpuppen sich als vielseitiger Rohstoff. Forschende haben eine Methode entwickelt, um die Körner weich zu machen. So entstehen wiederverwendbares Papier, Filtermaterial und sogar Transporthüllen für Medikamente.

Setz etwas ein. Setz dich ein!

Meine Klasse macht gutes Klima.

So wie die Stadt Wiener Wäldchen für ein besseres Klima pflanzt, engagiert sich auch Barbaras Klasse in Währing für die Biodiversität vor ihrer Schule.

Mach auch du mit! Und melde dich zum Klima-Campus Newsletter an. Hier findest du Veranstaltungen, Tipps und Workshops rund um das Thema Biodiversität.

REDAKTION: Lisa Staltner

FOTOS: Hersteller

1 QUARTETT. Lidschattenpalette in edlen Brauntönen: Les 4 Ombres Boutons in „Couture“ von Chanel, erhältlich in der Boutique Parfum & Beauté und über chanel.com, € 82,– 2 HEAVEN SCENT. Ein duftendes Highlight aus der neuen Limited Edition „Intuitia“ von Rituals: das Roll-on Parfüm „Velvet Aura“ in Reisegröße vereint warme Noten von Kardamom, Iris, Neroli und Labdanum mit erdendem Sandelholz. 15 ml um € 18,90 3 AFTER SUMMER GLOW. Der „Soft Glow Highlighter“ von Mádara zaubert die Sonne ganz einfach zurück ins Gesicht und setzt mit natürlichen Inhaltsstoffen und lichtreflektierenden Mineralien strahlende Akzente. Erhältlich über madaracosmetics.com, um € 25,95 4 WAKE-UP CALL. Perfekt für müde Tage: Die „Depuff & Hydration“ Eye Patches von Lavera mit Koffein-Komplex, Vitamin C, Glycerin und Hyaluronsäure versorgen die Augenpartie mit Feuchtigkeit und mildern Schwellungen. 40 Patches um ca. € 15,– 5 FABULOUS FOUNDATION. Die neue „All Hours Glow Foundation“ von YSL Beauté mit Hyaluronsäure, Niacinamid und Jasminblütenextrakt sorgt für ein makelloses Finish und natürlichen Glow, der sich bis zu 24 Stunden lang frisch anfühlt. In 30 unterschiedlichen Farbtönen erhältlich. 25 ml um ca. € 57,–

TIME TO SPARKLE

Egal ob mit den neuen Serien

Comfort Glam oder That Night in Vegas oder den geliebten

Triumph Bestsellern – dieser Herbst wird Fashion!

Auch die TV-Ikone Michelle Hunziker fühlt sich in den Triumph Styles rundum wohl und zeigt sich für die Herbstkampagne als neues Kampagnengesicht. Denn Michelle strahlt all das aus, was Triumph ausmacht: elegante Leichtigkeit und Vielseitigkeit, die zu jedem Moment im Leben einer Frau passt. „Triumph steht für alles, was mir bei Lingerie wichtig ist: zeitloses Design, perfekte Passform und dieses besondere, das ganz einfach Selbstvertrauen vermittelt. Ich trage Triumph nicht nur, weil es wunderschön aussieht, sondern weil ich mich darin rundum wohlfühle“, schwärmt Michelle.

Ihr ganz besonderes Highlight? Die Amourette-Serie! „Das Schöne an diesem BH ist, dass man den Cup kaum spürt. Er umschmeichelt die Brust, als würde man überhaupt nichts tragen.“ Denn der Style kombiniert zarte Stretch-Spitze mit einem unvergleichlich angenehmen Tragegefühl. So leicht und flexibel, dass man sie kaum spürt, gilt Amourette als stilistischer Klassiker – wandelbar und zeitlos zugleich.

Ob die Lingerie unsichtbar unter deiner Kleidung verschwindet oder du sie bold als Fashion-Piece in dein Outfit integrierst – das wichtigste ist, dass du dich wohlfühlst und dieses Selbstbewusstsein nach außen trägst. So kann der Herbst kommen!

ENTDECKE DEN

COMFORT GLAM VON TRIUMPH .

TRIUMPH THAT NIGHT IN VEGAS

Der neue Style mit comfort wire – ein Bügel, der sich flexibel mit dir mitbewegt –versprüht mit dem grafischen Spitzendesign und den mittelhohen Cups puren Glamour und feminine Eleganz! Frauen müssen nie mehr zwischen Verführung und Komfort wählen, denn die Lingerie verleiht ein neues Gefühl von Weiblichkeit – mit Lift und Halt, ohne jemals einzuengen.

Herzlichen Glückwunsch, Charlie Brown, Snoopy, Woodstock und Co! Man mag’s ja kaum glauben, aber diesen Herbst feiern die Peanuts ihren 75. Geburtstag! Völlig klar also, dass es da aktuell bereits einige süße Kollektionen gibt (und psssst, da kommt noch einiges …) – lieben wir! Thomas Sabo legt vor mit einer Peanuts-Kollektion in Form von entzückenden Charms für Armbänder und Halsketten. Sollte es da draußen also tatsächlich noch Leute geben, die keine Peanuts-Fans sind: Wir prophezeien, dass sich das ratzfatz ändern wird! GANZ

HOT DAMN

1 BFF Kette mit Snoopy& Woodstock-PavéAnhänger, € 239,–

2 KULT-HERRLI Charlie Brown, € 69,–

3 TREUER BEGLEITER Woodstock, € 49,–

4 KLASSIKER Snoopy- & Woodstock-Hundehütte, € 119,–

Was tut sich in Wien und der Welt? Auf unserer Hotlist gibt es einen Überblick über die spannendsten News, Limited Editions und natürlich die wichtigsten Trends.

REDAKTION: Sarah Lehner

Wenn Maison Valentino und Vans gemeinsame Sache machen, ja dann heißt’s Kultalarm! Gezeigt wurden die coolen Treter zum ersten Mal bei der Valentino-Herbst/Winter-Show von Alessandro Michele – und uns überrascht es natürlich kaum, dass diese Sneaker weggehen wie warme Semmeln … erhältlich auf valentino.com um € 390,–

verschiedene Modelle für Damen und Herren – natürlich im typischen und robusten Vans-Canvas.

EMOTION ZUM SCHMIEREN

Unsere Haut und unser Gehirn sind natürlich eng miteinander verbunden. Was wäre also, wenn man Lethargie, Sorgen oder Müdigkeit – und das jeweils damit verbundene Erscheinungsbild –einfach wegcremen könnte? Klingt wie Science Fiction, ist aber coole Realität: Neur/aé heißt das neue Label, das nach über zehn Jahren Forschung erste beeindruckende Schritte im Bereich Neurokosmetik macht und mit drei Pfl egelinien nachweislich Einfl uss auf die gerade anhaltende Gefühlslage der Haut nimmt. Am besten über staudigl.at direkt eine Neur/aé Emotion Xplorer Consultation ausmachen und in der Wollzeile vorbeischauen. Es lohnt sich, versprochen!

Die drei Pflegelinien Joie, Sérénité und Énergie von Neur/aé können direkt bei Staudigl in der Wollzeile getestet werden. Die Auswirkungen werden in Echtzeit auf dem Tablet sichtbar.

LUXUS BEAUTY

Juhuuuu! Mit La Beauté erö net Louis Vuitton ein neues Kapitel, in dem Handwerkskunst, Symbolik und Sinnlichkeit aufeinandertre en. Pat McGrath hat dafür eine ganz besondere Makeup-Kollektion gescha en, bestehend aus Lippenstiften, Balms und Lidschatten. Die 55 Lippenstifte bilden das Herzstück – die Zahl 55 ist übrigens ein augenzwinkernder Verweis auf die römischen Zahlen LV. Erhältlich ist die Kollektion in ausgewählten Boutiquen und unter louisvuitton.com.

© Sarah Katharina Photography, Louis Vuitton

ROSÉ ALL DAY

Braun und Orange im Herbst kennen (und lieben) wir ja. Wenn man sich allerdings gerade umschaut, sieht man, dass noch eine ganz andere Farbe gerade richtig trendet: tadaaaa, Rosa! Ja, richtig gelesen – Rosa und sanftes Rosé sind ein angenehmer und edler Kontrast zu den dunklen Tönen und lassen sich super kombinieren. Ob Düfte, Make-up oder Accessoires: Wir greifen aktuell gerne zu dem sanften Farbton, der auch noch ganz nebenbei für Optimimus und Leichtigkeit steht. Und davon kann man bekanntlich nie genug haben, oder?

1 BOMBASTISCH Duftet nach roter Drachenfrucht, Blüten und Vanille: La Bomba von Carolina Herrera, 50 ml, € 122,– 2 SWEET SURPRISE Moschus-Vanilleduft im eleganten rosa Flakon: La vie est belle Vanille Nude von Lancome, 50 ml, ca. € 107,– 3 TRAVEL WITH STYLE Koffer in wunderschönem Ballerina-Pink von Rimowa, ab € 750,– 4 ALLES PALETTI Mit matten und schimmernden Finishes: Ethereal Aura Blush Palette von NARS, € 69,– 5 SO SHINY Für voluminöse Lippen plus Glanz: Prisma Glass Icy Plumper in Arctic Mauve von Armani Beauty, ca. € 47,–6 MAGIC MOMENTS Laptophülle „Pink Theatre Magic“ mit Herz und funkelnden Sternen von Maanesten, über maanesten.de, € 65,–

1 ROCKIG Mit silbernen

Nieten aus der RivetsCapsule-Kollektion von Jerome Dreyfuss, € 34,–2 KOMPAKT Keyring Pocu von Liebeskind Berlin, € 59,90 3 KLASSISCH

Portemonnaie mit Lederband von Longchamp, € 190,–4 COOL CPH Bag 560 von Copenhagen Studios, € 79,90

Wer erinnert sich noch an die kleinen Plastikbehälter, die man früher – meist im Italienurlaub – um den Hals getragen hat, um seine Wertsachen zu verstauen? Vielleicht war das ja die unbewusste Inspiration für die Microbags und Keychains, die auf Social Media gerade massiv trenden und zum fixen Accessoire sämtlicher Influencer:innen geworden sind. Wir finden den Trend cool und vor allem praktisch, und wenn er auch noch Kindheitserinnerungen hochkommen lässt, dann umso besser, oder?

Es sind oft die kleinen Dinge im Alltag, die uns zu schaffen machen: Die Brille suchen, wechseln, abnehmen, wieder aufsetzen – und trotzdem nicht in jeder Situation klar sehen. Beim Lesen verschwimmt die Schrift, beim Autofahren fehlt der Blick in die Ferne, und draußen beim Spazierengehen wird es schnell ein ständiges Hin und Her. Mit einer Gleitsichtbrille von Fielmann gehört das der Vergangenheit an. Sie vereint verschiedene Sehbereiche in nur einem Glas – nah, fern und alles dazwischen. Damit haben Sie eine Brille, die Sie unkompliziert durch den Tag begleitet, egal was Sie vorhaben. Das bedeutet für Sie: weniger wechseln. Mehr sehen.

Damit das gelingt, nehmen sich unsere Augenoptiker:innen Zeit für Sie. In einer persönlichen Beratung wird genau ermittelt, wie Sie sehen und was Sie im Alltag brauchen. Auf dieser Basis wird Ihre Brille abgestimmt, damit Ihr Blick später stufenlos von der Nähe in die Ferne gleiten kann. Daher auch der Name „Gleitsicht“. Mit höchster Präzision entstehen dabei moderne Gleitsichtgläser, die exakt auf Ihre individuellen Sehstärken abgestimmt sind.

GLEITSICHTBRILLEN:

WENIGER WECHSELN.

MEHR SEHEN.

Und das Beste: Dank der Zufriedenheitsgarantie können Sie Ihre Gleitsichtbrille risikofrei testen und sich selbst von dieser entspannten Art des Sehens überzeugen. Sollten Sie mit Ihrer neuen Brille nicht zufrieden sein, tauschen wir sie um oder nehmen sie zurück und erstatten den Kaufpreis. Kommen Sie einfach in eine Fielmann-Niederlassung oder buchen Sie vorab einen Termin.

Lesen, Autofahren, Spazieren: Eine Gleitsichtbrille von Fielmann vereint alle Sehbereiche – für klare Sicht in Nähe, Ferne und dazwischen.

BEAUTY& STYLE

Layering sieht lässig aus, hält warm und macht Sommer-Pieces wintertauglich

Diese Taschenfarben sind in der kommenden Saison angesagt

MONOCHROME MAGIC Creme-, Beige- und Weißtöne in der kühleren Jahreszeit? Absolut!

Wenn Senior:innen zu Modeikonen werden

So bauen Sie eine Capsule Wardrobe, die zu Ihnen passt

Wie das Mittelalter unsere Zukunft prägt und was Mode damit zu tun hat

REDAKTION: Lana Schneider FOTOS: Hersteller, &Other Stories

Schicht für Schicht

Wir setzen jetzt auf Layering – sieht lässig aus, hält warm und macht unsere liebsten Sommer-Pieces wintertauglich.

KEYPIECE: TUCH

Mit einem Seidentuch oder Schal bekommen unsere Outfits das gewisse Etwas: Als Gürtel, Haarband, Top oder Minirock gebunden, wird dieses liebste Stück zum Highlight.

1 FARBTUPFER. Crossbody Tasche von Glein, um

€ 169,- 2 ANIMALISCH. Tuch von Roeckl, um

€ 199,- 3 ESSENTIAL. Blazer von Sandro, um

€ 375,- 4 IT-PIECE. Pullover mit Kragen von Opus, um € 89,99 5 DETAIL. Gürtel von Brax, um € 39,95

6 WIDE RIDE. Short von Peek & Cloppenburg curated by Anouk Yve, um € 79,99 7 GESCHMEIDE. Ring Elyndra Oval Türkis von Thomas Sabo, um

€ 198,- 8 AUFTRITT. Stiefel Karlie von Vagabond, um € 290,-

KEYPIECE: SATIN

Sommerliche Stoffe bekommen gepaart mit kuscheligen Strick-Pieces ein gemütliches Upgrade für die kalte Jahreszeit.

1 BEHÜTET. Kappe von Comma, um € 29,99

2 MUST-HAVE. Trenchcoat in Wolloptik von Bonprix, um € 99,99 3 PERLEND. Tasche von Furla, um € 450,4 KUSCHELIG. V-Pullover Talyna von Someday, um € 139,99 5 SCHICK. Kette Elianna in Perlenoptik von Pilgrim, um € 54,95 6 SCHIMMER. Satin Rollkragen von Mango, um € 55,99 7 COMFY. Bloom Barrel Jeans von Arket, um € 89,- 8 UNDERNEATH. BH von Anita, um € 59,95 9 KLASSIKER. Loafer Luciana von Scarosso, um € 270,-

KEYPIECE:

Seit einigen Saisonen setzen wir auf elegante durchsichtige Sto e. Die Seethrough-Stücke tragen wir jetzt in mehreren Schichten, beispielsweise ein Kleid über einen Rock, eine Schluppenbluse lassen wir unter einem Blazer hervorblitzen.

1 DRÜBER. Mantel von Ganni, um € 715,- 2 BINDEND. Stricktop von Longchamp, um € 290,- 3 AM HAKEN. Kette Zech von Laluma, um € 140,- 4 BLITZER.

Camisole Grace von mey, um € 44,99 5 BLICKFANG. Kleid von Gestuz, um € 290,- 6 GEFLECHT. Tasche Campana von Bottega Veneta, um € 3.900,- 7 HEEL. Stiefeletten 9546 von Unnützer, um € 825,- 8 BASIC. Rock von Stylein, um € 205,-

KEYPIECE: MINIROCK

Röcke werden wieder über Hosen getragen, am besten zu Straight Leg Cuts, Schlaghosen oder gar Skinny Jeans. So haben wir wenigstens das ganze Jahr über Freude am liebsten Mini.

1 TAILLIERT. Oversized Trenchcoat Julia von Filippa K, um € 890,- 2 FEINGLIEDRIG. Layering Kette von Bijoux Brigitte, um € 24,95 3 ZUGEKNÖPFT. Cardigan aus Kaschmir von C&A, um € 89,99 4 DRUNTER. Rollkragen Pullover von Jil Sander, um € 1.290,5 BROWNIE. Tragetasche von &Other Stories, um € 229,- 6 EDEL. Rock von Calvin Klein Collection, bei net-a-porter um € 1.100,- 7 SILHOUETTE. Hose von Mango, um € 49,99 8 SPITZ. Amelia Pumps von Jimmy Choo, um € 675,-

KEYPIECE: POLO

Poloshirts bleiben uns im Herbst definitiv erhalten –ist es kühler ziehen wir darüber Blusen, Pullover oder Strickcardigans.

1HÜLLE. Du e Coat von Circolo 1901, um € 728,2 HERZIG. Haarklammer Esca von Maneesten, um € 40,- 3 KARO. Poloshirt von Tommy Hilfiger, um € 169,90 4 BORDEAUX. Hose Pure Shine von mey, um € 99,99 5 WINE. Cleo Bluse von Malina, bei Ste um € 229,- 6 SHINING. Tasche mit Nieten von Essentiel Antwerp, um € 395,-

OLD AND GOLD

Wo Senior:innen zu Modeikonen werden: Fashion Reloaded powered by Pensionist*innenklubs Wien

REDAKTION: Nicole Hofmarcher | FOTOS: Rudi Fröse/ Pensionist*innenklubs für die Stadt Wien

Schon zum zweiten Mal eröffneten die Best-Ager vom Klub+ Atelier der Pensionist*innenklubs Wien das Programm der Vienna Fashion Week. Dabei agieren die Senior:innen nicht nur als Models, sondern auch als Designer:innen und Schneider:innen. Nicht die einzige Besonderheit – schließlich sind alle Kleidungsstücke des Projekts durch Upcycling entstanden. Wir durften mit einigen Teilnehmer:innen über Mode und das Senior:in-Sein sprechen.

Teilnehmerin Brigitte Zellermayer, 74 Jahre, am Laufsteg der Vienna Fashion Week in Mode von Fashion Reloaded powered by Pensionist*innenklubs Wien
Teilnehmerin Claudia Krasny, 80 Jahre, am Laufsteg der Vienna Fashion Week in Mode von Fashion Reloaded powered by Pensionist*innenklubs Wien

WAREN SIE SCHON IMMER AN MODE INTERESSIERT ODER KAM DAS ERST IM KLUB?

WIE KAMEN SIE DAZU, BEI DER SHOW MITZUMACHEN?

Claudia Krasny, Teilnehmerin: Alle in der Gruppe sind an Mode interessiert, deswegen haben wir uns dem Klub+ Atelier der Pensionist:innen angeschlossen. Dort haben wir die Möglichkeit, unsere Idee einzubringen, und bekommen bei Bedarf Unterstützung bei der Umsetzung. Als die Idee entstand, die Kollektion auch im Rahmen einer Modeschau vorzuführen, waren die meisten von uns begeistert dabei!

WAS IST IHRE HERANGEHENSWEISE BEIM UPCYCLING? WIE FINDEN SIE INSPIRATION?

Madlena Komitova, Leiterin der Pensionist*innenklubs: Der Ausgangspunkt von jedem Teil ist ein oder sind mehrere hochwertige Kleidungsstücke, an denen man hängt, die aber aus dem einen oder anderen Grund seit Jahren nicht mehr in Verwendung sind. Diesen edlen Stoffen will man wieder neues Leben einhauchen. Jede Teilnehmerin hat ihre eigenen Inspirationsquellen. Oft hat es mit der eigenen Biografie zu tun oder auch dem Ausdrücken von einem starken Frauenbild oder Lebensträumen.

HABEN SIE TIPPS, UM ALTE KLEIDUNG AUFZUPEPPEN? WAS SIND IHRE LIEBSTEN UPCYCLINGMETHODEN?

Irena Reichel, Projektleiterin: Viele unserer Stücke sind aufwendig bestickt und appliziert. Das Schöne ist: Der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt.

HABEN SIE DAS GEFÜHL, DASS IN LETZTER ZEIT SENIOR:INNEN EINEN GRÖSSEREN PLATZ IN DER MODEWELT EINNEHMEN DÜRFEN?

Irena Reichel, Projektleiterin: Ja, es tut sich was, und das ist erfreulich! Aber Best-Age-Models sollten nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein. Im Vergleich zur demografischen Realität sind sie immer noch eine verschwindende Minderheit in den Medien und der Werbung. Unser Projekt geht jedoch zwei Schritte weiter, weil unsere Best-Age-Models ja gleichzeitig die Designerinnen sind und wir ja auch noch das Thema Upcycling erfolgreich umgesetzt haben.

GIBT ES MOMENTE, IN DENEN SIE SICH „ZU ALT“ FÜR GEWISSE KLEIDUNGSSTÜCKE FÜHLEN? WIE GEHEN SIE DAMIT UM?

Claudia Krasny, Teilnehmerin: Jeder Mensch muss für sich selbst bestimmen, wie weit er sich modisch aus dem Fenster lehnen will. Egal ob Mann oder Frau, egal ob jung oder älter: Wichtig ist, dass man sich in dem gewählten Outfit selbstbewusst und wohl fühlt, dann wird man nie danebenliegen.

HABEN SIE WORTE FÜR SENIOR:INNEN, DIE SICH MEHR TRAUEN WOLLEN?

Elena Gkotsi, Projektleitung: Der tosende Applaus und die Standing Ovation des knallvollen Saals im MuseumsQuartier bei unserer Fashion-Reloaded-Show powered by Pensionist*innenklubs Wien geben die Antwort. Menschen in Outfits, die für sie authentisch und chic sind, kommen auch gut an.

WAS IST FÜR SIE DAS SCHÖNSTE AM SENIOR:IN-SEIN?

Brigitte Zellermayer, Teilnehmerin: Man weiß, wer man ist, und man schiebt nichts mehr auf – und man genießt bewusster.

WIE HAT SICH IHR STIL IM LAUFE DER JAHRE VERÄNDERT?

Brigitte Zellermayer, Teilnehmerin: Aus modischen Trends picke ich viel stilsicherer Teile und Farben heraus, die zu mir und meinem Typ passen.

WIE NEHMEN SIE IHRE GENERATION AN SENIOR:INNEN WAHR? HAT SICH WAS VERÄNDERT, INSBESONDERE IN BEZUG AUF IHRE ELTERN/VORIGE GENERATIONEN?

Brigitte Zellermayer, Teilnehmerin: Ja, Senior:innen sind heute viel aktiver und dadurch auch länger gesund. Wahrscheinlich auch durch die vielen Möglichkeiten, die es heute gibt. Allein die Wiener Pensionist*innenklubs bieten 5.000 Fitnessaktivitäten im Jahr.

WELCHEN SENIOR:INNENKLISCHEES MÖCHTEN SIE DEN GARAUS MACHEN?

Claudia Krasny, Teilnehmerin: Wir Senior:innen werden oft unterschätzt. Dabei bringen wir viel Leben, Kreativität und positive Energie in die Gesellschaft ein und stehen den Jungen mit dem Schatz unserer Lebenserfahrung mit Rat und Tat zur Seite!

Projektleiterin Irena Reichel (Mitte) mit den Teilnehmer:innen des Projekts Fashion Reloaded powered by Pensionist*innenklubs Wien am Laufsteg der Vienna Fashion Week im Wiener MuseumsQuartier

CARRY ON!

Diese Farben werden die Taschentrends in der kommenden Saison dominieren.

REDAKTION: Lana Schneider | FOTOS:Hersteller

EMERALD

Dunkles Grün, bzw. fast schon dunkles Petrol, passt zu allen wichtigen Modetrends in diesem Jahr: Grau, Braun, Rot und Violett. Ob als Farbtupfer oder mutiger Farbmix, dieser Farbton wird uns noch lange Freude bereiten.

1 BASIC. Tasche von Essential Antwerp, um € 195,- 2 AM ZUG. Tasche von Acne Studios, um € 1.400,- 3 GLOSSY. Bowlingtasche von Zara, um € 39,95 4 SCHIMMERND. Moonlit Ed. 1 Tasche von Ina Kent, um € 195,- 5 WEBER. Handtasche von L37, bei zalando.at um € 139,- 6 FOREST. Bamboo Triple Jump Small von Dragon Diffusion, um € 375,7 WESTERN. Luis Tasche von Jérome Dreyfuss, um € 650,- 8 EDEL. Sfera Mini Crossybody Bag von Furla, um € 420,-

Ein Alltime-Classic erlebt gerade einen wohlverdienten Hype: Taschen in Cognac sind perfekt für den Alltag. Besonders begehrt sind Hobo Bags, in denen alles Platz findet, was man eben so braucht. Pluspunkte gibt es für Modelle in Wildleder – ein Imprägnierspray ist hier ein Muss!

1 KLASSISCH. Tasche Eldorado von Jil Sander, um € 2.500,- 2 FRANSIG. Tangoso Tasche von Sandro, um € 425,- 3 SACKERL. Sacima Tote Bag von Samsoe & Samsoe, um € 360,- 4 QUER. Tasche Nomi Mini von Vagabond, um € 180,- 5 HYPED. Pocket Tasche aus Nappaleder von Miu Miu, um € 2.800,- 6 TANNED. The Siena Hobo Bag von DeMellier London, um € 595,-

GO

Modisch tendieren Designer:innen aktuell zwar eher zu knalligem Rot, bei den Accessoires setzt man jedoch weiterhin gern auf dunkle Rottöne. Bordeaux wirkt eleganter und passt von früh bis spät zu jedem Anlass. Besonders im Trend sind vor allem glossy Modelle.

1 SOFTIE. Tote Bag von H&M Studio Collection, um € 299,- 2 ALLROUND. Mini Hobo Bag von Ganni, um € 395,3 SCHULTERND. Satchel Tasche aus Nappaleder von Massimo Dutti, um € 169,4 WILDE. Tasche Hug Soft von Ferragamo, um € 3.500,- 5 VERKETTET. The Midi Miami von DeMellier London, um € 545,- 6 NEUAUFLAGE. Satchel Bag Esther L von Liebeskind Berlin, um € 429,7 LOCKET. Tasche von Mango, um € 49,99 8 ANGESCHNALLT. Henkeltasche Soho Small von Roeckl, um € 329,-

ALL IN ONE

Voller Schrank, aber nichts zum Anziehen? So bauen

Sie eine Capsule Wardrobe, die wirklich zu Ihnen passt.

TEXT: Andrea Pfeifer-Lichtfuss

FOTOS: Hersteller

ZEITLOS. Armbanduhr „Verona Due“ von Aigner, um € 549,-

Auf TikTok kursieren derzeit immer wieder Beiträge zu einem Thema, das auf den ersten Blick nicht so recht zur Plattform passen will: „Underconsumption“, also der bewusste Verzicht auf überflüssigen Konsum. So tauchen zwischen SheinHauls und „Leute, rennt zu XY“-Aufrufen immer öfter junge Menschen auf, die zum Gegenteil übergegangen sind: Sie kaufen nur mehr jene Dinge, die sie tatsächlich benötigen – und wollen auch andere zu einem bewussteren Kaufverhalten motivieren.

Auf der Suche nach dem verlorenen Stil. Diese Gegenbewegung kommt nicht von ungefähr, denn in kaum einem Lebensbereich ist unser Hang zum Überkonsum so deutlich spürbar wie in der Mode. Während unsere Großeltern-Generation Kleidungsstücke oft mehrere Jahrzehnte lang getragen hat, ist es durch den Fast-Fashion-Boom der letzten Jahre geradezu normal geworden, sich in jeder Saison neu einzukleiden. Diese Herangehensweise mag zwar temporäre Dopamin-Schübe freisetzen, doch nach ein bis zwei Auftritten verlieren die meisten Stücke bekanntlich ihren anfänglichen Reiz. Das Resultat: ein bis oben hin vollgestopfter Kleiderschrank – und trotzdem das Gefühl, nichts Passendes zum Anziehen zu fin-

den. Denn in der Flut von Rabattaktionen und viralen Trends entgleitet uns zunehmend etwas Wesentliches: die Kunst, einen eigenen Stil zu kultivieren.

KITTEN HEEL.

Slingback-Pumps aus Leder von Tod‘s, um € 790,–

Zu viel des Guten. Es ist wie beim All-you-can-eat-Buffet: Je mehr Optionen man vor der Nase hat, desto schwieriger fällt es, sich auf das zu besinnen, was man tatsächlich mag. Vieles sieht gut aus, bei manchem lohnt es sich auch, zuzugreifen – aber am Ende schaufelt man sich eine bizarre Mischung aus vier bis fünf verschiedenen Vor- und Hauptspeisen auf den Teller, die „Genuss“ unmöglich macht. Vielleicht erklärt genau das unsere aktuelle Faszination für das Konzept der Capsule Wardrobe: Die Welt ist schon kompliziert genug, da möchte man zumindest beim Thema Anziehen nicht lange nachdenken müssen. Immerhin kostet jede Entscheidung Energie – und mit einer gut durchdachten, überschaubaren Garderobe lässt sich dieser tägliche Aufwand erheblich reduzieren.

TAKE-AWAY. Schultertasche aus Wildleder von Tommy Hilfiger, um € 249,90

Die Ursprünge. Die Idee ist übrigens nicht neu: Schon in den 1970er-Jahren hatte die Londoner Boutique-Inhaberin Susie Faux die Vision, eine kompakte Garderobe aus funktionalen, hochwertigen Basics zu schaffen, die sich gezielt durch saisonale Akzente ergänzen lässt. In die breite Öffentlichkeit rückte das Konzept allerdings erst 1985, als Donna Karan ihre ikonische „Seven Easy Pieces“-Kollektion auf den Laufsteg brachte. Sie umfasste sieben Schlüsselteile: Bodysuit, Blazer, Rock, Hose, Kaschmirpullover, Lederjacke und ein Teil für festliche Anlässe. Jedes einzelne Kleidungsstück war so konzipiert, dass es sich flexibel mit den anderen kombinieren ließ – das sollte es Frauen er-

möglichen, mit minimalem Aufwand zu jedem Anlass gut gekleidet zu sein, tagsüber wie abends.

Shoppen nicht als Hobby sehen. So simpel und verlockend der minimalistische Ansatz im ersten Moment klingen mag: Er setzt ein radikales Umdenken voraus. Einerseits: den Kleiderkauf nicht mehr als Belohnung oder gar Hobby zu begreifen, sondern als wohlüberlegte, aber dafür langfristige Investition in Funktion, Qualität und nicht zuletzt in den eigenen Stil. Das allein ist schwierig genug – immerhin sind wir quasi rund um die Uhr und in so gut wie jeder App von Kaufimpulsen umgeben. Sehen, klicken, bestellen: Dieser Prozess geht inzwischen fast schon nebenher von der Hand. Daher kann es in einem ersten Schritt helfen, die Werbepräferenzen in sozialen Medien anzupassen und einschlägigen Influencer:innen zu entfolgen – aus den Augen, aus dem Sinn.

ENTSPANNT. Weite Hose aus Seidensatin von Falconeri, um € 308,-

STEP UP.

Sneaker „Campo“ von Veja, gefunden bei Kastner & Öhler, um € 140,–

Billig kostet viel. Andererseits brauchen wir ein neues Verständnis von Preis und Wert: Der günstige Polyester-Pullover mag sich beim Kauf wie ein guter Deal anfühlen, doch nach ein oder zwei Saisonen sieht das Material meist abgetragen aus, verliert seine Form oder bildet lästige Fusseln. Dann wird das vermeintliche Schnäppchen durch ein neues Billigteil ersetzt; und der Kreislauf setzt sich fort – erweist sich damit aber auf lange Sicht sogar teurer als die einmalige Investition in ein hochwertiges Stück aus Wolle, das mit der richtigen Handhabung jahrzehntelang Freude bereiten kann. Die wahre Investition errechnet sich also nicht am Kaufpreis, sondern an

der Lebensdauer.

Gar nicht monoton. Klingt soweit gut für Sie? Dann können wir langsam zum praktischen Teil kommen. Um etwaige Missverständnisse gleich aus dem Weg zu räumen: Der Aufbau einer minimalistischen Garderobe hat nicht zwangsläufig etwas mit Uniformität zu tun. Niemand muss – wie es diverse Content Creator:innen vermuten las-

sen – fortan nur noch beige Hosen und cremefarbige Pullover tragen und Muster oder Statement-Stücke strikt meiden. Vielmehr geht es bei der Idee der Capsule Wardrobe darum, den eigenen Stil so zu definieren und abzugrenzen, dass er sich am Ende in jedem Ihrer Kleidungsstücke widerspiegelt.

Was mich anzieht. Bevor Sie gleich Ihre Kreditkarte zücken: Lassen Sie uns zunächst mit dem arbeiten, was bereits vorhanden ist. Halten Sie einen Moment inne und denken Sie an Ihre Lieblingsstücke. Also jene, die immer ganz oben auf dem Stapel liegen, regelmäßig im Wäschekorb landen und auf Reisen immer eingepackt werden. Was verbindet sie miteinander? Sind es spezielle Materialien, Farben, Muster – oder ist es ein bestimmter Schnitt, mit dem Sie sich besonders wohlfühlen? Halten Sie diese Eigenschaften am besten schriftlich fest; sie dienen als wichtige Orientierungshilfe für zukünftige Investitionen.

Zeit zum Ausmisten. Nun wird es Zeit für eine textile Bestandsaufnahme: Legen Sie Ihre gesamte Garderobe (ja, alles!), inklusive Schuhe, Schmuck und Accessoires, auf das Bett beziehungsweise den Boden. So können Sie sich ein realistisches Bild davon machen, wie viel Sie besitzen und was davon tatsächlich regelmäßig zum Einsatz kommt. Nehmen Sie jedes einzelne Stück in die Hand und stellen Sie sich dabei zwei Fragen: Würde ich dieses Teil heute noch einmal kaufen? Und: Werde ich es in den nächsten drei bis sechs Monaten tatsächlich tragen? Je ehrlicher Sie dabei mit sich selbst sind, desto einfacher wird das Ausmisten. Die auszusortierenden Stücke dann am besten gleich vom Rest der Garderobe trennen und verkaufen, verschenken oder spenden.

CLOSE UP. Kleid aus Merinowolle von Tiger of Sweden, € 299,–

Stabile Basis scha en. Jeder Kleiderschrank lebt von guten Basics, und sind vor allem bei der Capsule Wardrobe sind sie ein entscheidender Faktor – sozusagen das Grundgerüst, auf dem sich persönliche Akzente aufbauen lassen. Zu den Essentials gehören beispielsweise: eine gut sitzende Jeans, ein paar schlichte Baumwoll-T-Shirts, ein klassischer Blazer und ein hochwertiger Wollmantel. Entscheidend ist, dass jedes Teil zu Ihrem Stil passt und Sie es gerne und häufig tragen möchten. Gerade bei den Basics gilt: keine Kompromisse bei der Qualität. Denn im besten Fall tragen Sie diese Teile oft, lange und in den unterschiedlichsten Kombinationen. Wer hier investiert, investiert in Beständigkeit.

Farbpalette definieren. Ein weiterer Grundpfeiler der Capsule Wardrobe ist ein

klar definiertes Farbschema. Entscheiden Sie sich für eine überschaubare Palette, mit der Sie sich wohlfühlen und die zu Ihrem Farbtyp passt. Am einfachsten fällt es, wenn Sie zwei bis drei neutrale Grundfarben wählen (Schwarz, Weiß, Grau, Beige oder Dunkelblau) und diese durch ein, zwei Akzentfarben ergänzen. Ganz gleich, welche das sind: Am wichtigsten ist, dass Sie auch dabei bleiben. Denn je klarer die Farbwelt gestaltet wird, desto leichter fällt das Kombinieren – und desto mehr Outfit-Varianten lassen sich aus den vorhandenen Teilen zusammenstellen.

SOFTIE. Strickpullover aus Kaschmir von C&A, um € 69,99

Editor’s Choice

1. Neues Pflegeduo in meinem Beautyschrank: Nutrient Serum und Advanced Anti-Ageing Rich Cream klangen für mich zunächst viel zu reichhaltig – doch meine Haut liebt die Kombination. Von Susanne Kaufmann: Serum € 130,– und Creme € 110,–

2. Wer wie ich ein Faible für Duftkerzen hat, sollte sich unbedingt die neue Edition VI von Looops ansehen: Die Kerze verfügt über sechs Dochte, 600 g Wachs und überzeugt mit ihrem flachen Design, das superedel wirkt. Erhältlich in fünf herrlichen Looops-Duftrichtungen – und wie immer: made in Austria. Preis: € 140,–

3. Diese Armbänder haben sofort mein Herz gestohlen. Erhältlich in 18 K Gelb-, Weiß- oder Roségold. Ich habe mir die Kombination aus Gelbgold und Rot gegönnt – ganz große Liebe! Von Attrē, erhältlich über attrejewelry.com, € 590,–

4.Versprühen Designer-Vibes – aber zu einem Bruchteil des Preises. Es ist schon mein zweites Paar New Balance 204L – ich trage sie gerne mit unterschiedlichen Schuhbändern. Diese coole Version gibt’s auf arket.com, € 130,–

5. Ich werde regelmäßig in der U-Bahn auf diesen Duft angesprochen. Er wirkt frisch und dabei einfach unverwechselbar. Acne Studios par Frédéric Malle, 50 ml, ca. € 250,–

6. Sobald ich ihn aus der Tasche hole, sorgt er zuverlässig für ein „Wow!“: Der Prada Balm in Banana Yellow duftet nach Banane und hinterlässt einen Schimmer auf den Lippen. Muss man lieben! € 49,–

7. Diesen Herbst auf meinem Fashion-Radar: Capes! Und wie schön ist diese stahlgraue Version aus Doubleface-Wolle von COS? Auf dem Runway gesehen – und sofort verliebt! € 179,–

JASO N STATHA M

Strumpfhose von Falke FALKE x Kaviar

Gauche € 100,–

Schuhe: Model’s own

Kleid von Only, € 35.99

Kragen: Stylist’s own

Ring von Mussels and Muscels, € 145,–

Scrunchy von & other stories, € 12,–

Jersey Crinkle Pants von Soda Lingerie, € 50,–

Strumpfhose von Falke € 28,–Jacke von Marc Cain € 399,99

Ohrringe aus Crysanthemen

Creme-, Beige- und Weißtöne in der kühleren Jahreszeit? Absolut! Inspiration holen und vielleicht sogar den eigenen Kleiderschrank neu entdecken – wir zeigen, wie!

FOTOS: Die Ida | MAKE-UP: Julia Marinics | STYLING: Laura Magritzer | STYLINGASSISTENZ: Charlotte Graf MODEL: Bada/ Halo Models | PRODUKTION & REDAKTION: Sarah Lehner

Ohrringe von Skagen über Zaland, € 59,–Tülltop: Stylist’s own

Latex Set von Maison Worst Case, erhältlich bei mina&minou, € 500,–Schuhe PANTO DUO L + Shearling Clogs + White, von Ros Mosa, € 312,–Ohrringe € 245,– und Half Moon Ring € 145,– beide von Mussels and Muscels

Kragen Stylist’s own Kleid von Only über Zalando, € 35,99
Rock von Copenhagen Muse, € 124,–Handschuhe Stylist’s own, Hemd von Helmut Lang, Stylist’s own, Schuhe von zanon&zagro, erhältlich bei mina&minou, € 56,–Ohrringe von Pilgrim, € 34,95
Hose von Calvin Klein , über Peek & Cloppenburg, € 119.99
Top von Viktoria Louise, € 69,–Unterhose von Soda Lingerie, € 45,–Ring Stylist’s own
Vintage Badehaube Stylist’s own, Ohrringe von Skagen über Zalando, € 59,–

Helle Nuancen spannend mitenander kombinieren? Bitte hier entlang!

REDAKTION: Sarah Lehner | FOTOS: Die Ida, Hersteller

Kim Kardashian ist nur eine von vielen, die auf helle, monochrome Looks schwört. Kein Wunder, denn von Kopf bis Fuß in einer Nuance gekleidet zu sein, wirkt fast immer teuer und stylish. Und während wir helle Farben klassischerweise eher mit dem Sommer verbinden, verströmen Weiß, Beige und Creme-Nuancen gerade im Herbst und Winter ein gewisses je ne sais quoi. Tipp: Nicht einfach nur ein Oberteil mit einem Unterteil kombinieren, sondern auf Layering und Accessoires – wie Tücher oder Lederhandschuhe – setzen.

1 WÄRMEND Strickpulli von Comma, € 99,99 2 STYLISCH Hemd aus der der H&M Studio Collection, € 79,99 3 CROPPED Wattiertes Cape ATUBA aus Teddyfell von OPUS, € 45,99 4 STILBEWUSST Lederhandschuhe von Mango, €49,99 5 STAPLEPIECE Rock von Stylein, € 205,– 6 NOSTALGISCH Slingpumps von Calvin Klein Collection über NET-A-PORTER, € 850,–

Wichtlstube

Trachten EDT bei Lambach Linzerstr. 20

Einkaufen mit der größten Auswahl, beraten lassen von Professionistinnen. In der Trachten Wichtlstube tre en einander Top-Erfahrung, sensationelle Vielfalt und ein verlässlicher Service. Auf 1300 Quadratmetern nden Sie Röcke und Dirndln, Lederhosen und Jacken, Hochzeits- und Erstkommunionkleider, Stutzen und Schuhe, Hüte und Schmuck. Ein familiäres Team wartet mit der Einkleidung von Kopf bis Fuß, von der Oma bis zum Baby auf. Feine österreichische Sto e, herrlich viele Marken, Trachtenbekleidung für jedes Geldbörserl und für jeden Anlass sind die Zutaten der Familie Holzberger die im Familienunternehmen für Qualität, Service, Verlässlichkeit und vertrauensvolle Beratung stehen.

www.wichtlstube.at

GENAU MEIN TYP

Glanzlose Mähne trotz Conditioner? Vielleicht liegt es an der Porosität – sie ist nämlich maßgebend für die Wahl der richtigen Haarpflege. In unserem großen Guide erfahren Sie, was Ihre Haare wirklich brauchen.

TEXT: Andrea Pfeifer-Lichtfuss FOTOS: Hersteller, Shutterstock, Pexels/Paige Thompson, Unsplash/Alexander Krivitskiy, Unsplash/Jagadshd, Pexels/Alexander Krivitskiy

SELBSTTEST: WELCHER TYP BIN ICH?

DER WASSERTEST

1. Nehmen Sie ein einzelnes Haar von Ihrer Bürste.

2. Legen Sie es in ein Glas Wasser und warten Sie ein paar Minuten ab.

3. Schwimmt Ihr Haar weiterhin an der Oberfläche, hat es wahrscheinlich eine geringe Porosität. Schwimmt es mittig im Glas, handelt es sich um eine mittlere Porosität. Sinkt es ab, hat es eine hohe Porosität.

DER FÜHLTEST

1. Nehmen Sie ein trockenes Haar und reiben Sie es sanft zwischen Ihrem Zeigefinger und Damen.

2. Fühlt sich die Struktur eher rau an, hat Ihr Haar wahrscheinlich eine hohe Porosität. Rutscht die Strähne glatt und geschmeidig durch Ihre Finger, ist das ein Hinweis auf niedrige Porosität.

DER SPRÜHTEST

1. Nehmen Sie eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche und besprühen Sie Ihre Haare damit.

2. Bildet die Feuchtigkeit kleine Perlen an der Haaroberfläche? Dann hat Ihr Haar wohl eine niedrige Porosität. Zieht das Wasser dagegen schnell ein, hat es eine hohe Porosität. Wenn es ein paar Minuten dauert, bis es eingezogen ist, haben Sie wahrscheinlich eine mittlere Porosität.

Pflege für Haar mit GERINGER

POROSITÄT

Wenn Ihr Haar nur langsam trocknet und sich nach Conditioner oder Maske schnell schwer und nicht wirklich gepflegt anfühlt, haben Sie vermutlich niedrig poröses Haar: Das bedeutet, dass die äußere Schuppenschicht Ihrer Haare sehr eng anliegt. Im Grunde ist diese Haarstruktur sehr gesund, denn sie schützt Ihre Mähne vor äußeren Einflüssen – sie hat jedoch den Nachteil, dass Pflegewirkstoffe nicht so gut eindringen können. Stattdessen lagern sich viele Produkte einfach nur an der Oberfläche ab („Build-up“), wodurch sie sich etwas wachsig anfühlen können.

WAS IHR HAAR BRAUCHT:

• Leichte, wasserbasierte Produkte wie SprühLeave-ins

• Wärme beim Einwirken von Pflege (etwa mit Handtuchturban)

• Minimalistische Pflege mit maximal ein bis zwei Produkten

• Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Glycerin oder Aloe Vera

• Gründliches Ausspülen von Rückständen, etwa durch doppeltes Shampoonieren

1 Light Defining Cream von La Biosthétique, um € 27,50

2 Awapuhi Wild Ginger Styling Treatment Oil von Paul Mitchell, um ca. € 55,– 3 BC Bonacure Moisture Kick Hyaluronic Serum von Schwarzkopf Professional, um € 22,70 4 Clarifier Surface Cleansing Shampoo von J Beverly Hills, um € 53,–

ANTI-AGING FÜR DIE LIPPEN

Sinnlich volle, glatte Lippen – ganz ohne Injektion. Lipaddict ist die luxuriöse AntiAging-Pflege mit Peptiden, Hyaluron & Antioxidantien, die Volumen schenkt, pflegt und auch nach Lippenbehandlungen ideal unterstützt.

Mehr unter: www.soaddicted.at, exklusiv erhhältlich bei Nägele & Strubell

BITTE MEIDEN:

• Beschwerende Haaröle

• Zu viele Produkte in Schichten verwenden (führt zu Build-up)

• Pflege auf kalte Haare auftragen

• Produkte mit einem hohen Proteinanteil (etwa Masken)

IPP

Pflege für Haar mit

MITTLERER POROSITÄT

Haar mit mittlerer Porosität ist relativ leicht zu handhaben: Diese Haarstruktur kann Feuchtigkeit gut aufnehmen, zuverlässig speichern und zeigt meist weder starken Frizz noch Trockenheit. In puncto Pflege können Sie gerne ein bisschen experimentieren, was am besten zu Ihnen passt: Sowohl leichte Feuchtigkeitspflege als auch nährende Öle und gelegentliche Proteinkuren funktionieren in der Regel gut.

DAS BRAUCHT IHR HAAR:

• Ausgewogener Pflege-Mix aus Feuchtigkeit und Protein

• Nährende Öle wie Jojoba oder Argan

• Protein-Kur (etwa alle zwei Wochen)

• Saisonale Pflegeroutinen: Feuchtigkeit im Winter, Schutz im Sommer

BITTE MEIDEN:

• Pflege-Overload: zu viel Produkte beschweren das Haar

• Häufiger Produktwechsel

• Mit zu heißem Wasser waschen

• Gar keine Pflege verwenden

1 Haarbürste aus italienischem Harz von Oribe, um € 110,– 2 Ultimate Smooth Shampoo von Wella Professionals, um € 27,90 3 Protein Repair Hair Mask von Hairlust, um € 29,95 4 Gloss Absolu Insta Glaze Conditioner von Kérastase Paris, um € 49,60 5 The Foundation Shampoo von Dejan Garz, gefunden bei Bipa, um ca. € 10,–

Pflege für Haare mit

HOHER POROSITÄT

Hoch poröses Haar fühlt sich oft trocken an, neigt zu Frizz, wirkt stumpf und lässt sich nur schwer bändigen. Es trocknet sehr schnell an der Luft und saugt Pflegeprodukte regelrecht auf – doch der Effekt verfliegt leider ebenso schnell. Die Ursache für hoch poröses Haar ist in der Regel eine stark geöffnete Schuppenschicht, die neben genetischen Ursachen auch infolge von Färben, Bleichen, Hitzestyling oder Sonneneinwirkung entstehen kann.

DAS BRAUCHT IHR HAAR:

• LOC-Methode:

L (Liquid): Feuchtigkeit mit Aloe vera oder Glycerin

O (Oil): Argan-, Avocado- oder Rizinusöl

C (Cream): abschließend eine versiegelnde Creme

• Zum Schlafen Seidenkissen oder -haube verwenden (verhindert Reibung und somit Feuchtigkeitsverlust)

• Lufttrocknen oder kühl föhnen

• Regelmäßige Proteinkuren

BITTE MEIDEN

• Stylings mit hohen Temperaturen

• Mechanische Reizungen, etwa durch raue Haargummis

• Feuchtigkeitspflege ohne Versiegelung

• Reibende Materialien (wie Handtücher aus Baumwolle)

• Aggressive chemische Behandlungen

1 Frizz Dismiss Rebel Tame Cream von Redken, P. a. A. 2 Omega Leave-In Conditioning Spray von Dyson, um € 66,– 3 N°7 Bonding Oil von Olaplex, um € 29,95 4 Intense Repair Boost von Newsha, um € 50,– 5 Anti-Frizz Schlafhaube von Glov, gefunden bei Douglas, um € 18,19

FALL FOR ME

Die Tage werden kürzer, die Looks kuscheliger und wärmer – mit der neuen Kollektion von C&A

Die aktuelle Herbst-/Winterkollektion vereint stilvolle Outerwear mit kuscheliger Knitwear – perfekt für kühle Tage und gemütliche Abende. Ob klassische Mäntel, gesteppte Jacken, weiche Sweater oder edler Kaschmir: Die Pieces lassen sich vielseitig kombinieren und sorgen für ein stylishes Update der Garderobe. Ergänzt durch Denim-Highlights und passende Accessoires entstehen perfekte Looks für jede Gelegenheit.

Member bekommen mehr! Tritt C&A for you bei und genieße exklusive Vorteile.

Jacke, € 59,99
Kaschmir-Pullover , € 129,99
Haube, € 9,99
Tasche, € 22,99
Pullunder, € 25,99
Jeans, € 39,99
Mantel, € 69,99
Jeans, € 39,99

RITTER SCHLAG

Wie das Mittelalter unsere Zukunft prägt – und was die Mode damit zu tun hat.

REDAKTION: Nicole Hofmarcher

FOTOS: Hersteller, Shutterstock

Blecherne Rüstungen, organzerquetschende Korsetts und wallende Trompetenärmel: Der Medieval-Vibe ist gerade überall zu spüren. Doch warum zieht es eine hypermoderne Gesellschaft in eine Ära, die für Pest und Plagen bekannt ist?

Höret, höret! Wenn Ritterrüstungen als Fashion-Inspiration gelten, Modeschauen vor mittelalterlichen Burgen stattfinden und Promis auf dem roten Teppich Jeanne d’Arc spielen, wird eines klar: Der ästhetische Kompass hat sich neu ausgerichtet – auf eine Zeit, die wir lange als finster abgestempelt haben. Von wegen 90er und Y2K, das Mittelalter ist zurück! Das Revival des Burgfräulein-Looks beruht auf gesellschaftlichen Problemen und Bedürfnissen, die sich in allen erdenklichen Lebensbereichen widerspiegeln. Allem voran: der Kampf zwischen Mensch und Maschine. Also auf in die Schlacht! Diesmal aber bitte ohne Streckbank.

Handmade Hype. Na, haben Sie auch immer mehr das Gefühl, dass wir uns in einem Sci-Fi-Horrorfilm befinden? Autos fahren von selbst (Leute um), Albanien stellt eine KI-Ministerin, und das Weltall dient als nächster Touristenhotspot. Wie jetzt, keine Lust mehr auf Digitalisierung? Der Wunsch, der technologischen Revolution auszuweichen, wird in zahlreichen Studien bestätigt. Weniger als die Hälfte der Menschen vertrauen Künstlicher Intelligenz, viele wünschen sich außerdem simplere Geräte ohne Internetzugang zurück. (Wozu braucht mein Airfryer WLAN?!) Dumb Phones statt Smartphones, Gehirnzellentraining statt ChatGPT. Selbst machen lautet die Devise, Handwerk rückt wieder in den Fokus. Während Maschinen immer besser menschliche Fähigkeiten imitieren, steigt gleichzeitig der Wert des Handgemachten – weit ab von Temu und Shein. Der unnachahmbare „Human Touch“ wird besonders geschätzt, Imperfektionen werden zum Symbol der Menschlichkeit erkoren. Produkte und kulturelle Praktiken, die menschliche Arbeit sichtbar machen, werden zum Luxusgut. Vergessen Sie also die Omi-Klischees! Stricken, Häkeln und Töpfern gelten jetzt als Trend-Hobbys.

Knight in shining armor. Ein besonderer Hingucker und Inbegriff dieser Wertschätzung für Handgemachtes ist Chainmail. Das ist ein Material, das aus kleinen verflochtenen Metallringen besteht – etwa wie die silbernen Kettenhemden, die im Mittelalter als Schutz vor Angriffen getragen wurden. Zahlreiche Designer:innen verwandeln die Kettenrüstung jetzt in verschiedenste Kleidungsstücke, von Bikinis und Korsetts bis hin zu Kleidern. Als ritterliches Accessoire beweist Chainmail ebenfalls seine Stärke: Ob Häubchen, Münztäschchen oder gar Krawatte. Wer noch einen drauflegen möchte, erscheint gleich in kompletter Ritter-Montur. So zum Beispiel Zendaya, die ihre Liebe zu den dunklen Zeiten gleich mehrmals auf dem roten Teppich offenlegte.

BLECHERN. Zendaya im Ritter-Robo-Look von Mugler bei der Dune: Part Two Premiere.

GET THE LOOK

Abseits von Metall-Outfits zeigt sich die Faszination fürs Neo-Mittelalter in natürlichen Stoffen und aufwendigen Schnitten. Leinen, Brokat, Trompetenärmel und Korsagen erleben ein stilistisches Revival. Ein paar Tipps für den perfekten Medieval-Look:

Spitze, Leinen und natürliche, durchsichtige Stoffe zum Layern. Insbesondere mit Rüschen.

Statement-Ärmel in verschiedenen Formen, die historische Gewänder widerspiegeln. Beispielsweise Trompetenärmel oder Puffärmel.

Chainmail, ob als Accessoire oder Kleidungsstück.

Breite Armbänder und Ringe bilden gemeinsam eine Rüstung für den Arm.

Korsagen aus natürlichen Materialien als Oberteil oder Layering-Piece als Gegentrend zu sexy Fast-Fashion-Korsetts.

Spitze Schuhe wirken wie Waffen und können die silberne Optik einer Ritterrüstung annehmen. Auch Schnürstiefel passen zum Look.

1 TAILLIERT. Mieder von GAP, über zalando.at, um € 164,95,– 2 HEAVY METAL. Stiefel „LIV LOUA METAL“ von Nubbik, um € 260,– 3 UMSCHLUNGEN. Armspange aus gebürstetem Metall von COS, um € 59,–4 WÜRZIG. Parfum „The World According to Arthur“ von Penhaligon’s, um € 235,– 5 FLOWY. Kleid aus Leinenmix von H&M, um € 69,99

Ritterliche Rebellion. Silberglänzendes Blech dient dabei nicht nur als modische Zeitreise, sondern offenbart die Sorgen unserer Zeit. Politische, ökonomische und ökologische Ungewissheit nagen an uns. Klar, nichts neues. Doch wir kämpfen dagegen an – mehr denn je. In zahlreichen Ländern protestieren Menschen für ihre und die Rechte anderer, stürzen Regierungen und tragen belastende Informationen weit über Landesgrenzen hinaus. Rüstungssymboliken bieten nicht nur Schutz, sondern auch Mut und Zusammenhalt. Wir warten nicht mehr auf den Ritter, der uns erlöst, sondern ziehen selbst in den Kampf.

Willkommen in der Vergangenheit. Die Mittelalter-Romantik bleibt nicht nur auf Mode beschränkt: Der Interior-Trend Castlecore demonstriert uns das Leben als Schlossherr:in, ganz ohne die Heizkosten eines echten Palasts. Dunkle Hölzer, Steinkamine, Wandteppiche, Kerzenlicht und Gotik-Deko zieren zunehmend moderne Wohnungen, kulinarisch schmeckt man die Medieval-Vibes sowieso schon längst: Fermentation, Sauerteig und Co liegen bereits voll im Trend. Gesunde Vollwerternährung statt industriell verarbeiteten Lebensmitteln – eine geschmackvolle Rebellion gegen Masse und Maschinen.

Andere kulturelle Bereiche reisen ebenfalls in die Vergangenheit: Mittelalterliche Cover-Versionen moderner Songs, genannt „Bardcore“ werden auf YouTube millionenfach geklickt. Darunter auch zu Tavernen-Hits verwandelte Charts von Charli XCX. Nicht ihre einzige Medieval-Connection: Sie arbeitet mit Musiker-Kollege Yung Lean und renommierten Schauspieler:innen (Anya Taylor-Joy, John Malkovich und vielen mehr) an einem Film, der die Geschichte von Jeanne d’Arc neu aufgreift. Ritter spielen macht schließlich Spaß: Mittelalterfeste verzeichnen Besucher:innenrekorde, die Freude an der Vergangenheit ist längst kein Nischen-Hobby mehr. Tausende Burgfräulein, Gaukler und Krieger strömen alljährlich zu den Treffen, ergötzen sich an Showkämpfen und schlagen sich den Bauch mit traditionellen Köstlichkeiten voll. Gerade in Zeiten sozialer Isolation bieten Mittelaltermärkte einen Raum sich kreativ auszuleben, Neues zu probieren und Menschen kennenzulernen, die sonst wohl nie im selben Raum wären.

In der schnelllebigen, überdigitalisierten Welt erscheint das Mittelalter als Gegenentwurf zur

Gegenwart: entschleunigt, mystisch und materiell greifbar. Während KI-generierte Realitäten unumgänglich wirken, bietet der Blick in die Vergangenheit menschliche Substanz. Dabei bezieht sich der Trend nicht auf eine bestimmte Ära, sondern spielt nach seinen eigenen Regeln. Wer kann sich schließlich noch an die Epochen aus dem Geschichtsunterricht erinnern? Spaß am Träumen und Nostalgie für eine nie erlebte Zeit dienen als Statement, historische Akkuratesse bleibt außen vor. Denn es geht vorrangig um eins: Rebellion gegen den Status quo.

1 VOLUME. Puff-Sleeve-Shirt „PYNTER“ von Jana Wieland, um € 225,– 2 GLÄNZEND. Brosche mit Kettendetail, von COS, um € 59,– 3 WALLEND. Rock von Massimo Dutti, über zalando.at, um € 99,95 4 FLATS. Ballerinas von Pomme d’Or, über breuninger.com, um € 129,99 5 CHAINMAIL. Schultertasche aus Metall-Mesh von Mango, um € 119,99

Ländliche Ruhe trifft auf urbane Klarheit, feminine Stärke auf intuitive Leichtigkeit.

Mit der neuen Saison präsentiert Peek & Cloppenburg eine inspirierende Zusammenarbeit mit Maja Weyhe –Künstlerin, Fotografin, Designerin und kreative Visionärin. Die exklusive Style Icon Collection curated by Maja Weyhe interpretiert funktionale Klassiker neu – zeitlos und zugleich modern gedacht. Oversized Silhouetten und skulpturierte Schultern treffen auf sanfte Materialien wie Bouclé, Mohair, Cord und Wolle. Das Ergebnis: eine Capsule, die Komfort in Eleganz übersetzt.

Stay inspired. Zu den Highlights gehören die markanten Zopfstrickpullover mit ausgestellten Cordhosen, das feminine Mohair-Set mit Ballonärmeln und Pencil Skirt sowie die weite Barrel Pants aus Raw Denim. Ergänzt wird die Kollektion durch Statement-Outerwear. Die Farbwelt aus Navy, Braun und Oliv wird durch ein zartes Pastellgelb subtil akzentuiert – ein stilles Highlight, das Tiefe und Wärme verleiht.

Die Style Icon Collection curated by Maja Weyhe ist ab dem 2. Oktober 2025 in ausgewählten Stores von Peek & Cloppenburg sowie im Onlineshop erhältlich.

REAL TALK

62

NÜCHTERN BETRACHTET

Die Art, wie wir Alkohol konsumieren, verändert sich

66

DIE MAMA ALS BESTE FREUNDIN

Wie viel Freundschaft geht sich aus und, wann soll man Grenzen setzen?

70

JUNGFRAU MIT 30

Über Druck und Scham vor ersten intimen Handlungen

74

BEWEGENDE WORTE

Eine freie Traurednerin über den schönsten Tag im Leben von Paaren

76

DIE WAHRHEIT

Wie Fake News und Desinformation unsere Gesellschaft spalten

80

FRISCHE G‘SICHTER

Die aufstrebende Musikerin Ella Stern im Interview

NÜCHTERN BETRACHTET

Klare Köpfe statt Kater: Warum sich die Art, wie wir Alkohol konsumieren, verändert und Genuss nicht mehr vom Promillewert abhängt.

REDAKTION: Laura Altenhofer

Es ist Freitagabend in Wien. In einer Bar nahe der Neubaugasse füllen sich die Tische, Gläser klirren und Stimmen überlagern sich im Mix aus Lachen und Musik. Zwischen Aperol Spritz, Bier und Espresso Martini bestelle ich beim Kellner einen Virgin Cosmopolitan. Einen kurzen Moment huscht Irritation über sein Gesicht: „Ah, nichts Alkoholisches?“ Der Satz ist beiläufig, doch er verrät, wie tief Alkohol in unserer Alltagskultur verankert ist. Wer ohne Bier oder Wein in der Hand unterwegs ist, fällt auf und muss sich oft noch rechtfertigen. Doch etwas verändert sich. Immer mehr Menschen wollen feiern und genießen, aber dabei klar bleiben. Was früher als Verzicht galt, wird heute zunehmend als LifestyleEntscheidung verstanden. Mocktails, Sparkling Teas oder alkoholfreier Sekt sind sichtbare Ausdrucksformen dieses Wandels, der sich quer durch die Generationen zieht und zunehmend die Trinkkultur prägt.

„Längerfristig betrachtet, wird heute deutlich weniger Alkohol konsumiert als noch in den 1970er-Jahren“, sagt Julian Strizek, Soziologe und Suchtforscher. Besonders auffällig ist die Entwicklung bei Jugendlichen: In der jüngsten Schüler:innenbefragung von 2024 gaben vier von zehn 15- bis 16-Jährigen an, im letzten Monat gar keinen Alkohol getrunken zu haben. „War früher der Kontakt mit Alkohol in diesem Alter absolut die Norm, gibt es heute eine relevante Gruppe, die zumindest vorläufig verzichtet.“

Warum wir weniger trinken. Der Rückgang des Alkoholkonsums ist kein launiger Trend, sondern Teil einer langfristigen Entwicklung, die auch alkoholbedingte Probleme wie Unfälle im Straßenverkehr deutlich reduziert hat. Österreich liegt dennoch weit vorne im internationalen Ranking: Laut einer neuen Auswertung von CPR First Aid belegt Österreich beim Pro-Kopf-Konsum mit 11,62 Litern reinem Alkohol pro Jahr den dritten Platz weltweit – nach Litauen und Tschechien. Zum Vergleich:

Der OECD-Durchschnitt liegt bei 8,6 Litern. Zwischen G’spritztem, Schnapserl und Heurigen scheint der Griff zum Glas fast selbstverständlich – gleichzeitig zeigen vor allem die jüngeren Generationen klare Grenzen. Welche Faktoren treiben diese Entwicklung voran?

Julian Strizek mahnt, keine simple Ursache zu suchen: Migration von muslimischen Menschen oder Gesetzesverschärfungen allein erklären das Muster nicht. Vielmehr deute vieles auf einen breiteren kulturellen Wandel hin, der in vielen wohlhabenden westlichen Ländern gleichermaßen sichtbar ist. Dazu gehören veränderte Wertvorstellungen, neue Lebensentwürfe und die digitale Welt, in der junge Menschen aufwachsen. Der Suchtforscher bringt es mit einer zugespitzten Formel auf den Punkt, die er dem Soziologen Adam Burgess entnimmt: „less pressure to conform, more pressure to perform“ – weniger Gruppenzwang, mehr Leistungsdruck.

Digitale Öffentlichkeit und Selbstdarstellung spielen dabei eine wichtige Rolle. Social Media verlagert soziale Interaktion ins Netz und schafft zugleich eine ständige Sichtbarkeit: Fotos von betrunkenen Abenden können zwar Likes und Aufmerksamkeit bringen, aber auch Schaden. „Mit Alkoholkonsum kann ich online also wenig gewinnen, aber viel verlieren“, erklärt Strizek. Zudem sind viele Jugendliche häufiger zu Hause, unter elterlicher Auf-

sicht oder in digitalen Räumen, und damit physisch weniger unterwegs als frühere Generationen. Das Zusammenspiel aus Körperbewusstsein, digitaler Selbstdarstellung und Leistungsdruck macht Alkohol weniger attraktiv.

Stadt versus Land. Vor allem in urbanen Räumen wird der No- oder Low-Alcohol-Trend sichtbar. Strizek beobachtet, dass neue Trinkrituale vor allem in Städten entstehen, während Alkohol im ländlichen Milieu noch stärker verankert ist – etwa bei Vereinen, Zeltfesten oder traditionellen Feiern. Verlässliche Zahlen zur Stadt-Land-Differenz fehlen zwar noch, doch die Wahrnehmung ist eindeutig: Innovationen im Getränkemarkt und neue Trinkrituale entwickeln sich derzeit primär in urbanen Szenen. Interessant ist, dass der Rückgang bei Alkohol nicht automatisch mit einem Anstieg klassischer illegaler Drogen einhergeht. Cannabiskonsum ist weitgehend stabil, andere Substanzen wie synthetische Cannabis produkte oder Lachgas treten zwar häufiger auf, aber das Gesamtbild bleibt heterogen. Insgesamt erweitern Jugendliche die Palette an Rauschmitteln, ohne Alkohol vollständig zu ersetzen.

Neue Bewegungen. Parallel zu den gesellschaftlichen Entwicklungen wächst eine lebendige Szene, die alkoholfreien Genuss neu denkt. Die Wiener Initiative „The Sober Hedonist“ etwa zeigt, dass alkoholfrei nicht Verzicht bedeutet, sondern ein Statement sein kann. Gründerin Bettina Wittman spricht von einer „Zeitenwende“: Jahrzehntelang sei Alkohol das soziale Schmiermittel gewesen. Wer nicht mittrank, galt schnell als Außenseiter. „Doch das kippt gerade“, sagt Wittman. Ihre Mocktail-Workshops sind ein Spiegel dieser Veränderung: Jugendliche mixen alkoholfreie Drinks als Geburtstagshighlight, Unternehmen buchen Teamevents ohne „Saufkultur“, Freundesgruppen oder Paare probieren Mocktails als Alternative zum klassischen Cocktailabend. „Das Faszinierende ist: Die Zielgruppen sind viel breiter, als ich anfangs gedacht hätte“, erklärt Wittman. Vor allem das Image habe sich gewandelt: Früher musste man sich rechtfertigen, wenn man nichts trank – heute bedeutet alkoholfrei: „Es geht nicht ums Weglassen, sondern

Es wird heute deutlich weniger Alkohol konsumiert als noch in den 1970er-Jahren.

ums Dazugewinnen – Energie, Klarheit, Bewusstsein.“ Inklusion ist für sie zentral: Niemand soll sich am Rand fühlen, weder mit noch ohne Alkohol.

Vor vier Monaten erö nete der Wiener Bottleshop kein&low im 7. Gemeindebezirk, spezialisiert auf alkoholfreie und alkoholreduzierte Getränke. Die Gründer:innen Lucas Matthies und Friederike Duhme berichten, dass sie seit der Erö nung des Shops viele berührende Geschichten und unterschiedliche Motivationen von Kund:innen erfahren durften. „Je mehr Menschen sich über ihren eigenen sich wandelnden Konsum aussprechen, desto mehr Menschen schließen sich an“, so die innovative Gründerin. Ihre Motivation ist persönlich: Friederike, ausgebildete Sommelière, hatte Alkohol zunehmend nicht mehr als Genussmittel, sondern als Betäubung erlebt. Der eigene Schlussstrich machte deutlich, wie sehr hochwertige Alternativen fehlen. Im Shop stößt man auf Sparkling Teas, Kombucha und Proxies – Getränke, die keine Imitate sein wollen, sondern eigenständig schmecken. Entalkoholisierter Wein macht nur einen Bruchteil des Sortiments aus. „Wir erleben gerade, wie No/Low zur

Genusskultur wird. Es zieht inzwischen eher die Neugierde auf diese neue Getränkewelt, als das Argument, dass es keinen Alkohol enthält“, erklärt die Betreiberin. Initiativen wie kein&low und The Sober Hedonist zeigen: Es geht nicht mehr darum, Wein oder Bier ohne Promille abzubilden, sondern eine eigenständige Genusskultur zu scha en.

Die Branche reagiert. Was vor wenigen Jahren noch belächelt wurde, ist inzwischen ein ernsthafter Wirtschaftsfaktor. Immer mehr Weingüter und Spirituosenhersteller:innen reagieren auf diese Entwicklung, indem sie alkoholfreie oder Getränke mit niedrigem Alkoholgehalt ins Sortiment aufnehmen. So brachte das Weingut Hagn dieses Jahr zwei alkoholfreie Produkte auf den Markt und auch das Weingut Alois Höllerer überraschte mit einem niedrigprozentigen Weincocktail. „Wir wollten den Schritt wagen, weil die Nachfrage massiv steigt“, sagen die Winzer:innen. Es geht nicht nur um Ökonomie, sondern auch um die Wertschätzung junger Zielgruppen für bewussten Genuss. Auch Online-Getränkehändler:innen wie Feingeist haben alkoholfreie Produkte inzwischen fest im Sortiment. Das Publikum: bunt gemischt – von jungen Erwachsenen bis hin zu gesundheitsbewussten Kund:innen, werdenden Eltern und neugierigen Genießer:innen. Das Ergebnis: Aus einer Nische entwickelt sich Schritt für Schritt ein neuer Standard, bei dem Genuss und Promille nicht mehr automatisch zusammengehören.

Blick nach vorne. Nüchtern betrachtet ist eines klar: No/Low ist kein kurzlebiger Hype, sondern Ausdruck einer Kultur, die Genuss neu denkt. Winzer:innen, Bars und Spirituosenhändler:innen reagieren darauf – nicht, um Alkohol zu ersetzen, sondern um echte Alternativen zu bieten. Dabei verändern sich Rituale und Begegnungen: Junge Menschen verbringen mehr Zeit zu Hause, klassische Tre en verlagern sich in digitale Räume, während neue Formen des Austauschs entstehen. Doch gerade darin liegt die Chance. Eine neue Getränkekultur ö net Räume für kreative Drinks, gemeinsames Experimentieren und bewusstes Genießen. Wer heute ein Glas hebt, tut das oft neugierig, reflektiert und o en für neue Erfahrungen –ganz ohne automatische Gewohnheiten. Alkoholfrei kann verbinden, Gespräche anstoßen und Momente scha en, die anders, aber nicht weniger intensiv sind. Vielleicht ist genau das das Überraschende: Nicht weniger Geselligkeit, sondern eine neue, lebendige Form davon.

WIE VIEL FREUNDSCHAFT

GEHT SICH AUS?

WDie Gilmore Girls fesseln Generationen von Serienfans, aber wie steht es um ihre Vorbildqualitäten? Warum es die „Familienordnung“ für ein gesundes Heranwachsen braucht und man der Verlockung, mit den Kids BFF sein zu wollen, widerstehen sollte.

REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi

FOTOS: Saeed Adyani/Netflix

enn sie mich provozieren wollen, nennen mich meine Töchter Viki. Angeblich reagiere ich darauf schneller. Vielleicht. Aber nicht, weil ich gegen die Maaamaaa-Rufe nach knapp 16 Jahren resistent bin, sondern weil es mich schlicht ärgert, von ihnen beim Spitznamen genannt zu werden. Ähnlich unentspannt bin ich, wenn ihnen mal ein „Mama, chill“ auskommt.

Ich sage ihnen klar: Ich bin nicht eure Freundin. Die Krux an der Sache ist: Ich wünsche mir trotz der lautstarken Diskussionen, die mit zwei Jugendlichen im Haushalt dazu gehören, eine gute, starke, vertrauensvolle Beziehung auf Augenhöhe. Ich mag unsere Unter-

haltungen, wir teilen politische Standpunkte, ich bin gerne mit ihnen unterwegs, und wir lachen viel zusammen. Aber: Ist das nicht die Definition einer Freundschaft?

Die Schauspielerin Proschat Madani beschrieb einmal sehr schön: „Meine Tochter liebe ich nicht nur, weil sie mein Kind ist, ich mag sie einfach als Mensch.“ Ich bin Generation „Gilmore Girls“. Noch bevor ich Mutter wurde, habe ich sämtliche Staffeln der US-Serie mit Rory und ihrer schönen jungen Mutter Lorelai mehrfach inhaliert. Die zwei waren eigentlich Freundinnen – und erzogen sich im schmucken Stars Hollow quasi gegenseitig. Ging eine Beziehung zu einem Mann in die Brüche, war Toch-

ter Rory genauso für ihre Mama da wie umgekehrt. Sie schlüpfte mitunter auch in die Vermittlerrolle, selbst dann, wenn der Mann, der ihre Mutter gerade enttäuschte, ausgerechnet ihr Vater war.

„So eine Situation führt immer zu einem Loyalitätskonflikt, unabhängig von Alter und Geschlecht“, betont Sonia Grassberger, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Psychoanalytikerin in Wien. „Eltern müssen ihre Probleme untereinander lösen. Für das Kind bedeutet das sonst immer eine Überforderung: Es kann die Konflikte nicht lösen, es kann sich verantwortlich fühlen und es versuchen, aber es kann nicht erfolgreich sein.“

Mama ist ein Mensch. Die erste Gilmore-Girls-Staffel ist 25 Jahre alt, noch diesen Herbst soll eine Doku zum Jubiläum gezeigt werden. Mutter und Tochter als enge Verbündete – dieses Phänomen zelebrieren unterschiedliche Serien, zu den aktuellen gehört etwa „Ginny & Georgia“ (Netflix). Hier ist die Mutter von Anfang an darum bemüht, klare Grenzen zu ziehen, um die Teenietochter vor ihren belastenden Problemen zu bewahren.

Das ist leichter vorgenommen als umgesetzt, gerade wenn man selbst beruflich oder privat strauchelt. „Auch eine Mutter ist ein Mensch“, sage ich oft zu meinen Kindern. Andrea, Mama von vier mittlerweile erwachsenen Kindern –wow, darunter Drillinge! –, pflichtet mir bei. „Als ich mich von meinem Mann getrennt habe und nach Wien gezogen bin, habe ich irgendwann selbst gemerkt, dass ich vor allem die beiden Mädchen zu sehr auf die Freundschaftsebene gerückt habe. Ich habe mich gefragt: Wie weit kann ich ihnen Beziehungsgeschichten zumuten, wie weit dürfen sie mitbekommen, dass ich traurig bin oder dass es mir schlecht geht? Die Gefahr ist, dass die Töchter für ihre Mütter etwas übernehmen. Ich habe mich bemüht, mich zurückzuhalten, das ist mir nicht immer gelungen“, reflektiert sie.

Meine Kinder stoppen mich durchaus, wenn es ihnen zu viel wird. „Das geht dann, wenn sie die Stärke und die Freiheit haben, das tun zu dürfen. Nicht aber, wenn Kinder Angst haben, dass ihre Mutter oder ihr Vater sonst nieman-

den zum Reden hat und unglücklich ist“, sagt die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Ihre Empfehlung: Probleme nicht vertuschen, aber Kinder nicht in Konflikte reinziehen. Das Schlüsselwort dazu lautet: Generationenordnung beziehungsweise Generationenschranke, dazu später mehr.

Was ist Freundschaft? Wir blättern mit Sonia Grassberger zu Aristoteles’ Lehren über Freundschaft, die bis heute vielfach als Ausgangspunkt fungieren. Er unterschied zwischen der unvollkommenen Freundschaft, die vorwiegend auf Nutzen und Lust basiert – und die damit auch vergänglicher ist, wenn die Quelle, die einem etwas gibt oder bringt, versiegt. Die vollkommene und lang währende Freundschaft beschrieb er als eine, in der man sich gegenseitig wertschätzt, aufgrund des Charakters schätzt und man seinem Gegenüber Gutes tun will. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern prägte eine hierarchische Ordnung, eine freundschaftliche Ausrichtung ist ein neues Phänomen – und längst nicht überall angekommen. „Bis heute gibt es Gesellschaften, in denen Eltern ihre Kinder verheiraten, wo eine Beziehung auf Augenhöhe, wie wir sie eher anstreben, nicht vorhanden ist.“ Aristoteles’ Definition folgend verortet Sonia Grassberger die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ein bisschen in der Mischung der zwei Formen von Freundschaft, schließlich ist das Kind tatsächlich zunächst abhängig, zieht also einen realen Nutzen – angefangen von der Ernährung – daraus. Doch selbst wenn sich hierarchische Systeme aufweichen, „ist es immer etwas anderes als eine reine Freundschaft, weil Eltern die Verantwortung nicht abgeben dürfen. Ihre Pflicht zu Erziehung und Obsorge ist in Österreich gesetzlich geregelt.“

Verkehrte Welt. Kippt die sogenannte Generationsordnung, verwendet man im therapeutischen Kontext den Begriff Parentifizierung. „Die Eltern-Kind-Rolle dreht sich beispielsweise um, wenn minderjährige Kinder ihre Eltern pflegen müssen. Das ist nicht selten: Weil Familien heute eher klein sind, fördert das zwar das freundschaftliche Verhältnis, aber daraus

Wenn eine Mutter die Tochter fragt: Hättest du mich gerne als beste Freundin, würde sie hoffentlich Nein sagen.

Sonia Grassberger, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Psychoanalytikerin

VOLLER GEHEIMNISSE. Mama-Teenietochter-Beziehung mit vielen unerwarteten Wendungen: die Netflix-Serie „Ginny & Georgia“.

resultiert auch, dass sich das Kind verpflichtet fühlt, Rollen anzunehmen, denen es nicht gewachsen ist“, erklärt die Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin. Die Übergänge seien schleichend: Wenn ein Elternteil beispielsweise Kritik an der Partner:in äußert und sich vom Kind Zustimmung wünscht, wird das Kind in einen Konflikt involviert, der aber auf der Elternebene ausgetragen werden müsste. „Ich vermute: Leben wie die Gilmore Girls finden eher Mütter toll, Kinder können es super finden, dass die Tochter viel Verantwortung hat, aber sind in vergleichbaren Situationen in der Realität überlastet.“ Werde die generationale Ordnung nicht eingehalten, könne das die Entwicklung schädigen. „Kinder können frühreif und vif sein, aber wenn sie alles bedenken und überlegen müssen, um den Eltern zu helfen, ihnen alles recht machen wollen, geht das oftmals in jungen Jahren auf Kosten von Spontaneität und Sorglosigkeit.“

Gute Grenzen. Tatsache ist: Die Eltern sind nicht nur Eltern, sie sind zwei Individuen, die eine Beziehung zueinander haben, aus der das Kind ausgeschlossen ist. „Wenn das Kind das möglichst früh lernt und weiß, dass es trotzdem geliebt wird, kann es auch später leichter Situationen aushalten – wie beispielsweise, dass eine Freundin mit jemand anderem ins Kino geht“, beschreibt Sonia Grassberger.

Für eine gesunde Entwicklung müssen Teenies rebellieren können, „um sich loslösen und zu eigenständigen Personen entwickeln zu können, muss es eine Aggression gegen die Eltern geben dürfen“. Grenzen zu setzen macht zwar nicht gerade Spaß (und führt schon mal zu Streit und Türknallen), aber sie geben den Kids eine Orientierung und sollen sie vor schädigenden Situationen bewahren. Würde man etwa einer 14-Jährigen erlauben, bis sechs Uhr morgens auszugehen, käme sie in eine massive Überforderung: Kids sollen die Welt langsam kennenlernen dürfen. „Ein Nein bedeutet oft auch, dem Kind Verantwortung abzunehmen.“

Spätestens in solchen Konflikten ist die Mama nicht mehr Freundin – aber auch unabhängig davon müsse die Mutter aushalten, dass sie bei vielen Themen nicht mehr involviert wird. Die Expertin nennt ein Beispiel: Bei Abtreibungen im nicht ganz jungen Alter werden junge Frauen meistens von Freundinnen begleitet. – „Die Kinder müssen ihren Eltern nicht alles erzählen, vieles müssen sie in ihrer Generation ausmachen.“

Flo und Fanny, die beiden Töchter der Wienerin Andrea, haben seit früher Kindheit eine enge Verbindung zueinander. „Meine Schwester ist meine beste Freundin, wir wissen alles übereinander und besprechen alles. Wenn es aber etwas Großes zu entscheiden gibt, fragen wir die Mama“, beschreibt Fanny, 20. Andrea spricht mir aus der Seele: „Nicht die Hauptansprechpartnerin zu sein, ist manchmal erleichternd, und manchmal macht es mich sogar traurig, dass ich meine Erfahrung nicht teilen kann, weil ich oft denke, ich könnte ihnen negative Erfahrungen, Enttäuschungen, Misserfolge ersparen.“

Gesunde Reaktion. Prinzipiell wünschen sich viele Kids ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Eltern. „Aber wenn eine Mutter die Tochter fragt: Hättest du mich gerne als deine allerbeste Freundin, würde sie ho entlich nein sagen. Das wäre die gesunde Antwort“, sagt die Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin. Wenn es nicht gerade eine generationenübergreifende Feier ist, wie etwa eine Hochzeit, sollten Teenies nicht ihre Eltern zum Ausgehen mitnehmen –

und auch umgekehrt nicht. „Besonders prekär wird es, wenn etwa Väter ihre Söhne begleiten und junge Mädchen anflirten.“

Ich komme zum anfangs erwähnten „Viki“ zurück – und Sonia Grassberger bestätigt: „Eltern und Kinder, Mütter und Töchter sind ganz spezielle Formen von Beziehungen, für die spezielle Bezeichnungen wie Mama, Mami oder Mutti reserviert sind. Der Vorname bringt das auf eine andere Ebene, es negiert ein bisschen die familiäre Situation.“ Ihr Appell: „Die generationale Ordnung sollte in allen Bereichen eingehalten werden, sie gibt den Kindern Struktur und Stabilität.“ Kinder in die Dinge der Erwachsenen hineinzuziehen, sei es etwa mit zu vielen Details dazu, wie das Date der alleinstehenden Mutter verlaufen ist, „bedeutet nicht ein spezielles Vertrauensverhältnis, es ist ein Vertrauensmissbrauchsverhältnis“.

Aufs „chill mal“ reagiert übrigens auch Interviewpartnerin Andrea genervt, gesteht sie – und ihre Tochter Fanny zeigt dafür Verständnis. „Das rutscht uns ab und zu raus, aber ich finde es gut, dass Mama da immer streng war und das nicht will.“ Je erwachsener ihre Kinder werden, desto mehr Raum gewinne die freundschaftliche Ebene, freut sich Andrea. „Wir gehen mal schön essen, auf ein Getränk – oder die Mädchen machen einen Stylecheck bei mir, wenn ich auf eine Hochzeit eingeladen bin. Das sind schöne Inseln mit Freundschaft pur.“ – Dass sich das so entwickeln konnte, sei nicht einfach passiert, da stecke viel Beziehungsarbeit dahinter. „Wir streiten auch ordentlich, das ist mir aber auch lieber als schwelende Konflikte, und wir vertragen uns dann wieder. Der Faden, den man zu den Kindern hat, ist manchmal sehr dünn, den muss man schon immer spinnen!“

ANDREA UND FANNY.

Die engste Verbündete von Fanny, 20, ist ihre Zwillingsschwester:

„Wenn es Großes zu entscheiden gibt, fragen wir aber Mama.“

JUNGFRAU, 30,WEIBLICH, SUCHT...

... ein Umdenken in der Gesellschaft. Aktivistin Nine und Sexualpädagogin Lea Pöder über Druck und Scham vor ersten intimen Handlungen – vor allem, wenn sie nicht im Teenageralter stattfinden.

REDAKTION: Lana Schneider | FOTO: Pexels/Illenaglukhova

Wie alt waren Sie, als Sie zum ersten Mal Sex hatten? Laut Studien werden Österreicher:innen im Durchschnitt im Alter von 16,3 Jahren sexuell aktiv. Damit werden Österreichs Jugendliche eher früher intim als der Rest der EU. Was aber, wenn man später dran ist? Was, wenn es sich nicht um ein paar Monate oder wenige Jahre handelt, sondern wenn man mit 30 noch keinen Sex hatte? Man könnte sich jetzt vorstellen, dass es nichts zu bedeuten hätte und egal wäre, denn: Hatte man noch keinen Sex, kann man vielleicht nicht immer mitreden, aber im Alltag gibt es wohl genügend andere Themen zum Besprechen mit Freund:innen, Kolleg:innen und Bekanntschaften. Aber ganz so einfach sei das nicht, erklärt Nine im Gespräch mit uns. Sie muss es wissen: Nine ist 30 Jahre alt und hatte noch nie Sex. Seit einigen Monaten spricht sie darüber auf Instagram auf ihrem Account „Nineistlaut“, in Fernsehtalkshows und Podcasts. Wichtig ist dabei, dass Nine nicht aufgrund ihrer Religion, ihres Glaubens oder einem (unfreiwilligen) Zölibat keine intimen Handlungen erlebt hat, sondern sie es bisher schlichtweg nicht wollte – und damit ist sie nicht allein. Dass sie so viel Aufmerksamkeit mit dem Thema erlangen würde, kam etwas überraschend, doch ihr Ziel war von Anfang an klar: Sichtbarkeit und einen sicheren Rahmen für Betroffene schaffen. „Es ist ein emotionales und intimes Thema, das tabuisiert und sehr schambehaftet ist. Ich versuche, einen Safe Space zu schaffen, in dem ich ganz ehrlich darüber spreche und mich auch selbst so verletzlich wie möglich zeige. Das findet Anklang. Ich kriege rührende Nachrichten, in denen Leute sagen, dass sie sich zum ersten Mal gehört und gesehen fühlen und dass sie dadurch das Gefühl haben, sie können so sein, wie sie sind, und den Mut haben, ihren eigenen Weg zu gehen“, so Nine. Man kennt es gut, das eigene Sexualleben wird gerne von anderen kommentiert und bietet ungewollt Raum für Interpretationen. Hat man zu viele Sexualpartner:innen, gilt man vielleicht als „leicht zu haben“, hat man keinen Sex, fühlen sich bestimmte Menschen irritiert, weil das „unnatürlich“ sei. Nine kämpft für ein Umdenken, denn Sexualität von anderen sollte kein Diskussionsstoff sein: „Ich sage es immer wieder: Ich bin nicht unschuldiger oder mehr wert als eine Frau,

die einen vermeintlich hohen Bodycount hat, die sehr viel Sex hat oder sehr offen ist.“ Lea Pöder, Sexualpädagogin beim Kollektiv LOU, merkt im Interview mit uns dazu an: In der Gesellschaft sei zwar vieles sexualisiert, allerdings werde wenig über Sex geredet. Hat man im Erwachsenenalter keinen Sex, führe das oft zu Irritation. „ Jungfräulichkeit wird im Erwachsenenalter oft mit Menschen assoziiert, die außerhalb von bestimmten Schönheitsnormen verortet werden oder wenig soziale Kontakte pflegen und damit sozial isoliert sind“, schätzt die Expertin ein. Dass das oftmals eine Fehleinschätzung von außen ist, erklärt sich von selbst. Nine will ebenfalls mit diesen Vorurteilen aufräumen

Wo beginnt Sex überhaupt? Eine vermeintlich simple Frage, die aber durchaus bedeutend ist und bei genauerem Hinschauen auch zum Nachdenken anregt: Für die meisten bedeutet Sex penetrativer vaginaler Sex. Dann könnten aber beispielsweise queere Paare keinen Sex haben, was natürlich so nicht stimmt. „Beim Sex geht es um ein Erregungsgefühl, das die meisten Menschen in den Genitalien spüren. Sex ist all das, was Menschen machen, um dieses genitale Erregungsgefühl zu steigern“, klärt Sexualpädagogin Pöder auf. Somit kann Sex für jeden Menschen anders definiert werden. Dann kommt noch dazu: Der Mythos Jungfräulichkeit ist zwar weit verbreitet, aber die genaue Definition ist ebenfalls nicht einheitlich klar – wie sollte sie auch, wenn es nicht einmal ein universelles Verständnis von „Wo beginnt Sex“ gibt? „Insbesondere die weiblichen Jugendlichen sind besorgt, da der Mythos eines Jungfernhäutchens noch sehr weit verbreitet ist und in vielen Lebenswelten sehr präsent ist. Viele Menschen wissen nicht, dass das Hymen, das ‚Jungfernhäutchen‘ in den allermeisten Fällen gar nicht verschlossen, sondern ein Hautkranz ist, der um die Vagina liegt. Die Jungfräulichkeit, die durch das Durchstechen eines Penis durch das Hymen beendet wird, gibt es also nicht“, führt Pöder fort.

Es gehe bei dem Konstrukt der Jungfräulichkeit auch oft um soziale Normen und darum, wann der richtige Zeitpunkt für Intimität gegeben sei –die Sexualpädagogin merke oft, dass der Druck dadurch vor allem bei Jugendlichen enorm steigt. „Das liegt unter anderem auch an der starken Tabuisierung des Themas Sexualität in unserer Gesellschaft, welche besonders Frauen und weiblich gelesene Personen immer noch sehr stark betrifft. Werden Normen nicht besprochen, können sie auch nicht aufgebrochen werden“, stellt die Pädagogin klar. Nun sagt auch Aktivistin Nine von sich selbst ganz bewusst und spielerisch: „Ich bin Jungfrau mit 30.“ Um zu provozieren, um zum Nachdenken anzuregen und Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie will klarstellen: Es ist vollkommen in Ordnung, keinen Sex zu haben. Und: Man ist nicht allein. Sie will mit dem Klischee aufräumen, dass etwas nicht stimmen könnte, wenn man mit Ü20 noch nie Sex hatte, oder dass man gar komisch oder einsam sei.

Auf den Grund gehen. Es gibt Unmengen an Gründen, wieso man im Erwachsenenalter noch keinen Sex hatte. Manchmal kann es so simpel wie logisch sein: Wenn man kaum datet, niemanden kennenlernt, den man gerne mag, dann will man auch nicht sexuell aktiv werden. Dann kann man schnell später dran sein als die anderen und sich schneller in gewissen Situationen unwohl fühlen. Bei Aktivistin Nine war es stets eine aktive Entscheidung gegen Sex, was aber nicht andere sexuelle Handlungen ausgeschlossen hat. Sie spricht auch offen von Intimitätsangst und davon, dass Dating für sie einfach keine Priorität hatte. Zudem identifiziert sie sich als demisexuell, empfindet also sexuelle Anziehung nur, wenn eine starke emotionale Bindung zur anderen Person aufgebaut wurde. „Ich hätte es auch darauf ankommen lassen können, es trotzdem mit Angst machen können, aber es hat sich für mich nicht richtig angefühlt, und mein Körper hat mir signalisiert, dass er nicht dafür bereit ist.“ Vor allem junge Frauen würden ihr schreiben, dass sie es trotz Angst schlussendlich einfach hinter sich gebracht hätten, laut Nine wegen Druck von außen, mitreden zu können und sich nicht immer rechtfertigen zu müssen. Nicht gerade ein romantischer Grund für Sex – und fremdbestimmt. Dieser Zugang sollte sich dringend ändern, sind sich die Aktivistin und die Sexualpädagogin einig.

Das Umfeld reagiert. Woher kommt der Druck von außen, der jemanden dazu bewegt, das Intimste der Welt einfach „hinter sich“ bringen zu wollen? Laut Nine hätte ihr Umfeld stets entspannt, verständnisvoll und offen reagiert, dennoch hätte sie immer mehr Druck bezüglich ihrer Sexualität gespürt, je älter sie wurde. Irgendwann wären ihre Flirts einfach davon ausgegangen, dass sie – so wie vermeintlich alle anderen – bereits Sex hatte, und wären dann gerne schneller intim geworden: „Das war dann immer ein Schocker. Es macht es auch schwieriger, erste Erfahrungen zu machen, weil alle anderen schon viel weiter sind und schon ganz andere Sachen erwarten. Wenn man mit 18 auf einer Party knutscht, ist das für viele keine große Sache, für dich aber schon.“

Der Druck, einer gesellschaftlichen Norm und Erwartung nicht zu entsprechen, kann sich individuell sehr unterschiedlich auf Personen auswirken. „Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die weibliche Sexualität gesellschaftlich tabuisierter ist und viel stärker bewertet wird als die männliche. In Bezug auf sexuelle Orientierung ist klar, dass jene Personen außerhalb der Cis-Heterosexualität stärker mit Diskriminierung und Ausgrenzung zu kämpfen haben. Das macht es für Frauen und nicht heterosexuelle Menschen schwer, offen über Sexualität zu sprechen und damit auch einen Zugang kennenzulernen, der Menschen dazu ermutigt, Sexualität selbstbestimmt und gelingend zu gestalten“, führt Pädagogin Pöder weiter aus. Doch: „Gleichzeitig ist vermutlich auch sexuelle Inaktivität im Kontext von Männlichkeit sehr schambehaftet und daher auch nicht gut ansprechbar. Das sind alles zusätzliche Barrieren, die durch soziale Normen bestimmt werden und den Druck individuell spürbar machen.“ Druck und Scham können daher zwar unterschiedlichen Ursprungs sein, darunter leiden können aber alle Geschlechter. Das Wichtigste, so Lea Pöder und Nine, sei der Austausch mit Freund:innen und Gleichgesinnten. Dennoch ist das Lernen, mit Druck umzugehen, von Person zu Person sehr unterschiedlich. Sollte der Druck zu groß werden, sollte psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung in Erwägung gezogen werden, hält Pöder fest.

© Pexels/Matvalina

Moderne Liebesgeschichten. In einer Welt voller Online-Dating, Bindungsangst und Situationships ist die Suche nach Liebe gar nicht so einfach. Generell nicht, mit so einem intimen Geheimnis erst recht nicht. Muss man dann von vornherein so transparent sein und die „Jungfräulichkeit“ erwähnen? Wie Nine erzählt, habe sie damit meistens keine guten Erfahrungen gemacht, potenzielle Dates seien daraufhin nicht mehr entstanden und Menschen hätten sich zurückgezogen. Auch andere Betroffene hätten ihr auf Social Media ähnliche Erlebnisse erzählt. Selbst könne es vorkommen, dass man sich dann fragt: Ist es zu viel Druck? Zu mühsam? Stimmt etwas nicht? Wie die Aktivistin selbst sagt, sei ihr das egal, sie wolle es weiterhin immer ehrlich kommunizieren, weil es ein wichtiger Teil von ihr ist. Aber sie betont, dass das jede Person für sich selbst entscheiden sollte. So könnte es für einige entlastend sein, für andere jedoch den Druck sogar noch mehr steigern. Hier beginne bereits ein wichtiger Schritt zur Selbstbestimmung. Die Aktivistin betont zudem, dass sie ihre „Jungfräulichkeit“ im Erwachsenenalter mittlerweile auch differenzierter betrachten könne: Mit 30 wisse sie viel eher, was sie möchte und was sie nicht möchte. „Das Körpergefühl und das Selbstbewusstsein, das ich jetzt habe, das kann mir niemand erzählen, dass das das Gleiche ist, wie wenn du mit 16 zum ersten Mal Sex hast. Fragt doch mal andere, wie gut der Sex war, den sie von 16 bis 25 hatten? Ich wette, da stand eher die männliche Lust im Vordergrund. Ich frage mich daher schon: Was habe ich da wirklich verpasst?“

Es ist ein intimes Thema, das tabuisiert und sehr schambehaftet ist.
Nine,

Aktivistin und Betroffene

Was die Gesellschaft besser machen kann. Wie kann man Druck und Scham loswerden und Spaß an der, salopp gesagt, schönsten Sache der Welt finden, egal in welchem Alter? Sexualpädagogin Pöder plädiert für eine Enttabuisierung des Themas Sexualität im Allgemeinen. Dafür brauche es einerseits regelmäßige und professionelle sexualpädagogische Angebote im Rahmen unseres Bildungssystems sowie andererseits Räume, in denen unaufgeregt über das Thema gesprochen werden kann und in denen Fragen gestellt werden können. Nur so könne man Mythen aufbrechen und Normen hinterfragen. „Es kann eine Perspektive auf Sexualität etabliert werden, die eine selbstbestimmte Sexualität in den Fokus nimmt und abseits normativer Skripte funktioniert. Außerdem bieten diese Räume einen medienpädagogischen Mehrwert, auch wenn sie nicht dezidiert medienpädagogisch sind. Doch wenn es Möglichkeiten gibt, über das Thema zu sprechen, und eine Atmosphäre geschaffen werden kann, in der Fragen gestellt werden können, muss das Internet nicht mehr als die einzige Quelle zur Beschaffung von Informationen herhalten.“ Denn Sexualität sollte niemals etwas sein, wofür man sich schämen muss – solange das immer im Konsens mit allen anderen beteiligten Personen ist. Darüber reden zu können und andere Lebensrealitäten kennenzulernen, könne Scham abbauen, ist sich die Expertin sicher. „In der Gesellschaft wird Sexualität häufig mit moralischen Vorstellungen verknüpft und Sexualpädagogik dazu benutzt, bestimmte Werte zu vermitteln oder Sexualität zu unterdrücken, und dies sollte vermieden werden. Es geht um die Entscheidungsmöglichkeit und das Angebot, Alternativen kennenzulernen.“ Aktivistin Nine betont ebenfalls die Wichtigkeit von Austausch mit anderen und eines unterstützenden Umfelds, um Grenzen erkennen und definieren zu können – und ergänzt: „Feier dich und embrace deine Entscheidungen, denn das bist einfach du.“

Als freie Traurednerin begleitet Daniela Hromadko den schönsten Tag im Leben von Paaren. Wir haben mit ihr über diesen Traumberuf und die Liebe gesprochen.

REDAKTION: Lisa Staltner

WORTE BEWEGENDE

Was hat Sie dazu bewogen, freie Traurednerin zu werden?

Ich empfinde es als unglaublich spannend, wie viele unterschiedliche Paare es gibt, mit ihren einzigartigen Geschichten. Über die Liebe zu schreiben und darüber zu sprechen, ist das beste Heilmittel, auch für mich selbst. Seit ich Traureden halte, hat sich mein Leben zum Positiven verändert. Schlussendlich ist es das, was uns niemand mehr nehmen kann: Diese Erinnerungen an Freudentränen, Lachen, Leichtigkeit und die schönen innigen Momente mit unserer Familie und Freunden.

Was genau ist eine „Freie Trauung“?

Die „Freie Trauung“ ist wie jede kirchliche Trauung vom Staat rechtlich nicht anerkannt. Eine Freie Trauung soll berühren, locker und persönlich sein. Die Geschichte des Brautpaars rückt ins Zentrum und jede Zeremonie wird speziell auf das Brautpaar angepasst. Außerdem kann eine freie Trauung immer und überall stattfinden.

Wie bereiten Sie sich auf eine Trauung vor?

Im Detailgespräch erfasse ich die persönliche Geschichte jedes einzelnen Paares. Unterstützend werden vom Brautpaar Fragebögen ausgefüllt, die mir helfen, eine für das Paar passende

Rede zu halten. Mein Ziel ist es, die Trauzeremonie so zu gestalten, dass dieser Moment der Liebe und Verbundenheit den Paaren und ihren Liebsten noch lange in Erinnerung bleibt.

Was ist das Besondere an Ihren Traureden?

Meine Traureden sind sehr emotional und mit viel Herzenswärme. Und ich muss zugeben, ich liebe Rituale, denn sie schaffen Zusammengehörigkeitsgefühl und Identität und helfen, Beziehungen zu festigen.

Freie Traurednerin DANIELA HROMADKO

www.bewegende-worte.at

Was habe Sie durch Ihre Arbeit über die Liebe gelernt?

Die Liebe hat unglaublich viel Energie. Um Paulo Coelho zu zitieren“ Wie das geht, verstehe ich nicht genau, aber Fröhlichkeit ist ebenso ansteckend wie Begeisterung und Liebe.“ Liebe verändert alles. Daher bin ich fest davon überzeugt, wenn sich in unserer Welt etwas zum Positiven ändern soll, ist es wichtig, die Nähe glücklicher und zufriedener Menschen zu suchen. Ich bin sicher, dass ich nach jedem Gespräch ein bisschen mehr Liebe in mir trage!

© Ajlax
Belmin
© Irina
Parzer

DIE WAHRHEIT

UND NICHTS ALS DIE…?

Was ist noch wahr, was schon manipuliert? Strafrechtlerin Elisa Hoven zeigt in ihrem neuen Buch, wie Fake News, Framing und Desinformation unsere Gesellschaft spalten – und was wir dagegen tun müssen.

REDAKTION: Tjara-Marie Boine FOTOS: Madleen Krippendorf, Pexels/Leah Newhouse

Es gab Zeiten, da waren künstlich erzeugte Videos leicht zu entlarven. Verzerrte Gesichter, falsche Proportionen, ruckelige Bewegungen – meist reichte ein kurzer Blick, um zu merken: Hier stimmt etwas nicht. Doch das hat sich mittlerweile geändert. Heute wirken KI-generierte Inhalte oft täuschend echt. Jüngstes Beispiel: Ein Clip, in dem mehrere Kaninchen auf einem Trampolin hüpften. Das Video ging viral, wurde millionenfach geteilt – und entpuppte sich später als komplett künstlich generiert. Denn bei genauerem Hinsehen zeigte sich: Ein Häschen verschwindet plötzlich aus dem Bild, ein anderes springt durch seinen Artgenossen hindurch.

Zwischen Frame und Fakt. So harmlos der Inhalt auch scheinen mag – das Video steht sinnbildlich für ein größeres Problem. Denn es bleibt längst nicht bei flauschigen Fälschungen. Wenn selbst der Präsident der Vereinigten Staaten täuschend echte KI-Clips ohne Konsequenzen teilen kann, stellt sich unweigerlich die Frage: Wem können wir überhaupt noch glauben? Was bedeutet Wahrheit in einer Zeit, in der Informationen gefiltert, inszeniert und manipuliert werden – und sich Wirklichkeit je nach Medium unterschiedlich darstellt? Die Juristin und Verfassungsrichterin Elisa Hoven beschäftigt sich in ihrem Buch „Das Ende der Wahrheit?“ mit genau dieser Frage. Sie beschreibt, wie Desinformation, Framing und ein überfordertes Rechtssystem das Vertrauen in Politik, Medien und Justiz untergraben – und was wir tun müssen, um dem entgegenzuwirken.

Noch nie war die Gefahr von Falschinformationen so groß wie im Zeitalter der Digitalisierung und der sozialen Medien.
Elisa Hoven, Autorin und Strafrechtlerin

Ihr Buch beginnt mit einer alltäglichen Szene: ein Streit unter Freund:innen, ausgelöst durch gegensätzliche Sichtweisen auf Migration. Warum spaltet uns das Ringen um Wahrheit heute so tief?

Elisa Hoven: Wir müssen nicht alle einer Meinung sein, ganz im Gegenteil. Durch die Diskussion, den kontroversen Austausch von Positionen entstehen die besten Ergebnisse. Wenn wir uns aber in ganz unterschiedlichen Informationswelten bewegen, wenn der eine für wahr hält, was der andere als Lüge ansieht, dann können wir einander nicht mehr verstehen. Unterschiedliche Wahrheiten spalten eine Gesellschaft, sie erodieren das Vertrauen in den anderen, die Medien und den Staat.

Sie sprechen von einer „neuen Alltäglichkeit der Lüge“. Was hat sich durch soziale Netzwerke und Deepfakes verändert?

Noch nie war die Gefahr von Falschinformationen so groß wie im Zeitalter der Digitalisierung und der sozialen Medien. Fake News erreichen über soziale Netzwerke in Sekundenschnelle Hunderttausende von Nutzer:innen, Social Bots (Anm. der Redaktion: Software-Roboter) verbreiten und kommentieren falsche Meldungen und erhöhen so ihre Reichweite. Bilder lassen sich so manipulieren, dass Original und Fälschung mit bloßem Auge nicht zu unterscheiden sind. Angesichts dieser Entwicklungen müssen wir unseren Umgang mit Wahrheit und Lüge neu justieren.

Doch nicht nur das Netz, auch etablierte Medien geraten zunehmend in die Kritik. Wie sehen Sie die Rolle von Framing oder Haltungsjournalismus beim Verlust von Vertrauen?

Menschen wandern in die sozialen Netzwerke ab, weil die Leitmedien ihre Positionen nicht abbilden, weil sie als politisch einseitig wahrgenommen werden und nicht mehr als Kontrollinstanz staatlicher Entscheidungen. Gerade der ö entlich-rechtliche Rundfunk muss seinen Auftrag ernst nehmen, die Gesellschaft in ihrer ganzen Bandbreite anzusprechen. Journalist:innen müssen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und sollen dessen Werte verteidigen. Über diese engen Grenzen hinaus aber brauchen wir weniger

Haltungsjournalismus und eine größere Offenheit für unterschiedliche politische Positionen. Anderenfalls verlieren die etablierten Medien ihre Rolle als Informationsvermittler für die gesamte Gesellschaft und drängen diejenigen, die sie ausschließen, in alternative Nachrichtenangebote – mit alternativen Wahrheiten.

Wenn aber unterschiedliche Medien unterschiedliche Wirklichkeiten abbilden – wie können wir dann als Gesellschaft noch zu einem gemeinsamen Fundament an Fakten kommen?

Es ist wichtig, dass Medien unterschiedliche Perspektiven auf die Wirklichkeit abbilden. Sie müssen aber den Anspruch haben, bei den Fakten exakt zu sein, und sie nicht eingefärbt von politischen Haltungen zu framen. Die meisten von uns bewegen sich gerne in ihrer Komfortzone, wir lesen das, was unserer Meinung ohnehin entspricht. Wer ernsthaft verstehen möchte, weshalb andere Menschen andere Meinungen haben, der sollte den Schritt wagen und seine Kommunikationsblase verlassen.

In Ihrem Buch fordern Sie konkrete rechtliche Konsequenzen für bewusste Desinformation. Wo ziehen Sie die Grenze zwischen Meinung und strafwürdiger Unwahrheit?

ZUM NACHLESEN:

„Das Ende der Wahrheit? Wie Lügen, Fake News und Framing unsere Gesellschaft bedrohen – und was wir dagegen tun müssen“ von Elisa Hoven, Dumont Verlag, 2025, ISBN: 978-3-7558-1140-4

Das Strafrecht unterscheidet seit jeher zwischen Tatsache und Meinung: Ist eine Aussage dem Beweis zugänglich oder ist sie durch Elemente der Stellungnahme gekennzeichnet? In der öffentlichen Diskussion werden Meinung und Wahrheit immer häufiger verwechselt. Wer behauptet, keine Position zu vertreten, sondern eine Wahrheit auszusprechen, der macht seine Haltung sakrosankt. Und spiegelbildlich spricht man einem Argument die Legitimation ab, wenn man es als „Fake News“ labelt. Für jede Form der Regulierung bedeutet das: Gelöscht oder sanktioniert werden dürfen nur falsche Tatsachenbehauptungen, nie Meinungen. Die Auslegung einer Äußerung muss dabei immer im Lichte der Meinungsfreiheit erfolgen – im Zweifel zu viel als zu wenig zulassen.

Gerade in Wahlkämpfen erleben wir, wie schnell sich falsche Erzählungen durchsetzen. Wie kann politische Kommunikation glaubwürdiger werden?

Durch Ehrlichkeit! Halbwahrheiten, Ungenauigkeiten, falsche Versprechungen – das sind in der Politik natürlich keine neuen Phänomene, aber sie werden durch die sozialen Medien transparenter gemacht. Unehrlichkeit kostet Vertrauen. Wenn etablierte Parteien nicht mehr glaubwürdig erscheinen, wenden sich Menschen von den als verlogen empfundenen Politiker:innen ab – und alternativen Angeboten zu.

Ein Schlüssel liegt für Sie in der Bildung. Was braucht es, um Kinder und Jugendliche für die digitale Realität zu rüsten?

Die Vermittlung von Medienkompetenz ist heute wichtiger denn je. Lehrer:innen werden selbst nicht im Umgang mit Fake News, KI und Deepfakes geschult – wie sollen sie den Schüler:innen die notwendigen Instrumente an die Hand geben, um Medieninhalte richtig zu reflektieren? Hier braucht es einen von Expert:innen geleiteten jährlichen Medienkompetenztag in den Schulen. Und: Immer häufiger wird gefordert, Social Media erst ab 16 zu erlauben. Das halte ich für richtig.

Wir selbst müssen lernen, skeptischer zu sein, Quellen zu prüfen, und nicht jedem Bild oder Zitat blind zu glauben.

Hoven, Autorin und Strafrechtlerin

Trotz aller Risiken: Gibt es einen Weg zurück zu mehr Vertrauen – in Medien, Institutionen und uns selbst?

Ja. Vertrauen entsteht durch Ehrlichkeit und Transparenz, auch im Eingeständnis, nicht alle Antworten zu haben. Medien können Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, wenn sie zwischen Meinung und Fakt klar unterscheiden und Meinungsvielfalt zulassen. Und wir selbst müssen lernen, skeptischer zu sein, Quellen zu prüfen, und nicht jedem Bild oder Zitat blind zu glauben. Das ist kein Kulturpessimismus – sondern die Chance auf eine neue Kultur des reflektierten Zweifelns.

27. Österreichischer Journalistinnenkongress

VON AUTOKRATEN BEDROHT, VON KONZERNEN GEKAUFT

Wie kommt der Journalismus aus der Krise?

Medienfrauen aus Journalismus und PR treffen einander am Mittwoch, 5. November 2025

Tickets und Programm unter

www.journalistinnenkongress.at

SEI RUHIG EIN BISSCHEN CRINGE

Keine Angst vor Gefühlen: Mit ihrer Musik erzählt Ella Stern von den Hochs, Tiefs und all den Chaosmomenten der Zwanziger.

REDAKTION: Laura Altenhofer | Fotos: Nadine Wächter

Jeden Monat stellen wir aufstrebende Talente aus Wien vor, über die man bald sprechen wird. Von Musik bis Kunst und Mode – diese Namen sollten Sie sich merken.

F R I S C H E G ’ S I C H T E R

Herzklopfen, Selbstzweifel, Karriere-Hustle und der scheinbar nie enden wollende Prozess, sich selbst zu finden – die Zwanziger haben es in sich. All das, was einen in der vermeintlichen Blüte des Lebens beschäftigt, packt Ella Stern in ihre Songs. Die Wienerin beschreibt sich selbst als Geschichtenerzählerin: „Ich möchte einen Safespace kreieren, in dem man sagen kann: ‚Hey, das ist voll menschlich, was du gerade fühlst.‘ “ Sie singt über große Gefühle und kleine Unsicherheiten und macht daraus Popsongs, die tanzbar und trotzdem berührend sind. Mit ihren Covers hat sie auf TikTok und Instagram Tausende begeistert, inzwischen hören über 200.000 Menschen regelmäßig ihre eigene Musik auf Spotify. Für Ella fühlt sich dieser Erfolg noch immer „total surreal“ an. Doch statt sich von Zahlen und Algorithmen treiben zu lassen, setzt sie auf Authentizität, Humor und die Leichtigkeit, auch schwierige Themen zugänglich zu machen. Im Interview erzählt sie, warum Social Media für sie Fluch und Segen zugleich ist und warum Liebeslieder bei ihr manchmal ganz anders klingen als gewohnt.

Überwiegt mit der wachsenden Community auf Social Media Dankbarkeit oder spürst du auch Druck?

Ella Stern: Ich würde gern sagen, dass die Dankbarkeit überwiegt – und das tut sie auch – aber ehrlich gesagt, der Druck ist trotzdem da. Unsere Generation ist so zahlengetrieben, und wenn man einmal Erfolg hatte, will man, dass es so bleibt. Aber nicht alles, was man macht, erreicht alle und das ist okay. Man muss lernen, gesund damit umzugehen. Am Anfang saß ich einfach nur fürs Musikmachen am Klavier, ohne Kamera. Heute fühlt es sich manchmal so an, als müsste man für den Algorithmus Musik machen, was dem Ganzen etwas Intimes nimmt. Aber trotzdem: Ich bin Social Media extrem dankbar. Es hat mir sehr geholfen.

Gerade ist deine Single „Amor“ erschienen. Wie würdest du den Song beschreiben?

Viele kennen dich auch durch deine Cover. Wie wichtig ist dir dabei deine persönliche Handschrift?

Sehr wichtig. Ich suche oft Songs aus, bei denen ich denke: „Ist das nicht verrückt?“ – weil sie im Original von Künstler:innen mit großen Stimmen gesungen werden. Aber man merkt schnell: Kein Song ist zu groß, wenn man ihn zu seinem eigenen macht. Viele habe ich schon als Kind gehört, aber damals nie auf die Lyrics geachtet. Heute entdecke ich sie neu – als hätte jemand vor 15 Jahren schon über mein Leben geschrieben.

Haben dir diese Songs auch geholfen, deinen eigenen Stil zu entwickeln?

Ja, absolut! Am Anfang wusste ich nicht, in welche Richtung es gehen soll, weil mir so viele Genres gefallen. Durch die Cover konnte ich besser greifen, was meine Musik wirklich ausmacht. Gerade dieser positive Twist, den ich gerne in Songs reinbringe, fällt mir am leichtesten. Ich habe oft versucht, das zu unterdrücken und ein bisschen cooler zu wirken, weil das in meiner Generation gut ankommt. Aber das hat sich nicht stimmig angefühlt. Jetzt weiß ich: Ich bin, wie ich bin und das darf man auch in meinen eigenen Songs hören.

Ich bin unfassbar schlecht darin, klassische Liebeslieder zu schreiben. Dabei bin ich wirklich glücklich verliebt! Aber ich finde es wahnsinnig schwer, das so zu transportieren, dass es nicht kitschig wirkt. Und weil ich früher lange im Kundenservice gearbeitet habe, hatte ich irgendwann die Idee, einen Love-Song in Form einer Art Mailbox-Ansage zu schreiben. So ist Amor entstanden – meine persönliche Interpretation von einem Liebeslied.

Bist du eher Team „Love at first sight“ oder gehst du das Ganze eher vorsichtig an?

Definitiv Letzteres. Ich bin gar kein „Liebe auf den ersten Blick“-Mensch – das war bei mir noch nie so. Ich finde sogar, dass dieses krasse Bauchgefühl beim ersten Blick oft ein schlechtes Zeichen sein kann. Zu viel Aufregung deutet für mich eher darauf hin, dass man selbst gerade nicht ganz in Balance ist. Meine schönsten Beziehungen sind immer aus Begegnungen entstanden, bei denen ich von Anfang an einfach ich selbst sein konnte. Da war es ruhig, entspannt, vertraut – und genau daraus hat sich dann etwas Schönes entwickelt. Wenn es ganz schnell ging, war es meistens toxisch.

Im Dezember gehst du auf deine erste Headline-Tour. Worauf dürfen sich deine Fans freuen?

Mir ist wichtig, dass es ein besonderer Abend wird. Ich möchte die Leute quasi in mein Wohnzimmer mitnehmen – so wie in meinen Videos, mit denen ja alles angefangen hat. Es soll persönlich und nah sein. Es wird Momente geben, in denen ich nur mit dem Klavier auf der Bühne bin, aber auch Parts, bei denen wir tanzen und feiern. Ich werde mir Gäste dazuholen. Es wird kein choreografiertes Spektakel, das bin ich nicht. Aber ich glaube, es wird ein schöner, beseelter Abend.

Gibt es eine Botschaft, die du den Leuten mitgeben möchtest?

Ja, vielleicht eins: Ich würde mir wünschen, dass wir als Gesellschaft wieder mehr groß träumen. Als Kind hat man diese riesigen Wünsche – Astronautin werden, auf die große Bühne, was auch immer. Und irgendwann stellt man das hinten an, um zu funktionieren. Das finde ich schade. Mein Motto ist: Träum’ groß, sei ruhig auch ein bisschen „cringe“, wenn du das willst. Mach den Tanzkurs, den du schon ewig machen wolltest – es passiert nichts Schlimmes. Wenn man dranbleibt, kann man irgendwann wirklich das Leben führen, das man sich wünscht.

Und was ist dein eigener großer Traum?

Ich möchte gern bis ins hohe Alter Musikerin sein und davon leben. Natürlich träume ich davon, irgendwann mal die Stadthalle oder das Stadion zu füllen mit allem, was dazu gehört. Aber selbst wenn es „nur“ bedeutet, dass ich mein Leben lang Musik machen darf und davon leben kann – dann ist das für mich schon der größte Erfolg.

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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

FLUCH ODER SEGEN?

Nutzen Sie eigentlich schon Künstliche Intelligenz oder zählen Sie noch zu den Skeptiker:innen? Wir haben mit zwei Expertinnen darüber gesprochen, warum es wichtig ist, sich mit KI auseinanderzusetzen.

REDAKTION: Lisa Staltner

ChatGPT, Chatbots, KI-generierte Suchergebnisse – die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasch weiter sie polarisiert.Doch wo liegt das Potenzial der künstlichen Intelligenz, wie setzen wir sie richtig ein, und warum sollten wir uns alle in Zukunft etwas mehr mit KI beschäftigen? Wir haben mit Florentina Zach, der ersten TÜV-zertifizierten KI-Beraterin Österreichs, die eine KI-Firma (Institute for AI) gegründet hat, sowie Kerstin Oberzaucher, Gründerin der Social-Media-Agentur digital. handwerk, die sich mit ihrer neuen Initiative „Content. KI.tchen“ auf die Produktion von KI-gestützten Videos spezialisiert hat, über die Zukunft der künstlichen Intelligenz gesprochen.

KI-Nutzung in Österreich. Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Trend mehr, sondern in vielen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft bereits Alltag. Das zeigt unter anderem auch der aktuelle AI Readiness Report des Handelsverbands

und Google Austria. Demnach nutzen bereits 68 Prozent der befragten heimischen Betriebe KI unter anderem für Prozesse wie Texterstellung oder Übersetzungen. Etwas anders sieht es mit der allgemeinen Bevölkerung aus: Laut einer Studie von Statistik Austria im Auftrag der Bundesregierung zur Nutzung von KI in österreichischen Haushalten haben aktuell 73 Prozent der Bevölkerung „wenig bis gar kein Wissen zu KI“, 46 Prozent sehen die zunehmende Nutzung von KI „eher negativ bis sehr negativ“ und nur 43 Prozent bewerten die Künstliche Intelligenz als nützlich für ihren Beruf. Ergebnisse, die auch die Regierung aufhorchen lassen. So sieht Alexander Pröll, Staatssekretär für Digitalisierung, darin etwa die Notwendigkeit, eine „Digitale Kompetenzoffensive“ zu starten und bis Ende des Jahres einen „Aktionsplan KI-Kompetenzen Austria“ zu entwickeln. Und auch die EU gibt mit dem seit August 2024 in Kraft getretenen „AI Act“ vor, dass Unternehmen, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, ihre Mit-

DIE WICHTIGSTEN KI-BEGRIFFE

IM ÜBERBLICK:

GENERATIVE KI: Eine spezielle Art der Künstlichen Intelligenz, die in der Lage ist, neue Inhalte wie Texte, Bilder oder Musik, zu erzeugen. Diese Systeme nutzen Algorithmen, um kreative Werke zu schaffen, die oft auf bestehenden Daten basieren.

ALGORITHMUS: Eine Reihe von Regeln oder Anweisungen, die ein Computer befolgt, um ein Problem zu lösen oder eine Aufgabe auszuführen.

PROMPT: Eine Anweisung, die man einer KI gibt, um eine bestimmte Antwort oder Aktion zu erhalten. Bei Text-KIs ist ein Prompt oft eine Frage oder ein Satz, der die KI dazu bringt, darauf zu reagieren.

BIAS: Verzerrungen oder Vorurteile, die in den Daten vorhanden sind. Diese Verzerrungen können dazu führen, dass die KI unfaire oder ungenaue Ergebnisse liefert. Bias entsteht oft durch unvollständige oder einseitige Datensätze.

MASCHINELLES LERNEN: Ein Teilbereich der KI, bei dem Computerprogramme aus Daten lernen, um ihre Leistung zu verbessern. Anstatt explizit programmiert zu werden, erkennen diese Systeme Muster und treffen Entscheidungen basierend auf den erlernten Informationen.

LARGE LANGUAGE MODELS (LLM):

KI-Systeme, die darauf trainiert sind, menschliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Sie basieren auf riesigen Datensätzen und können komplexe Texte verarbeiten und erzeugen, wie es bei GPT-Modellen der Fall ist.

GPT: Diese Abkürzung steht für „Generative Pretrained Transformer“. Es handelt sich um ein Modell für Künstliche Intelligenz, das darauf spezialisiert ist, natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren.

KI-HALLUZINATIONEN: Situationen, in denen eine KI falsche oder erfundene Informationen generiert. Diese Halluzinationen entstehen, wenn die KI versucht, kohärente Antworten zu geben, obwohl die zugrunde liegenden Daten nicht korrekt oder gar nicht vorhanden sind.

arbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit der neuen Technologie schulen und weiterbilden müssen. Dass es an der Zeit ist, dem Thema KI positiv gegenüberzustehen und sich eingehend mit der neuen Technologie zu beschäftigen, sieht auch KI-Expertin Florentina Zach so. Genau hier setzt die TÜV-zertifizierte KI-Pionierin auch mit ihrem Unternehmen an und bietet unter anderem Workshops und maßgeschneiderte KI-Weiterbildungen an. Ihr Ziel: über die Möglichkeiten und Vorteile von Künstlicher Intelligenz aufklären und das Wissen darüber ausbauen und vertiefen. Und auch Kerstin Oberzaucher will dabei helfen, die Scheu vor der neuen Technologie abzulegen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Potenziale entdecken. Insbesondere aus wirtschaftlicher Sicht kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz enorme Chancen mit sich bringen. Denn KI-Systeme können Unternehmen dabei helfen, ihre E zienz und ihre Produktivität wesentlich zu steigern. Laut Digital Austria könnte der Einsatz von Generativer KI in Österreich das Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2030 um bis zu 25 Milliarden Euro erhöhen. Umso wichtiger scheint es also, sich mit KI auseinanderzusetzen, sich auszukennen und ihre Potenziale zu nutzen. Dem stimmt auch Florentina Zach zu: „KI ist für mich kein Hype, sondern eine Schlüsseltechnologie unserer Zeit. Sie verändert Arbeitswelt, Bildung und Gesellschaft – und ich möchte, dass Menschen lernen, diese Entwicklung aktiv zu gestalten, statt passiv zuzusehen. Für mich ist KI ein Werkzeug zur Selbstermächtigung.“ Wer die anfängliche Unsicherheit gegenüber der neuen Technologie überwindet und erkennt, dass KI als Ergänzung und nicht als Ersatz gesehen werden sollte, kann ihr volles Potenzial ausschöpfen, indem verschiedenste Arbeitsprozesse optimiert und dadurch beispielsweise mehr Ressourcen für andere Aufgaben freigeschaufelt werden. Auch Kerstin Oberzaucher nutzt KI bei der Erstellung von kreativen Inhalten mit diesem Ansatz: „Für mich gilt immer: Story first, AI second.“ Die Expertin betont weiter: „KI ersetzt kein menschliches Gespür, sondern unterstützt und verstärkt es“ – dennoch alles unter einem kritischen Blick und im rechtlichen Rahmen.

Bewusster Umgang. Wer KI nutzt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass ein bewusster Zugang zu der neuen Technologie unbedingt notwendig ist. Denn: auch die Künstliche Intelligenz hat nicht immer recht. „Gefahren sind zum Beispiel fehlerhafte Informationen, Bias in den Daten oder der Missbrauch für Desinformation. Dagegen helfen klare Regeln (z.B. AI Act), Schulungen der Nutzer und Nutzerinnen und transparente Standards für Qualität“, betont Florentina Zach und fügt hinzu: „KI ist ein Werkzeug, das jedem zugutekommen kann – wenn man es richtig einsetzt!“ KI soll den Menschen unterstützen, nicht ersetzen. Wer KI bewusst nutzt – mit klaren Zielen, sauberem Datenumgang und kreativem Mindset – kann enorm profitieren.“ In diesem Zusammenhang spricht die Expertin von drei KI-Fähigkeiten, die besonders wichtig sind: Prompting-Kompetenz, kritisches Denken und Anwendungsnähe, also KI in den eigenen Alltag und die eigene Branche zu übersetzen. Beide Expertinnen sind sich einig, dass KI nicht als Bedrohung, sondern Ergänzung gesehen werden sollte. So betont Kerstin Oberzaucher etwa: „Ich verstehe die Sorge, weil KI neu und ungewohnt ist. Aber ich glaube, wir sollten sie im größeren Kontext sehen. Jede große technologische Entwicklung der Menschheitsgeschichte – vom Buchdruck über die Industrialisierung bis hin zum Internet – hat anfangs Angst ausgelöst. Gleichzeitig haben diese Schritte unser Leben langfristig enorm bereichert.“ Und auch Florentina Zach ist sich sicher: „Skepsis entsteht oft aus Unwissen oder Angst. KI wirkt wie eine ‚Black Box‘. Wenn wir sie aber entmystifizieren und zeigen, dass KI erlernbar und verständlich ist, verliert sie ihren Schrecken.“

Keine Zukunft ohne KI. Dass KI nicht mehr verschwinden wird und in Zukunft womöglich einen noch größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft und Wirtschaft einnehmen wird, davon sind sowohl Florentina Zach als auch Kerstin Oberzaucher überzeugt. „Wer jetzt die Grundlagen versteht, wird in Zukunft unabhängiger, produktiver und kreativer arbeiten können. Wer es ignoriert, wird abgehängt“, betont Zach und fügt hinzu: „Ja, Berufe werden sich verändern. Aber neue Jobs entstehen. Wer sich weiterbildet, wird nicht verdrängt, sondern gestärkt.“ Auch Oberzaucher ist sich sicher, dass die Technologie bleibt: „KI wird so selbstverständlich wie Photoshop oder Videobearbeitung heute. Der Unterschied wird nicht mehr sein, ob man KI nutzt, sondern wie man es macht.“

WIR MACHT’S MÖGLICH. Gemeinsam mehr erreichen.

Die ganze Story auf wirmachtsmöglich.at

ALLES, WAS RECHT IST

Es geht nicht nur darum, Paragraphen zu erklären, sondern auch darum, Orientierung zu geben.
Maria Hagleitner, Notarin

Über Verantwortung, Vertrauen und bestmögliche Lösungen.

REDAKTION: Sarah Lehner | FOTOS: Shutterstock, Martin Wolny/ www.martinwolny.com / 2023

Ohne juristische Beratung geht’s häufig nicht. Wie diese dabei helfen kann, Frauen in Schlüsselmomenten Handlungssicherheit zu gewinnen, verrät Notarin Maria Hagleitner.

Sie haben sich für einen Beruf entschieden, der oft als „sehr nüchtern“ gilt. Was hat Sie persönlich zur Notarin gemacht – und wo liegt für Sie die Leidenschaft in dieser Tätigkeit?

Sachlichkeit gehört zu unserem Beruf – das ist eine wichtige Voraussetzung, um rechtliche Themen klar und präzise zu bearbeiten. Aber für mich ist das nur die Basis. Meine Leidenschaft liegt in der menschlichen Komponente, im Zuhören, im Verstehen und im gemeinsamen Entwickeln von Lösungen. Jede Situation ist einzigartig, und hinter jedem Anliegen stehen Menschen mit ihren Geschichten und Bedürfnissen. Diese Kombination aus Struktur und Empathie macht den Beruf für mich so spannend und so viel lebendiger, als es von außen vielleicht wirkt.

Wann haben Sie selbst das erste Mal gespürt, dass Sie für Frauen mehr sein können als „nur“ eine juristische Begleiterin – nämlich eine echte strategische Partnerin?

Das habe ich besonders bei Vorträgen erlebt, in denen es um Vorsorge, Erbschaft oder Zukunftsplanung ging. Frauen beschäftigen sich intensiv mit dem, was kommen könnte. In diesen Gesprächen entsteht oft ein sehr offener Austausch, in dem man gemeinsam Strategien entwickeln kann. Das hat mir wieder bestätigt: Es geht nicht nur darum, Paragraphen zu erklären, sondern auch darum, Orientierung zu geben.

In welchen Situationen suchen Frauen besonders häufig den Rat einer Notarin?

Sehr häufig in familienrechtlichen Angelegenheiten – von der Obsorge über Testamente bis hin zu Vorsorgevollmachten. Gerade die Organisation von Pflege und Vorsorge in der Familie ist ein Thema, das viele Frauen sehr beschäftigt.

Welche typischen Unsicherheiten oder Fragen kommen in Schlüsselmomenten wie Gründung, Kauf, Heirat, Trennung oder Erbschaft auf?

Eine der häufigsten Fragen lautet: „Wie werden meine Interessen gewahrt?“ Oft fehlt die rechtliche Klarheit – man hat etwas gehört, jemand hat etwas erzählt, und daraus entstehen Unsicherheiten oder gar Missverständnisse, die es gilt aufzulösen.

Wie kann juristische Beratung in solchen Momenten helfen, Handlungssicherheit und Klarheit zu gewinnen?

Rechtliche Beratung schafft Überblick und Wissen. Wenn ich meine Position kenne, argumentiere ich automatisch aus einer Position der Stärke. Das bedeutet nicht, dass man immer alles bekommt, was man sich wünscht – aber man weiß, wo man steht –, und Klarheit führt in der Regel auch schneller zu Lösungen.

Welche Fehler beobachten Sie häufig, wenn rechtliche Themen „aufgeschoben“ oder unterschätzt werden?

Das größte Risiko ist, Dinge nur informell zu regeln oder basierend auf immer dagewesenen Strukturen – nach dem Motto: „Das haben wir immer so gemacht.“ Solange alles gut läuft, funktioniert das oft erstaunlich lange. Aber sobald ein Konflikt entsteht, prallen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander, und man merkt schnell, wie unterschiedlich die Sichtweisen sein können, was im schlechtesten Fall in Folge zu Streit führt. Klare Vereinbarungen, am besten schriftlich, schaffen hier Sicherheit.

Können Sie ein Beispiel schildern, bei dem eine Frau durch rechtzeitige notarielle Beratung eine bessere Entscheidung treffen oder Konflikte vermeiden konnte?

Ich habe einmal eine Klientin begleitet, die sich aus einer schwierigen Beziehung lösen wollte. Gemeinsam mit einer Vertrauensperson haben wir einen Plan erarbeitet, wie sie diesen Schritt geordnet und respektvoll gehen kann. Rückblickend war es für beide Seiten eine gute Lösung. Genau das ist für mich zentral: Beratung bedeutet nicht, einer Partei einen Vorteil zu verschaffen. Es geht darum, eine faire, tragfähige Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Gibt es tatsächlich Unterschiede zwischen Frauen und Männern in der Art, wie sie sich auf Beratungen vorbereiten oder Entscheidungen treffen?

Jede Person bringt ihre eigene Herangehensweise mit. Manche sind sehr strukturiert vorbereitet, andere lassen die Dinge eher auf sich zukommen. In manchen Bereichen, wie bei Vorsorgethemen oder Testamenten, erlebe ich oft, dass Frauen besonders genau nachfragen und bereits mit einem vorgefertigten Fragenkatalog zu dem Termin erscheinen.

Welche Tipps würden Sie Frauen geben, um vorbereitet und souverän in ein Notariatsgespräch zu gehen?

Es ist hilfreich, sich vorher zu überlegen: Was möchte ich erreichen?

Wo sehe ich mein Problem und was ist mir besonders wichtig? Je klarer die eigenen Vorstellungen sind, desto konkreter können wir gemeinsam an Lösungen arbeiten. Gleichzeitig gilt jedoch auch: Man muss nicht alles perfekt vorbereitet haben. Dafür ist die Beratung da – um Klarheit zu schaffen und gemeinsam den nächsten Schritt zu planen.

Zum Schluss eine ganz persönliche Frage: Wenn Sie Frauen in einem Satz ermutigen könnten, wie würde dieser Satz lauten?

Man muss nicht alles alleine schaffen. Beratung in Anspruch zu nehmen, ist ein Zeichen von Stärke. Und es gibt keine überflüssigen Fragen – alles, was einem am Herzen liegt, gehört auf den Tisch.

OUTSIDE THE BOX

Hier holen wir ab jetzt Menschen vor den Vorhang, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Authentisch, anders und mit ganz viel Inspiration im Gepäck.

STEHT AUF UND GEHT VORWÄRTS

#UnleashYourPotential – wenn Frauen zeigen, was wirklich in ihnen steckt.

REDAKTION: Laura Altenhofer

Das Female Future Festival (FFF) inspiriert Frauen, groß zu denken. Initiatorin Verena Eugster erklärt, warum das Erfolgsrezept darin liegt, Chancen anzunehmen, gerade dann, wenn sie Überwindung kosten.

Wann sind Sie zuletzt selbst wieder ins kalte Wasser gesprungen?

Verena Eugster: Immer wieder! Ein Beispiel: Wenn wir darüber sprechen, unser FFF noch größer zu machen und in andere Städte zu expandieren. Solche Situationen sind wie ein Sprung ins kalte Wasser. Selbst wenn das Wasser lauwarm ist, muss am Ende jede:r für sich selbst schwimmen. Es gibt Boote, an denen man sich festhalten kann, aber sie sind nicht immer hundertprozentig sicher. Ich habe gelernt, zu jeder Chance ja zu sagen. Wir Frauen bauen auf den Schultern unserer Mütter und Großmütter auf, jetzt liegt es an uns, weiterzugehen.

Das Female Future Festival hat sich in wenigen Jahren zu einer starken Marke entwickelt. Wann wurde Ihnen bewusst: Das ist mehr als nur ein Event?

Ich hatte nie den Plan, bewusst eine Marke aufzubauen – das passiert beim Tun. Es ist mit uns gewachsen und in allem steckt unsere Leidenschaft,

Frauen zu fördern und Diversity voranzubringen. Patricia, meine Co-Founderin, und ich haben das aus sehr persönlichen Gründen gestartet. Wir sind unglaublich dankbar, dass daraus eine starke Plattform und ein Netzwerk geworden ist. Aber am Ende des Tages sind es nicht nur wir, sondern jede Teilnehmerin und jeder Partner, die das Festival zu dem machen, was es ist.

Was ist das Geheimnis, ein Event lebendig und relevant zu halten?

Unser Anspruch ist klar: Für kurze Zeit schaffen wir auf all unseren Events – ob beim Frauenlauf, beim FFF oder unseren 22 weiteren Formaten –eine andere Welt. Genau das ist die Kunst: komplett abzutauchen, Inspiration mitzunehmen, neue Kontakte zu knüpfen. Das Schönste ist: Viele sagen nach unseren Veranstaltungen, es sei eine ganz besondere Energie spürbar.

Was können Besucher:innen in Wien 2025 erwarten und was erwarten Sie sich persönlich von diesem Tag?

Ich bin überzeugt, dass wir eines der besten Programme zusammengestellt haben – mit großartigen Speakerinnen. Dazu gehören bekannte Namen wie Tijen und Annahita, aber auch polarisierende Persönlichkeiten wie Barbara Blaha und Eva Schütz. Sie

sind nicht immer einer Meinung, doch genau das brauchen wir: unterschiedliche Perspektiven. Unser Programm deckt alles ab, von jungen Studentinnen, die Themen wie Sichtbarkeit und Selbstbewusstsein beschäftigen, bis zu C-Level-Rollenmodellen, die offen über Rückschläge sprechen. Dazu kommen eine eigene Female Health Stage powered by dm mit wichtigen Gesundheitsthemen sowie Masterclasses, um Inhalte zu vertiefen. Ganz ehrlich: Ich könnte ewig weiterschwärmen, am besten schaut ihr direkt auf unserer Homepage nach.

Sie sagen selbstbewusst: „Ja, ich bin eine Quotenfrau und ich bin stolz darauf.“ Warum ist dieser Perspektivenwechsel so wichtig?

Ich verstehe bis heute nicht, warum manche Frauen sagen: „Ich bin keine Quotenfrau.“ Ich selbst habe Positionen bekommen, weil es hieß: „Wir finden keine Frau, kannst du das machen?“ Und meine Antwort war: „ Ja, natürlich.“ Wir Frauen müssen

an den richtigen Tischen sitzen, in Unternehmen, in der Wirtschaft, in der Politik. Je mehr, desto besser. Indem ich offen sage, dass ich eine Quotenfrau bin, möchte ich anderen Frauen die Scham nehmen. Nach vielen Jahren kann ich klar sagen: Ich gebe immer Vollgas, in jeder Position und in jedem Bereich. Das war ein Prozess mit vielen Höhen und Tiefen, aber er hat sich gelohnt.

Viele Frauen scheuen sich davor, sichtbar zu sein. Was hat Ihnen geholfen, die Bühne nicht nur zu betreten, sondern auch zu genießen?

Insider: Beim ersten FFF wollten wir uns eigentlich komplett im Hintergrund halten. Ich hatte so Angst, dass ich zwei Tage vor dem Event noch versuchte, jemanden für meinen kleinen Moderationspart zu finden. Uns war wichtig, das Festival inhaltlich stark zu machen, die Bühne überließen wir lieber anderen. Dann sagte ein Mann zu uns: „Ihr macht ein Event über Female Empowerment und Sichtbarkeit und wollt selbst hinter dem Vorhang bleiben? Das geht nicht.“ Das war der Wendepunkt. Wir haben gelernt: Wer sichtbar sein will, muss auf die Bühne.

Glauben Sie, wir werden den Tag erleben, an dem wir nicht mehr über Quote reden müssen?

Ich hoffe sehr. Es ist für mich nach wie vor unfassbar, dass wir eines der größten Potenziale – gut ausgebildete Frauen – nicht ausreichend nutzen. Angesichts der weltpolitischen Lage müssen wir stärker sein denn je. Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, welchen Stellenwert Frauen in der Gesellschaft haben. Deshalb mein Appell: Jede Frau, die das liest, steht auf und geht vorwärts! Und jeder Mann unterstützt, wo immer es geht. Damit unsere Töchter und Söhne später nicht mehr über Quote oder Kinderbetreuung sprechen müssen.

Welche Arbeitswelt wünschen Sie sich für die nächste Generation von Gründerinnen?

MUTMACHERIN. Power, Visionen, Action: Verena Eugster ermutigt Frauen, die Bühne zu erobern.

Kapital für alle Gründerinnen, unabhängig vom Geschlecht. Ich wünsche mir, dass Frauen sich gesellschaftlich nicht mehr zerreißen lassen müssen. Karriere, Kinder, dieser ständige Druck, allem gerecht zu werden – das sollte in zehn Jahren deutlich besser sein. Wir werden es nie allen recht machen können, aber wir dürfen nicht müde werden, die Themen voranzutreiben. Es geht Schritt für Schritt, manchmal zwei nach vorne, einen zurück, aber wir kommen weiter. Meine Mutter konnte ihren Beruf noch nicht frei wählen. Uns stehen heute alle Möglichkeiten offen. Wir sollten sie nutzen und in ein paar Jahren zurückblicken und sagen: „Wow, bei uns war das noch ganz anders, aber wir sind weitergekommen.“

Maßmöbel, die Ihren Wohnraum maximal nutzen

Wohnraum ist kostbar – jeder Quadratmeter zählt. Warum also wertvolle Fläche verschenken? Die Wohnprofis von P.MAX® zeigen, wie Sie mit individueller Maßanfertigung das Maximum aus Ihren vier Wänden herausholen. Ob knifflige Nischen, verwinkelte Grundrisse oder Dachschrägen: Dank millimetergenauer Planung und völliger Gestaltungsfreiheit entstehen einzigartige Lösungen, die perfekt zu Ihrem Stil, Ihrem Raum und Ihrem Budget passen.

Weil Zuhause mehr ist als vier Wände. Es ist der Ort, an dem wir Kraft tanken, Familie leben und unseren Stil zum Ausdruck bringen. „Wir spüren bei jeder Beratung, dass die Menschen nach Lösungen suchen, die ihren Alltag schöner und einfacher machen“, erzählt Andreas Hoda, Geschäftsführer der Filialen 1140 Wien und Brunn, „Und genau hier setzen wir mit Maßmöbeln an – jedes Detail ist so individuell wie unsere Kundinnen und Kunden selbst.“

Hinter dieser Philosophie steht P.MAX® ein österreichisches Familienunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Maßmöbel-Herstellung.

Markus Max, Geschäftsführer der P.MAX® gesamt, bringt es auf den Punkt: „Wir verstehen uns nicht nur als Möbelproduzent, sondern als Möglichmacher. Unser Anspruch ist es, mit handwerklicher Präzision und modernster Technik Wohnlösungen zu scha en, die Menschen täglich Freude bereiten und den vorhandenen Wohnraum maximal nutzen.“

P.MAX® macht Wohnen zu einem Erlebnis, das über Generationen begeistert – weil jedes Möbelstück so einzigartig ist wie die Menschen, die darin leben.

Herzlich willkommen zur

HAUSMESSE

vom 1. bis 31. Oktober 2025 –es erwarten Sie sensationelle Hausmesse-Angebote.

Das P.MAX®-Prinzip – Maßmöbel mit Anspruch. P.MAX® steht für Maßmöbel in bester Qualität und technischer Präzision – zum fairen Preis. Jede Einrichtung wird als Einzelanfertigung geplant und millimetergenau umgesetzt – auch bei schwierigen Raumsituationen wie Nischen oder Dachschrägen, ganz ohne Aufpreis für Sondermaße.

Dazu kommt ein Rundum-Service aus einer Hand: von der kostenlosen Fachberatung mit 3D-Planung und Virtual-Reality-Visualisierung über die hauseigene Produktion in Stockerau bis hin zur Lieferung und Montage. Kund:innen profitieren von 100 % österreichischer Tischlerqualität, gefertigt aus langlebigen Materialien – robust, flexibel erweiterbar und bewusst „enkeltauglich“.

Jedes Detail ist so individuell wie unsere Kundinnen und Kunden selbst.

Andreas Hoda, Geschäftsführer der Filialen 1140 Wien und Brunn

So entsteht ein Zuhause, das nicht nur heute begeistert, sondern auch für die Zukunft gemacht ist.

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REDAKTION: Yvonne Hölzl

ROOM WITH A STORY

Schöner wohnen war gestern. Jetzt kommt: persönlicher leben! Design ist nicht tot –aber betäubt. Warum echte Wohnraumgestaltung heute emotional sein muss und wie diese budgetfreundlich gelingt.

Gemütliches Wohndesign ist der Quell des Wohlbefindens im eigenen Zuhause und damit zugleich der Schlüssel für das urmenschliche Bedürfnis nach Geborgenheit. Sie gibt Erdung in einer Zeit, die sich immer mehr beschleunigt und wo unser seelisches Gleichgewicht aus der Balance zu geraten scheint. Währenddessen blicken wir auf InstagramFeeds von makellosen Wohnräumen in sanften Beige- und Cremetönen (trotz Kinder), wo das Streben nach Perfektion im Wohndesign allgegenwärtig ist. Diese oft unerreichbare Ästhetik vom perfekten Eigenheim vermittelt eine unwirkliche Vorstellung von Wohnen und erzeugt dort Druck, wo keiner sein sollte – in der eigenen Wohlfühloase.

Neue Gemütlichkeit. Doch wo eine Bewegung ungebrochen zu herrschen scheint, tut sich eine Gegenbewegung auf: Der Trend geht wieder weg von der makellosen Inszenierung hin zu einem Zuhause, das die eigene Persönlichkeit widerspiegelt und zeitlose Individualität scha t. Während neue Gemütlichkeit zwischen Purismus und Poesie oszilliert, bildet die Natur dazu greifbare Sehnsuchtsmomente, die nun auch in unseren Wohnräumen gesehen werden will. Das nennt man dann Materialwärme. Doch „persönlicher leben“ kann mehr. Kunst als Ausdruck des Seins zum Beispiel, mutige Farbakzente oder rustikale Patina. Letzteres trägt mittlerweile zur

Design-DNA bei – im Laufe der Zeit verwandeln sich hochwertige Holz- und Tonobjekte in Oberflächen mit Geschichten, in der auch wir vorkommen. Wie individuelles Wohnen stilvoll und budgetfreundlich umgesetzt werden kann, verraten diese Tipps zum Nachgestalten. Weil das ICH das schönste Wohnaccessoire von allen ist!

WO WOHNTRÄUME BEGINNEN UND GENUSS ZUHAUSE IST

Das österreichische Familienunternehmen P.MAX® verbindet maßgefertigtes Design, modernste 3D-Planung und Tischlerqualität zu Wohnräumen, die Emotionen wecken. Für weitere Inspiration sorgt Konditormeisterin Sarah Jahn, die in der P.MAX®-Showküche wöchentlich köstliche Rezepte zum Nachkochen kreiert. Alle Genussmomente finden Sie auf petermax.at/de/rezepte und instagram.com/petermax.at/

Bestattungsarten gibt es zwei: Erd- oder Feuerbestattung.

Innere Haltungen und/oder äußere Umstände entscheiden über die Wahl der Bestattungsart. Bei der Erdbestattung kann der Sarg im Erdgrab beigesetzt werden, eine Feuerbestattung bietet mehrere Beisetzungsmöglichkeiten: im Erdgrab, in der Donau, unter einem Baum oder als Urne zu Hause.

Religion, Kultur und Familie tragen oft zur Entscheidung der Bestattungsart bei.

Andrea Došen Bestattung Himmelblau www.bestattung-himmelblau.at

Bestattung Himmelblau berät einfühlsam und übernimmt die gesamte Abwicklung.

IPP

KUNST ALS AUSDRUCK DER PERSÖNLICHKEIT

In jedes Heim mit Seele gehören Kunstwerke, die die Interessen und Vorlieben seiner Bewohner:innen widerspiegeln. Ob Gemälde, Skulpturen oder Fotografien – Kunst ist ein kraftvolles Mittel, um die eigene Persönlichkeit zu zeigen und verleiht jeder Raumgestaltung wohnliche Atmosphäre. Wer meint, Kunst sei zu teuer, der sollte sich selbst darin versuchen. Unzählige DIY-Kunstprojekte, die einfach umzusetzen sind, sorgen letztendlich für einen Wow-Effekt – mit eigener Story.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

DISCO TRAINING.

Schweiß, Beats und Disco-Feeling hat eine neue Bühne: seit September hat das Disco Training seine Home-Base im Almanac Palais Vienna. Die Plätze sind limitiert und über eversports buchbar. Verwöhne deinen Körper nach 50 Minuten mit veganen Köstlichkeiten im Elias Coffeeshop – oder gönn dir das Langschläfer-Frühstück, das bis 14 Uhr im Donnersmarkt Restaurant serviert wird.

Almanac Palais Vienna, Parkring 14-16, 1010 Wien

NACHHALTIGKEIT & NATUR

INTEGRIEREN

Nur echte Materialien strahlen die Verbundenheit zur Natur aus: Holz, Stein, Kork, Pflanzen … Warme, nachhaltige Materialien und natürliche Elemente holen die Umwelt in den Innenraum und erzeugen ein gesundes und harmonisches Raumklima. Naturmaterialien bringen zudem auf mentaler Ebene Ruhe und Erdung in die vier Wände.

MÖBEL – SO INDIVIDUELL WIE DU

Casarista macht Möbelträume nach Maß wahr. Aus einer Grazer Idee wurde in wenigen Jahren eine Marke in der DACH-Region – mit dem Anspruch, Möbel zu schaffen, so einzigartig wie ihre Besitzer.

I

n Graz entstehen Möbelträume nach Maß. Seit 2020 ermöglicht Casarista es Menschen, ihr persönliches Möbelunikat online und intuitiv selbst zu gestalten – von den Maßen über die Materialien bis hin zu den letzten Details. Was als mutige Idee in Graz begann, ist heute ein Unternehmen mit mehr als zehn Standorten in der DACH-Region – und einer klaren Mission: Möbel zu schaffen, die so einzigartig sind wie ihre Besitzer.

Mit wenigen Klicks zu individueller Qualität. Herzstück des Konzepts ist der Online-Konfigurator. Mit wenigen Klicks entstehen Sofas, Betten, Essgruppen, Outdoor-Lounges oder Relaxses sel, die perfekt ins eigene Leben passen. Die Verbindung von Handwerk, Qualität und digitaler Technologie macht jedes Stück unverwechselbar. „Wir haben früh verstanden, dass Menschen heute mehr denn je Wert auf Individualität legen – und auf Möbel, die nicht von der Stange kommen“, erklärt Geschäftsführer Georg Walchshofer.

Regionale Wurzeln, international gefragt. In wenigen Jahren entwickelte sich Casarista von einem Grazer Start-up zu einer etablierten Marke in der gesamten DACH-Region und bald auch schon über dessen Grenze hinaus. Grundlage dieses Erfolgs: kompromisslose Qualität, zeitloses Design und ein

Service, der persönlich bleibt. Gefertigt wird in enger Zusammenarbeit mit Partnern in Ungarn, nahe der österreichischen Grenze – für Möbel, die Jahrzehnte überdauern und so individuell sind wie ihre Nutzer. Trotz Expansion bleibt Graz das kreative Zentrum. „Wir sind stolz, als österreichisches Unternehmen zu zeigen, dass Innovation und Handwerk Hand in Hand gehen – und dass aus einer regionalen Idee etwas entstehen kann, das international Anklang findet“, so Walchshofer.

Kaiserfeldgasse 5

8010 Graz

Tel.: 0316/376 111 hello@casarista.com www.casarista.com

HUNGRIG AUF NEUES?

Diese spannenden Neuzugänge bringen frischen Wind in die Wiener Gastroszene.

REDAKTION: Laura Altenhofer

EWONDER

Praterstraße 11, 1020 Wien, Instagram @wonder.vienna

in Roboter, der Pasta kocht? Klingt nach Science Fiction, ist aber seit kurzem mitten in Wien Realität. Hinter Wonder stehen die drei erfahrenen Gründer und Gastronomen Felix Mandl, Gabriel Alaev und Benjamin Weidinger, die sich vorgenommen haben, schnelles Essen neu zu denken: gesund, abwechslungsreich und fair im Preis. Im Sommer sorgte das Soft Opening von Wonder bereits für neugierige Blicke, Mitte September folgte dann die offizielle Eröffnung in der Praterstraße. Von asiatischen Bowls über frische Pasta bis hin zu internationalen Klassikern – das Menü ist so vielfältig wie die Gäste. Und obwohl ein Roboter bei der Zubereitung unterstützt, bleibt die Handschrift menschlich: Ein Team aus Köch:innen und Gastgeber:innen sorgt dafür, dass Geschmack und Gastfreundschaft im Mittelpunkt stehen.

Wie kam die Idee zustande, Mensch und Maschine in der Küche zu verbinden, und hattet ihr anfangs Bedenken?

Benjamin Weidinger: Wir sind seit über zehn Jahren in der Gastronomie tätig und kennen die Herausforderungen – von Personalmangel bis steigende Kosten. Als wir erstmals von Küchenrobotern hörten, waren wir neugierig, aber auch skeptisch: Kann Technik unserem Qualitätsanspruch gerecht werden? Mittlerweile sehen wir vor allem die Chancen: effizientere Prozesse, konstante Qualität und eine spannende neue Dimension für die Gastronomie –ohne dass die Leidenschaft fürs Kochen verloren geht.

FUTURISTISCH.

Gabriel Alaev, Benjamin Weidinger und Felix Mandl (v. l. n. r.) zählen zu den Ersten in Österreich, die Robotertechnik in die Küche bringen.

Welche Arbeitsschritte übernimmt der Roboter und welche bleiben bewusst in menschlicher Hand?

Die kreativen Prozesse bleiben allesamt in menschlicher Hand: Rezeptentwicklung, Konzeption und natürlich das täglich frische Kochen in unserer Produktionsküche. Der Roboter übernimmt nur den letzten Kochprozess. Veredelung und Anrichten machen wir bewusst selbst –wie in der gehobenen Gastronomie. Wir sehen den Roboter daher als Tool und zuverlässigen Assistenten, der repetitive Prozesse unterstützt, aber definitiv nicht die menschliche Kreativität ersetzt.

Nach welchem Prinzip entscheidet ihr, was ins Menü kommt?

Unser Ziel ist ein vielfältiges, ausgewogenes Menü. Pasta bleibt als Fixpunkt, dazu kombinieren wir asiatische Gerichte und internationale Klassiker. Wichtig ist uns: Genuss und gute Nährwerte sollen Hand in Hand gehen. Deshalb entwickeln wir Rezepte, die Spaß machen und zugleich ernährungsbewusst sind.

DOS Y DOS

In der Neubaugasse duftet es nach frisch gebackenen Tortillas, würzigem Birria-Fleisch und bunten Toppings. Auf wenigen Quadratmetern haben sich vier Studierende zusammengetan, um ihre Leidenschaft für mexikanisches Essen auf den Teller zu bringen. Jede Tortilla wird frisch gefüllt, die Kombinationen sorgfältig abgestimmt – von klassischen Fleischsorten über Veggie-Varianten bis hin zu veganen Optionen. Bei Dos y Dos endet man selten nur bei einem Taco, sondern greift gerne noch einmal zu.

Neubaugasse 48/50, 1070 Wien

Instagram @dosydoswien

VORSTADTLIEBE

Mit der Vorstadtliebe hat die Donaustadt ein neues Lieblingsplatzerl bekommen. Auf der Karte stehen österreichische Klassiker wie Schnitzel, Käsespätzle oder Zwiebelrostbraten, aber auch modern interpretierte Gerichte wie geschmorte Rinderbackerl oder Shortribs – dazu gibt’s ein Mittagsmenü um 12,50 Euro. Zwischen Stüberl, Lounge und Gastgarten ist Platz für alle: für die schnelle Mittagspause, den Afterwork-Spritzer oder die nächste Familienfeier.

Stadlauer Straße 26, 1220 Wien

Instagram @vorstadtliebe_

CRUSTY SLICES

Ende August hat am Franz-Josef-Bahnhof die erste österreichische Filiale von Crusty Slices eröffnet, und die Wiener:innen stehen Schlange. Warum? Für die virale Croissant-Pizza, die online schon für Furore sorgt. Hinter dem Konzept steckt Enes Seker, bekannt von Royal Donuts, der Croissant-Teig in Pizzastückform backen lässt und ihn dann frisch belegt: von der „Buffala Mediterrana“ mit Avocado-Pesto über „Hot Cashew Chicken“ bis hin zu süßen Varianten wie dem „Dubai Special“ mit Nutella und Pistazien.

Julius-Tandler-Platz 2A, 1090 Wien Instagram @crustyslices_vienna

PFLANZEN, 30 NULL VERZICHT

30 Pflanzen pro Woche – klingt nach einer Herausforderung? Kochbuchautorin Katharina Seiser zeigt, wie Vielfalt auf dem Teller gelingt und warum sie nicht nur unser Mikrobiom stärkt, sondern auch den Alltag bereichert.

REDAKTION: Leonie Werus

FOTOS: Brandstätter Verlag/Gianmaria Gava/ Lukas Lorenz/Vanessa Maas/Nuriel Molcho, Unsplash/Eiliv Aceron

Wie schwer ist es wohl, 30 verschiedene Pflanzen zu essen? Diese Zahl empfiehlt die Mikrobiomforschung als Richtwert für die Pflanzenarten, die wir in einer Woche mindestens zu uns nehmen sollten. Denn: Je vielfältiger unser Speiseplan, desto gesünder unser Mikrobiom. Die österreichische Kochbuchautorin und Kulinarikexpertin

Katharina Seiser hat diesem Ansatz ein Buch gewidmet – eine genussvolle Einladung, Vielfalt auf den Teller zu bringen. Mit Rezepten von Haya Molcho, Mochi, Karma Food und vielen weiteren möchte sie zeigen, dass gesunde Ernährung weder langweilig noch kompliziert ist. Sondern im Gegenteil: köstlich, kreativ und überraschend einfach. Wir haben mit ihr über die Hintergründe, den persönlichen Zugang und die überraschenden E ekte des „30-Pflanzen“-Prinzips gesprochen.

Wir unterhalten uns an einem Montag. Wie viele Pflanzen haben Sie vergangene Woche gegessen?

Katharina Seiser: So um die hundert sind es meistens. Ich habe schon Rückmeldungen bekommen, ich solle das nicht sagen, weil es so demotivierend klingt. Aber eigentlich finde ich, das Gegenteil ist der Fall: Es zeigt, was möglich ist. Wir haben in Mitteleuropa eine unglaubliche Vielfalt an Kulturpflanzen zur Verfügung – Tausende! –, und trotzdem nutzen wir nur einen Bruchteil davon.

Wieso ist es wichtig, auf die pflanzliche Vielfalt im Speiseplan zu achten?

Unsere „Viecherl“ im Darm – also die Gemeinschaft an Mikroorganismen, die wir Mikrobiom nennen – sind für uns überlebenswichtig. Sie produzieren kurzkettige Fettsäuren, Vitamine, Hormone und viele andere Sto e, die wir brauchen, um gesund zu bleiben. Doch das können sie nur, wenn sie Ballaststo e und

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NÖM CREMIX

WIEN EDITION

Jetzt gibt es Wiener Nachspeisenliebe im Becher mit der „Wien Edition“ von NÖM Cremix. Dabei vereint sich cremiges Dessertjoghurt mit fruchtigen Apfelstückchen und feinstem Zimt zur köstlichen Sorte „Apfelstrudel“ oder luftiger Biskuit mit reifer Marille zur vollmundigen Sorte „Punschkrapfen“. Schon probiert? Nur für kurze Zeit. Ab jetzt im Kühlregal. noem.at

© NÖM

sekundäre Pflanzenstoffe bekommen, und die finden sich nur in Pflanzen. Da wir aktuell noch nicht genau wissen, welche Mikroben was am liebsten mögen, funktioniert das Ganze nach dem Gießkannenprinzip: möglichst breit streuen, damit alle Mikroorganismen im Darm etwas bekommen. Wenn ich also nicht jeden Tag den viel zitierten Apfel esse, sondern heute Apfel, morgen Birne, übermorgen Quitte, dann versorge ich unterschiedliche Mikroben. So entsteht Vielfalt – und die ist die Basis dafür, dass unser Mikrobiom für uns arbeiten kann.

Und was hat es mit der Zahl 30 auf sich?

Ehrlich gesagt: Eigentlich wären 60 oder mehr besser. Aber diese Empfehlung basiert auf den Ergebnissen einer Studie, dem „American Gut Project“. Dort hat man festgestellt, dass Menschen, die 30 oder mehr Pflanzen pro Woche essen, ein deutlich vielfältigeres Mikrobiom haben als jene, die weniger als zehn essen. Für mich war das eine Bestätigung, weil ich Vielfalt schon immer geschätzt habe – ich esse auch nicht gerne zwei Tage hintereinander dasselbe.

Das Konzept unterscheidet sich von vielen Diät-Trends, weil es nicht um Verzicht, sondern um ein Mehr geht. Wie gelingt dieser leichtere Zugang?

Ich halte nichts von Messen, Wiegen oder Kalorienzählen und glaube nicht, dass wir dafür auf der Welt sind. Meine Botschaft lautet: „Mehr vom Guten“. Deswegen gibt es im Buch auch die Pflanzen-Checkliste als spielerisches Hilfsmittel. Man trägt ein, was man tatsächlich isst, und wird überrascht sein: Dass man entweder schon mehr Vielfalt hat als gedacht, oder dass man immer zu denselben Lebensmitteln greift. Allein dieses Bewusstmachen verändert schon das Einkaufs- und Essverhalten. Und: Man wird automatisch neugieriger auf Neues; auf Lebensmittel, die man auf der Liste entdeckt, aber vielleicht noch nie probiert hat. Das verändert den Einkauf, die Küche, ja sogar Gespräche am Mittagstisch! Und es macht Lust, Vielfalt wiederzuentdecken.

Gab es Erkenntnisse, die Sie bei der Arbeit am Buch und dem Austausch

PFLANZEN ZÄHLEN LEICHT GEMACHT

1. Gemüse frisch, tiefgekühlt, gegart oder eingelegt

2. Salate & Sprossen von A wie Asia-Salat bis Z wie Zuckerhut

3. P ilze & Algen frisch, getrocknet oder eingelegt

4. Kräuter & Gewürze Schon mal was von Pimpinelle, Sauerklee oder Sumach gehört?

5. Hülsenfrüchte frisch, tiefgekühlt, getrocknet, gegart oder als Hummus

6. Vollkorn ganzes Korn oder Produkte aus Vollkorn: Getreidereis, Bulgur, Couscous, Mehl, Brot, Pasta & Co

7. Nüsse & Samen ganz, zerkleinert oder als Mus

8. Obst frisch, tiefgekühlt, getrocknet oder eingelegt – Hauptsache, saisonal

9. Getränke & Genussmittel Ja: auch Schokolade zählt! (Okay, ab 70 Prozent, aber immerhin!)

10. Extra: Fermente ...tun unserem Darm doppelt gut.

mit Expert:innen besonders überrascht haben?

Von der Mikrobiomforscherin Gabriele Berg habe ich gelernt, dass auch Pflanzen selbst Mikrobiome besitzen. Ein Apfel trägt auf der Schale, im Fruchtfleisch, im Kerngehäuse und am Stiel unterschiedliche Mikroben-Gemeinschaften – und die interagieren wiederum mit unserem Mikrobiom. Für mich war das ein Schlüssel-Moment, der zeigt, wie lebendig unsere Nahrung ist. Außerdem hat mich die Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftlerin Theres Rathmanner bestärkt, die betont: Wer 30 verschiedene Pflanzen pro Woche isst, erfüllt damit schon so viele Ernährungsempfehlungen, dass man sich um viele andere Regeln nicht mehr kümmern muss. Das ist ein sehr entlastender Zugang.

Was hat sich bei Ihnen selbst verändert, seit Sie das Prinzip so konsequent leben?

Viel mehr, als ich vermutet hätte. Ich esse heute kaum noch Weißmehl und Süßes – nicht, weil ich es mir verboten hätte, sondern weil der Gusto von selbst verschwunden ist. Stattdessen freue ich mich über die Früchte der Saison, über neue Getreidearten, über Nüsse. Mein Energielevel ist viel stabiler, ich habe keine Nachmittagstiefs mehr. Auch die Verdauung funktioniert deutlich besser – was logisch ist, weil wir mit der Vielfalt automatisch viel mehr Ballaststo e zu uns nehmen. Das Spannende ist, dass ich all diese Veränderungen nicht bewusst angestrebt habe. Sie sind von selbst passiert, einfach, weil ich begonnen habe, vielfältiger zu essen.

Ich habe in der ersten Woche auf 34 Pflanzen gescha t. Wie fängt man am besten an, wenn man noch weit von dieser Benchmark entfernt ist?

Am einfachsten ist es, bei dem anzusetzen, was man ohnehin schon isst. Wenn man morgens Müsli mit Haferflocken und Mandeln mag, kann man Gerstenflocken oder Kürbiskerne ergänzen. Beim

ZUM NACHLESEN

„30 Pflanzen pro Wochen“ von Katharina Seiser (Hrsg.)

ISBN: 978-3-7106-0863-6

Brandstätter Verlag, um € 32,–

Salat nicht nur ein paar Blätter Petersilie als Deko, sondern eine Handvoll Kräuter als Hauptbestandteil. Und ganz wichtig: Hülsenfrüchte – die landen generell viel zu selten auf dem Teller. Vorgegarte Bohnen oder Kichererbsen aus dem Glas sind superpraktisch und schnell in einen Salat gemischt. Wichtig ist, kleine Schritte zu machen und das Ganze nicht als Pflichtübung zu sehen. Jede Sorte und Farbe zählt, die Menge ist zweitrangig. Vielleicht für den Anfang einmal pro Woche ein neues Lebensmittel ausprobieren – und staunen, wie schnell man auf 30 kommt.

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OHNE REUE DURCH DEN ADVENT

2025 bringt NEOH gleich doppelt ZERO added sugar Vorfreude in den Dezember: Dieses Jahr erscheinen zwei limitierte Adventkalender, die ganz ohne zugesetzten Zucker auskommen und mehr bieten als nur 24 Türchen. Die große Webshop-Edition ist online unter www.neoh.com erhältlich, eine weitere exklusive Variante bei BILLA Österreich.

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REDAKTION: Leonie Werus FOTOS: Shutterstock, privat

VON BODEN BIS BAUCH

Darmgesundheit und Mikrobiom sind aktuell ein großes Thema – doch die unsichtbaren Lebensgemeinschaften aus Mikroorganismen finden sich nicht nur in uns, sondern überall in der Natur und auch im Boden. Die Biologin Gabriele Berg ist Spezialistin in diesem Bereich.

Meistens denkt man beim Thema Mikrobiom sofort an den Darm. Zu Recht?

Welche Vielfalt steckt in unserem Boden, und wie arbeiten diese Lebewesen?

Ein Gramm Boden enthält etwa zehn Milliarden Bakterien aus bis zu 50.000 unterschiedlichen Arten sowie eine größtenteils unbekannte Vielfalt von Archaeen, Protozoen und Viren. Wir wissen, dass die Mikroorganismen viel miteinander kommunizieren und gemeinsam Aufgaben erledigen. Um die Wurzeln jeder Pflanze sammeln sich im Boden spezielle Mikroben an, die die Pflanzengesundheit unterstützen und dafür von der Pflanze mit Nährsto en versorgt werden. Dafür braucht es viel Zusammenarbeit – innerhalb des Mikrobioms und mit der Pflanze.

Wie hängt die Gesundheit unserer Böden mit der Qualität von Lebensmitteln und letztlich unserer eigenen Gesundheit zusammen?

Wir untersuchen die Verbindung von Pflanzen zum Boden und zu pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse bis hin zum menschlichen Darm. Im Zuge dessen konnten wir erstmals die Mikrobiom-Achse zwischen Boden und Darm nachweisen. Wenn der Boden erkrankt, kann er keine gesunden Lebensmittel mehr produzieren. In der Folge verarmt das Darmmikrobiom und es können Krankheiten entstehen.

Gabriele Berg: Mikrobiome gibt es überall! Sie haben sich vor über drei Milliarden Jahren im Ozean gebildet, das Land erobert und sich gemeinsam mit den Organismen auf unserer Erde entwickelt. Heute besitzen alle Lebewesen speziell angepasste Mikrobiome, auch wir Menschen. Unser Darmmikrobiom hat eine große Bedeutung für unsere Gesundheit und erregt daher zu Recht so viel Aufmerksamkeit.

Welche Rolle spielt das Mikrobiom des Bodens?

Der Boden ist ein wertvolles Reservoir für Mikroorganismen. Hier leben Bakterien, Pilze und viele andere in einem gemeinsamen Lebensraum, den man als Mikrobiom bezeichnet. Aufgrund seiner heterogenen Struktur beherbergt der Boden oft verschiedene Mikrobiome, die Raum für die Entfaltung von Biodiversität bieten und eine der wichtigsten Ressourcen für Ernährungssicherheit darstellen.

Was können wir Konsument:innen tun, um die Böden zu schützen?

Unsere Böden sind bedroht: In Europa sind bereits 60 % geschädigt. Das Bodenmikrobiom ist verarmt, und die Böden speichern weniger Kohlensto , was sich negativ auf das Klima auswirkt. Jede:r kann dazu beitragen, die Böden zu schützen – durch eine stärker pflanzenbasierte Ernährung, weniger Lebensmittelverschwendung und den Kauf frischer, regionaler Bioprodukte. In der biologischen Landwirtschaft wird der Boden als Teil des Kreislaufs betrachtet und mit organischem Material wie Kompost angereichert. Der Bodenverbrauch und die Bodenversiegelung in Österreich sind sehr hoch – hier kann man im eigenen Umfeld ansetzen oder Initiativen zur Begrünung unterstützen. Es lohnt sich in jedem Fall, den Boden wertzuschätzen!

Unsichtbar und unverzichtbar: Warum die Vielfalt unter unseren Füßen entscheidend und ein gesunder Boden die Basis für unsere Zukunft ist.

Aber ein gesunder Bio-Boden kann viel mehr. Er ist Lebensraum und Wasserspeicher in einem:

•Humusaufbau durch Gründüngung: Anbau von Pflanzen wie Leguminosen, die den Boden mit Nährstoffen versorgen und Bodenleben sowie Fruchtbarkeit fördern.

•Humusreicher Boden ist ein besserer Wasserspeicher: Schutz vor Dürre und Überschwemmungen.

•Verzicht auf chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel1 fördert Biodiversität.

•Nützlinge statt Pestizide 2 : So hält man Schädlinge auf natürliche Weise in Schach.

1 gemäß EU-Bio-Verordnung

2 chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel

Gibt ,s nur bei:

Der Boden dankt es uns mit wertvollen BIO-Produkten. Gut für uns. Und die Natur natürlich.

NADINA, SPRING!

Nadina Ruedl ist Gründerin und Geschäftsführerin der veganen Metzgerei „Die Pflanzerei“. Hier gibt sie ehrliche und authentische Einblicke in ihren aufregenden Weg als Unternehmerin.

Wie fühlt sich Gründen an?

Ganz ehrlich: wie ein Sprung ins kalte Wasser. Zitternde Füße, der Blick in die unbekannte Tiefe, Strömungen, die du nicht einschätzen kannst – und niemand, der dir den Kurs vorgibt. Aber ohne Sprung gibt es keine Bewegung.

Mein erster großer Sprung war „2 Minuten 2 Millionen“. Da stand ich – mit meinem gerade einmal zwanzig Tage alten Start-up, einem knallvioletten Leberkäse dank Rote-Rüben-Überdosis – und mir gegenüber fünf Investor:innen. Für sie Routine – für mich riesig. Mein Herz raste. Und trotzdem pitchte ich meine Idee: „GUSTL –österreichischer Leberkäse, nur eben aus Pflanzen. Produziert gemeinsam mit Metzgern und aus Gemüse von regionalen Landwirt:innen.“ Nur: Realität war das noch keine. Keine Metzger. Keine Rezeptur. Kein Netzwerk. Aber eine Vision, die größer war als ich selbst. Und eine Begeisterung, die stärker war als die Angst.

Seitdem reiht sich Sprung an Sprung. Ein Metzger knurrte ins Telefon: „Veganer Leberkäse? So etwas will niemand essen. Das hat gesessen. Später produzierte er meinen GUSTL. Mein Umfeld schüttelte den Kopf: „Veganer Leberkäse ist kein Business.“ Und ich unterschrieb trotzdem den Gesellschaftsvertrag. Eine überzeugte Fleischesserin schrieb: „Schmeckt nicht wie echter Leberkäse.“ Das tat weh. Aber genau daraus entstand die nächste Rezeptur. Heute haben insgesamt drei Metzger meinen GUSTL produziert. Über 70 Anpassungen später steht die finale Version – und GUSTL wird in der Spitzengastronomie serviert. Etwas, das es laut Metzger Nr. 1 eigentlich nicht geben dürfte – und trotzdem gibt es meinen veganen Leberkäse. Jeder Sprung ins kalte Wasser kostet Überwindung. Und jedes Mal merke ich: Ich schwimme weiter, als ich dachte. Genau das ist Selbstwirksamkeit. Ich überwinde mich – und durch mein Handeln bewege ich etwas. Je öfter ich springe, desto leichter wird es. Nicht, weil die Angst verschwindet. Sondern weil ich weiß: Ich habe es schon geschafft – also schaffe ich es wieder. Lass dich nicht von der Kälte abhalten. Spring!

COZY MORNINGS

Zimt, Kürbis, sanfte Röstaromen und erfrischend-süße Früchte bescheren uns einen gemütlichen Start in den Tag.

REDAKTION: Lana Schneider | FOTOS:Hersteller

1 FALL FAVORITE. Tasse Autumn von Starbucks, um € 17,90 2 GESUNDE DARMFLORA. Kefir mit Erdbeerspiegel von Nöm, um € 0,99 3 BLUMIG. Bianca-Ka eemaschine von Lelit, um € 2.499,– 4 SIMPLICITY. Mokka-Set von Lobmeyr x Meissen, je Glas mit Untertasse um € 85,– 5 MINDSET. Klare-Gedanken-Tee von Meßmer, um € 3,19 6 CHARMING. Lucky-Lö elset von Doing Goods, um € 22,50

JÜNGEREN ICH RATEN WÜRDE WAS ICH MEINEM

ZUR PERSON:

Schauspielerin Proschat Madani (57) ist im Iran geboren und in Wien aufgewachsen. Große Bekanntheit erlangte sie durch ihre Rollen in „Der letzte Bulle“ und „Vorstadtweiber“. Sie lebt mit Regisseur Harald Sicheritz in einer Partnerschaft und hat eine Tochter.

Prominente Österreicherinnen und Österreicher verraten uns zehn Dinge, die sie das Leben bisher gelehrt hat.

BUCHTIPP:

In ihrem neuen Buch „Leben spielen“ reflektiert Proschat Madani humorvoll, tiefgründig und persönlich über ihren Schauspielberuf. Ihre Geschichten handeln von Selbstfindung, Authentizität, Empathie, Loslassen sowie existenziellen Themen wie Verlust und Tod.

„Leben spielen“, Molden Verlag, 200 Seiten, € 25,–

Du bringst keine Bringschuld, ewig jung zu bleiben und schön zu sein.

Lass dich gerne überraschen – von dir selbst.

Wenn du es allen recht machen willst, nimmst du niemanden ernst.

Selbst auf die schrecklichsten Unzumutbarkeiten des Lebens sind kraftvolle Antworten möglich.

Stell dich deiner Verletzlichkeit und deiner Scham! Es kann befreiend wirken.

Toleranz mag dir einiges abverlangen, aber sie lohnt sich –für dich und die Welt.

Je mehr du dich selbst wahrnimmst und anerkennst, desto weniger bist du abhängig davon, dass es andere tun.

Du musst dich fallen lassen, um festzustellen, dass du fliegen kannst.

Versuch, elastisch zu bleiben –körperlich und mental.

Und: RELAX!

HEALTHY LIFE

Wissen stärkt: Ihr Weg zu mehr Gesundheit.

PROJEKTLEITUNG: Sabine Gallei REDAKTION: Dr. Christine Dominkus, Mag. Nicole Gerfertz-Schiefer

Brustgesundheit

IM FOKUS

BPrävention und Früherkennung spielen bei Brustkrebs eine wichtige Rolle.

REDAKTION: Nicole Gerfertz-Schiefer | FOTO: Shutterstock

rustkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Dank des medizinischen Fortschritts stehen die Chancen auf Heilung und gute Lebensqualität trotz Erkrankung heute besser denn je. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, was moderne Therapien leisten und wie Sie Betroffene bestmöglich unterstützen können.

Warnsignale erkennen. Viele Frauen fragen sich, wie sie Brustkrebs frühzeitig erkennen können. Auf folgende Warnzeichen sollten Sie achten:

• Neue Knoten oder Verhärtungen in der Brust oder Achselhöhle

• Veränderungen der Brustgröße oder -form

• Schmerzen in der Brust, für die es keine Ursache gibt

• Veränderungen oder Rötungen der Haut

• Veränderungen der Brustwarze, etwa Einziehungen oder ungewöhnlicher Ausfluss

Dabei ist aber zu betonen, dass diese Symptome nicht zwangsläufig Brustkrebs bedeuten. Sie sollten aber immer ärztlich abgeklärt werden. Denn eine frühzeitige Diagnose erhöht die Heilungschancen deutlich.

Prävention und Früherkennung –Ihre besten Verbündeten. Neben einem gesunden Lebensstil spielen Vorsorge und regelmäßige Kontrollen eine zentrale Rolle. Das bedeutet konkret:

• Nicht rauchen, wenig Alkohol trinken und sich ausgewogen ernähren

• Sich regelmäßig und ausreichend bewegen

• Regelmäßige Teilnahme am Brustkrebs-Früherkennungsprogramm (Mammografie und Brustultraschall alle 2 Jahre zwischen 45 und 74 Jahren – ab 40 möglich, bei familiärer Belastung früher)

• Monatliche sorgfältige Selbstuntersuchung der Brust

Selbstuntersuchung der Brust. Diese ist eine wichtige Maßnahme, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Folgende Tipps können dabei helfen: Zuerst betrachten Sie die Brust im Stehen vor dem Spiegel. Achten Sie dabei

auf Form, Größe und Hautveränderungen. Anschließend heben Sie Ihre Arme und achten dabei auf neue Hautfalten, Einziehungen oder Vorwölbungen. Im nächsten Schritt tasten Sie Ihre Brust im Stehen mit den Fingerkuppen ab, und zwar mit variierendem Druck. Danach werden die Brustwarzen leicht gedrückt, um eventuelle Absonderungen festzustellen. Anschließend erfolgt ein erneutes Abtasten der Brust, diesmal im Liegen. Zum Abschluss sollten Sie noch Ihre Achselhöhlen abtasten, hier befinden sich die Lymphknoten. Bei Auffälligkeiten, wie z. B. verhärteten Knoten, sollten Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Große Fortschritte in der Therapie. Auch wenn eine Brustkrebsdiagnose auch heute noch Angst macht: Es steht mittlerweile eine Vielzahl an Behandlungen zur Verfügung und die Prognose sieht deutlich besser aus als früher. Operation, Chemotherapie, Bestrahlung und moderne zielgerichtete Therapien können individuell einge-

setzt werden. Auch Behandlungen mit Immuntherapien, Antikörpern und Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten eröffnen neue Chancen. Das Besondere der innovativen Therapieoptionen: Sie greifen die Tumorzellen gezielt an und gehen dabei auf die molekularen Eigenschaften des Tumors ein – dadurch sind sie sehr effektiv, verursachen aber weniger Nebenwirkungen. Mit dieser breiten Behandlungspalette haben sich die Heilungschancen von Frauen mit Brustkrebs – wenn keine Metastasen vorliegen – deutlich verbessert.

Auch bei metastasiertem Brustkrebs ist es möglich, durch innovative Medikamente das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten. Die Behandlung wird immer gemeinsam mit dem Behandlungsteam festgelegt und regelmäßig angepasst. Mehr dazu lesen Sie im folgenden Interview mit Dr. Caroline Preuß.

Unterstützung und Beratung – Sie sind nicht allein! Wenn bei Ihnen oder einer Angehörigen Brustkrebs diagnos-

tiziert wurde, sollten Sie sich Unterstützung holen. Diverse Beratungsstellen bieten fundierte Informationen, persönliche Gespräche, Hilfe bei Behördenwegen und Tipps zu finanziellen Fragen an. Für Angehörige und Freunde/Freundinnen der Betroffenen gilt: Überwinden Sie eventuelle Berührungsängste! Gehen Sie offen auf die Erkrankten zu. Signalisieren Sie: „Ich bin für dich da!“ Falls es Ihnen möglich ist, können Sie z. B. Unterstützung im Alltag anbieten. Oftmals reicht aber ein offenes Ohr und eine Schulter zum Anlehnen. Wenn Sie sich gemeinsam Ihren Ängsten und Sorgen stellen, hilft das allen Beteiligten. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann hilfreich sein.

Hilfreiche Informationen über das österreichische Brustkrebsfrüherkennungsprogramm finden Sie auf www.frueh-erkennen.at

WERTVOLLE UNTERSTÜTZUNG

FÜR BRUSTKREBS-BETROFFENE

REDAKTION: Nicole Gerfertz-Schiefer | FOTO: Unsplash/Victoria Strukovskaya

Wenn sich bei Brustkrebs die Tumorzellen in andere Organe ausbreiten, liegt eine metastasierte Brustkrebserkrankung vor. Auch diese kann dank innovativer Therapien heutzutage gut behandelt werden, berichtet Dr. Caroline Preuß, Oberärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und am Brustkompetenz Zentrum am Kepler Universitätsklinikum in Linz.

Welche Therapiemöglichkeiten stehen bei metastasiertem Brustkrebs zur Verfügung?

Dr. Caroline Preuß: Während bei Brustkrebs ohne Metastasen lokale Behandlungsoptionen wie Operation und Bestrahlung im Vordergrund stehen, rücken diese bei metastasiertem Brustkrebs in den Hintergrund. Denn wenn Metastasen vorliegen, wird Brustkrebs als Systemerkrankung behandelt, d. h. es kommen

Antikörper­ und Immuntherapien und Antikörper­Wirkstoff­Konjugate, sogenannte ADCs. Ergänzend werden lokale Maßnahmen eingesetzt wie beispielsweise die Bestrahlung einzelner Metastasen oder die Gabe von knochenspezifischen Substanzen bei Knochenmetastasen. Die Teilnahme an Studien bietet die Chance auf innovative Therapiekonzepte und bringt zudem die Forschung weiter voran. Welche Therapie für Sie am besten geeignet ist, wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin mit Ihnen besprechen.

Welche Faktoren spielen bei der Therapieentscheidung eine Rolle?

Ein wichtiger Faktor sind die biologischen Tumoreigenschaften und die Ausbreitung des Tumors. Dabei ist von Bedeutung, welche Organe von den Metastasen betroffen sind, ob es durch den Tumor bzw. die Metastasen zu starken Schmerzen kommt, ob Organausfall droht etc. Weiters spielen individuelle Faktoren eine Rolle, also z. B. der Allgemeinzustand der Betroffenen, das Alter, Vorerkrankungen inkl. Medikation, das erwartete Nebenwirkungsspektrum der geplanten Therapie etc. Bei Brustkrebs sind – ebenso bei Eierstockkrebs – auch genetische Faktoren der betroffenen Frau zu beachten.

überwiegend Medikamente zum Einsatz. Dank der modernen Medizin stehen hier mittlerweile verschiedene Therapien zur Verfügung. Die „klassische“ Chemotherapie rutscht immer mehr in den Hintergrund. Primär kommen häufig endokrine Therapien in Kombination mit zielgerichteten Therapien zum Einsatz sowie

Wie lang werden die Therapien gegeben?

Die Behandlung wird so lange fortgesetzt, wie sie gut vertragen wird und der Tumor gut anspricht. Wenn die Nebenwirkungen zu stark werden oder die Patientin die Therapie nicht mehr möchte, wird eine Therapiepause eingelegt und manchmal auch auf eine andere Therapie umgestellt.

Wie hat sich dank moderner Therapien das Leben der Betroffenen verändert?

Mittlerweile haben Frauen und Männer mit metastasiertem Brustkrebs eine gute Prognose, da uns eine Vielzahl an therapeutischen Maßnahmen zur Verfügung steht. Früher standen häufig nur die Antihormon­ sowie die Chemotherapie zur Verfügung. Mit den heutigen zielgerichteten Therapien haben wir die Möglichkeit, die Tumore direkt anzugreifen – und das mit einer hohen Effektivität und bei guter Verträglichkeit. Dadurch ist die Überlebensdauer heute deutlich länger als früher und auch die Lebensqualität der Betroffenen ist besser. Die Betroffenen können mit diesen Therapien oftmals weiterhin am normalen Leben teilnehmen. Mir ist wichtig zu betonen, dass Betroffene und Angehörige mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen nicht vor Palliativmedizin zurückschrecken sollten. Diese bietet sehr vielfältige Möglichkeiten für die Linderung der Krankheitssymptome und die Verbesserung der Lebensqualität im ambulanten und stationären Bereich.

Ich habe an Brustkrebs und/oder Eierstockkrebs erkrankte Frauen oder Männer in der Familie – wo kann ich mich beraten lassen?

Wenn bereits mehrere Fälle von Brust­ oder Eierstockkrebs oder auch anderen Krebserkrankungen in der Familie aufgetreten sind, kann eine genetische Beratung durchgeführt werden. Diese wird von den Krankenkassen übernommen. Unter anderem bieten Institute für Humangenetik oder die Brustkrebszentren solche Beratungen an. Durch genetische Tests kann frau etwas zur eigenen Prävention und Früherkennung beitragen.

Dr. Caroline Preuß

DIE SPRACHE DER AUGEN

Mit den Augen senden wir mehr Botschaften als mit jeder Textnachricht.

REDAKTION: Nicole Gerfertz-Schiefer | FOTO: Unsplash/Elen Laureano

Die Augen sind das Fenster zur Seele – ein Ausspruch, in dem viel Wahrheit steckt. Nicht nur das gesprochene Wort bestimmt, wie das, was wir sagen, ankommt und wie wir auf andere wirken, sondern auch die nonverbale Kommunikation spielt hier mit hinein. Der nonverbale Anteil hat somit einen bedeutsamen Einfluss auf die menschliche Interaktion, auf die Gestaltung unserer Beziehungen etc.

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte. Unsere Augen spielen in der nonverbalen Kommunikation eine herausragende Rolle. Unser Blick kann Freude, Unsicherheit, Mitgefühl, Skepsis oder sogar Zorn ausdrücken – oft lange bevor wir auch nur

ein Wort gesprochen haben. Blickkontakt – also das gegenseitige „In-die-Augen-Schauen“ – gilt als zentrales Element, das Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung signalisiert.

Nicht zu lang und nicht zu kurz. Wissenschaftler haben übrigens die ideale Dauer des Blickkontaktes ermittelt: So gilt beim ersten Blick, dass dieser 1 bis 3 Sekunden andauern sollte. Länger wirkt potenziell bedrohlich, kürzer desinteressiert. Dabei kann die Dauer des Blicks durchaus Einfluss auf unser Verhalten haben: Starrt uns jemand an, nehmen wir eine Abwehrhaltung ein – zumindest, wenn uns dieser Mensch nicht nahesteht oder nicht sympathisch ist. Besteht eine emotionale

Augenkontakt mit Personen, die wir mögen, kann Glücksgefühle in uns auslösen.

Verbindung, also handelt es sich z. B. um unseren Partner, Freunde oder Familienmitglieder, halten wir hingegen auch einen längeren Blick gut aus. Verliebte sehen sich beispielsweise gerne auch mal deutlich länger als drei Sekunden in die Augen.

Aktivierung neuronaler Netzwerke. Dass wir Menschen Blickkontakt suchen, ist uns angeboren: Bereits Babys sehen ihren Betreuungspersonen in die Augen. Dieses nonverbale Knüpfen einer Verbindung passiert bereits lange, bevor die verbale Kommunikation startet. Es gibt sogar eigene Hirnareale, die bei Blickkontakt aktiviert werden. Forscher fanden heraus, dass Kleinkinder über das Anblicken anderer Menschen jene Bereiche des Gehirns trainieren, die später fürs Einfühlungsvermögen benötigt werden. Auch bei Erwachsenen aktiviert der Blickkontakt diese neuronalen Netzwerke. Das funktioniert sogar bei Porträtbildern oder -fotos: Sieht die abgebildete Person dem Betrachter in die Augen, aktiviert dies die beschriebenen Hirnareale, die mit Empathie und Sozialverhalten in Verbindung stehen. Finden wir den Menschen, der uns anblickt – sei es auf einem Foto oder in der Realität – attraktiv und/oder sympathisch, können sogar Glücksgefühle in unserem Hirn entstehen.

Herausbildung des Augenweißes. Dass unsere Augen und Blicke so viel über unsere Emo-

tionslage ausdrücken können, verdanken wir der sogenannten Sklera. Das ist die äußere, weiße, undurchsichtige Schicht des Augapfels. Dieses Augenweiß ist beim Menschen im Vergleich zu anderen Lebewesen sehr stark ausgeprägt. Es hilft uns dabei, die Blickrichtung des Gegenübers und unausgesprochene Botschaften zu verstehen. So hat beispielsweise der Psychologe Dr. Fuhimiro Kano in einer Studie an der Universität Konstanz nachgewiesen, dass das Augenweiß maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Mensch einen vermutlich einzigartigen Kommunikationsstil entwickelt hat, der unsere Art der sozialen Interaktion sehr stark prägt.

Die richtige Pflege für Ihre Augen. Damit die Sprache unserer Augen gut funktioniert, sind gesunde Augen wichtig. Doch trockene und gereizte Augen sind leider relativ häufig – dabei spielen neben der heutzutage häufig sehr hohen Bildschirmzeit auch Umwelteinflüsse wie Feinstaub, die trockene Heizungsluft etc. eine Rolle. Die mögliche Folge sind trockene, gerötete und brennende Augen. Regelmäßige Pausen vom Bildschirm, ausreichend Schlaf und auch das gewissenhafte Abschminken der Augen sind hilfreiche Gegenmaßnahmen. Zudem stehen in der Apotheke Augentropfen zur Verfügung, die dafür sorgen, dass diese immer gut befeuchtet sind. Für einen frischen und strahlenden Blick voller Ausdrucksstärke!

GESUNDHEIT

AUS DER MITTE

UWarum der Darm so wichtig für unser Wohlbefinden ist.

REDAKTION: Nicole Gerfertz-Schiefer | FOTOS:Shutterstock

nser Darm ist mehr als ein Verdauungsorgan: Er ist auch eine wichtige Schaltzentrale für die Abwehrkräfte, den Energiehaushalt und generell für unser tägliches Wohlbefinden. Denn wie die moderne Medizin zeigt: Der Darm ist eng mit anderen Organen verbunden!

• Über die Darm-Hirn-Achse beeinflusst er Stimmung, Konzentration und Schlaf.

• Über die Darm-Haut-Achse wirkt er auf Allergien, Unverträglichkeiten und Hautbild.

• Über die Darm-ImmunsystemAchse hat er Einfluss auf unsere Abwehrkräfte.

Der Darm als Türsteher. Grundsätzlich können wir unserem Körper vertrauen, dass er sich ausreichend um die Ausscheidung von Schadsto en kümmert. Dabei spielen die Organe Leber, Niere und Darm wichtige Rollen. So entscheidet beispielsweise unsere Darmschleimhaut Tag für Tag darüber, welche Sto e in den Körper gelangen dürfen – und welche draußen bleiben müssen. Gerät diese wichtige Barriere aus dem Gleichgewicht, z. B. durch schädliche Umwelteinflüsse oder auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, können Keime und unverdaute Partikel ins Blut gelangen. Das Immunsystem kann dadurch belastet werden, auch Entzündungen sind möglich. Daher sollten

Sie darauf achten, Ihren Darm so gut wie möglich zu unterstützen. Ein guter Start in diese Richtung ist eine sogenannte Darmreinigung, auch als „Darm-Detox“ bezeichnet.

Tipps für Ihre Darm-DetoxKur. Basis ist eine vollwertige Ernährung in Form einer Mischkost. Diese sollte zum größten Teil aus pflanzlichen und zum kleineren Teil aus tierischen Lebensmitteln inklusive Fisch und wenig Fleisch bestehen. Stark verarbeitete Produkte mit einem hohen Gehalt an Zucker, Speisesalz oder Fett sollten vermieden werden. Greifen Sie stattdessen vermehrt zu Gemüse, vor allem zu grünem Gemüse wie Spinat, Mangold, Salat, Zucchini und Gurke. Sehr empfehlenswert sind auch Rote Rüben, da sie ein sehr basisches Lebensmittel sind. Bei Obst ist es der hohe Vitamingehalt, der für unseren Körper wichtig ist. Auch eine ballaststo reiche Kost unterstützt ein gutes Bauchgefühl. Ausreichend trinken (Wasser, ungesüßte Fruchtsäfte) bitte ebenfalls nicht vergessen! Zudem können Smoothies und Kräutertees eingesetzt werden, um das „Entgiften“ zu fördern. Die Einnahme von Präund Probiotika kann ebenfalls dazu beitragen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Täglich

Bewegung an der frischen Luft bringt Ihren Darm zusätzlich in Schwung.

Gute Gründe für eine Detox-Kur. Eine wie oben beschriebene Ernährungsumstellung lohnt sich unter anderem aus folgenden Gründen:

1. Entlastung von Schadstoffen: Unser Darm – und damit auch der gesamte Körper –kann durch Schadsto e aus Ernährung, Umwelt und Alltagsbelastungen strapaziert werden. Da hat er sich ab und zu eine bewusste Unterstützung zur Entlastung verdient!

2. Stärkung des Darmmikrobioms und der Darmbarriere: Durch die Entlastung von Schadsto en kann sich die Darmwand regenerieren und ihre Aufgaben somit weiterhin gut erfüllen.

3. Mehr Energie und Wohlbefi nden: Wenn der Darm Nährsto e gut aufnehmen kann, steht dem Körper mehr Energie zur Verfügung. Für Ihr Rundum-Wohlbefinden!

Dr. Martin Reschl Mediziner & Longevity-Experte

Der Sitz unserer Gesundheit

Warum Longevity in unserem Darm beginnt.

Der Darm ist der Sitz unserer Gesundheit – hier entscheidet sich, wie fit und widerstandsfähig wir durchs Leben gehen. Billionen von Bakterien im Mikrobiom steuern Verdauung, Immunabwehr und Energiehaushalt. Gerät dieses sensible Gleichgewicht aus der Balance, zeigt sich das oft in Müdigkeit, Verdauungsproblemen oder schwächerer Abwehrkraft. Die Basis eines gesunden Darms ist immer eine bewusste Ernährung mit viel Gemüse und Ballaststo en, Zucker reduzieren, ausreichend Flüssigkeit und Bewegung. Eine gute Unterstützung, Schadsto e auszuleiten und die Darmschleimhaut zu stärken, ist der PMA-Zeolith. So entsteht innere Stärke – die Grundlage für Vitalität und ein langes gesundes Leben.

Befreit den Darm von Giftstoffen 3 Unterstützt das Immunsystem

Adipositas

… EPIDEMIE DES 21. JAHRHUNDERTS

Warum werden wir immer dicker?

REDAKTION: Christine Dominkus

FOTO: Unsplash/Emmalee Couturier

Adipositas, auch als Fettleibigkeit bekannt, stellt eine globale gesundheitliche Herausforderung dar. Als chronische Erkrankung betrifft Adipositas Menschen jeden Alters und aus allen gesellschaftlichen Bereichen und konfrontiert unser Gesundheitssystem mit vielschichtigen Aufgaben. Ursachen sind Lebensstil-, hormonelle, genetische und umweltbedingte Faktoren. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m2 spricht man nach den Richtlinien der WHO von Adipositas. Von Normalgewicht spricht man zwischen einem BMI von 19 und 25 kg/m2. Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung mit Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Klinik Landstraße Wien, und Leiter des Karl Landsteiner Instituts für Adipositas und Stoffwechselerkrankungen, im Gespräch.

Ist Adipositas ein Thema, auch in Österreich?

Prof. Dr. Bernhard Ludvik: Adipositas ist aufgrund der mit ihr verbundenen Folgeerkrankungen und auch der entstehenden Kosten weltweit ein wichtiges Thema, so auch in Österreich. Die Zunahme der Prävalenz stellt vor allem Schwellenländer vor große finanzielle Probleme.

Warum ist Fettleibigkeit im Zunehmen?

Adipositas nimmt aufgrund der Änderung des Lebensstils mit verminderter körperlicher Aktivität und hochkalorischer, teilweise bereits verarbeiteter Nahrung („Processed Food“) weltweit zu. Das Auftreten der Adipositas ist vor allem in bildungsfernen Bevölkerungsschichten mit niedrigem sozialem Status häufiger.

Gibt es konkrete Zahlen für Österreich?

In Österreich sind circa 35 % der Erwachsenen übergewichtig und 17 % adipös. Erschreckend ist, dass 30 % der Kinder im Volksschulalter übergewichtig oder adipös sind.

Welche gesundheitlichen Risiken sind mit Adipositas verbunden?

Mit Adipositas sind bis zu 200 ungünstige Veränderungen von Stoffwechselprozessen und Folgeerkrankungen verbunden. Zu ihnen zählen u. a. Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, die zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall führen und die Lebenserwartung verkürzen.

Was kann man dagegen tun?

Vermehrte körperliche Aktivität sowohl im Alltag als auch gezielt durch Kraft- und Ausdauertraining sowie eine gesunde, kalorienreduzierte Ernährung sind die Grundlagen der Behandlung und vor allem der Vorbeugung. Ist die Erkrankung Adipositas bereits eingetreten, sind diese Maßnahmen alleine meist nicht dauerhaft erfolgreich. Vor allem, wenn die Adipositas mit Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoff

wechselstörungen („Clinical Obesity“) einhergeht, kommen sehr effektive medikamentöse Maßnahmen zum Einsatz. Diese dürfen nur mit ärztlicher Begleitung eingesetzt werden. Den Betroffenen muss vermittelt werden, dass es sich um eine Langzeittherapie handelt. Derzeit werden in Österreich diese Therapien trotz des wissenschaftlichen Nachweises der Sicherheit, Effizienz und Kostenersparnis von den Krankenkassen nicht erstattet.

Welche Nahrungsmittel sind besonders zu meiden?

Hoch verarbeitete Lebensmittel („Ultraprocessed Food“) weisen sehr oft einen hohen Anteil an rasch resorbierbaren Kohlenhydraten und ungünstigen Fettsäuren auf. Zudem sind sie hochkalorisch und vermitteln nur ein kurz dauerndes Sättigungsgefühl. Der häufige Konsum dieser Lebensmittel verbunden mit hochkalorischen Softdrinks ist eine Hauptursache für die Zunahme der Adipositas.

Welche Ernährungsformen sind besonders zu empfehlen?

Anzuraten ist eine kalorienverminderte, ausgewogene Ernährung, wie sie in mediterranen Gegenden – leider auch dort immer seltener – konsumiert wird. Bei der Ernährungsberatung muss

Prim. Univ.-Prof.

Dr. Bernhard Ludvik, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung mit Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Klinik Landstraße

auf die individuellen Präferenzen eingegangen werden, weil die Intervention lebenslang durchgeführt werden muss.

Was kann man noch tun, um Adipositas entgegenzuwirken?

Die Vorbeugung der Adipositas muss ein Querschnittsthema in der Politik und Gesellschaft sein. Bereits im Kindergarten soll auf eine umfassende Aufklärung der Kinder und ihrer Eltern großer Wert gelegt werden. Ganztagesschulen mit adäquater Ernährung, ausreichend Sport würden auch weniger privilegierten Kindern einen aktiven und gesunden Lebensstil nahebringen. Zur Prävention zählen neben der Information wie öffentliche Aufklärung auf sämtlichen medialen Kanälen und Social Media auch die Förderung von vermehrter Bewegung im Alltag, z. B. durch architektonische und straßenbauliche Maßnahmen.

Adipositas ist eine Krankheit. Es ist in Ordnung, um Hilfe zu bitten.

Sprich mit deiner Ärztin/deinem Arzt über mögliche Therapieoptionen zur Gewichtsreduktion.

ENDLICH BEFREIT

atmen

Eingeschränkte

Nasenatmung?

Eine Operation kann helfen.

AREDAKTION: Nicole Gerfertz-Schiefer FOTO:Shutterstock

tmen ist für uns ganz selbstverständlich. Wie wichtig es ist, gut Luft zu bekommen, merken wir eigentlich erst, wenn das Luftholen mal nicht so gut funktioniert, zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung. Bei manchen Menschen ist die Nasenatmung aber permanent eingeschränkt, z. B. aufgrund einer starken Verkrümmung der Nasenscheidewand oder einer Nasenklappenverengung. Andere wiederum sind mit der Optik ihrer Nase nicht zufrieden. In solchen Fällen kann eine Nasenoperation die Lösung sein. Mehr dazu berichtet

OA Dr. Matthias Grabner, HNO-Arzt in Klosterneuburg/Wien, im Interview.

Herr Oberarzt Dr. Grabner, Sie sind Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Einer Ihrer Schwerpunkte sind Nasenoperationen. Welche Gründe gibt es, warum jemand eine Nasenoperationen vornehmen lassen möchte?

OA Dr. Matthias Grabner: Der Großteil der Menschen, die zu mir in die Praxis kommen und sich für eine Nasenoperation interessieren, hat Probleme mit der Nasenatmung oder mit den Nebenhöhlen. Das heißt, die Betro enen bekommen schlecht Luft, klagen über ein Druckgefühl oder ein eingeschränktes Riechvermögen. Zwar gibt es in solchen Fällen begrenzte medikamentöse Möglichkeiten, doch viele möchten das Problem dauerhaft lösen. Hier ist eine Nasenoperation das Mittel der Wahl. Ein Teil meiner Patientinnen und Patienten wünscht sich eine ästhetische Korrektur der äußeren Nase, eine sogenannte Rhinoplastik.

Kann man eine funktionelle NasenOP mit einer ästhetischen gemeinsam durchführen?

Ja, kann man. Das kommt in meiner Praxis sogar relativ häufig vor. Oft entscheidet sich jemand aus funktionellen Gründen für eine Nasen-OP und wünscht sich dann zusätzlich eine ästhetische Korrektur. Das macht auch durchaus Sinn, können doch funktionelle und ästhetische Korrektur in einer OP umgesetzt werden. Somit brauchen die Betro enen nur eine Narkose und müssen auch nur einmal in Krankenstand gehen.

Wie kommt es zu einer Behinderung der Nasenatmung?

Hier sind vor allem die Nasenscheidewandverkrümmung, eine Verengung der Nasenklappen oder eine Flügelknorpelschwäche zu nennen. Der knorpelige Anteil der Nasenscheidewand ist die zentrale Stützstruktur für die Nasenspitze, Nasenrücken und Nasenbasis. Je nachdem, wo sich Nasenscheidewanddeformationen oder Verengungen befinden, kann bereits eine geringe Abweichung zu Problemen bei der Atmung führen. Dies kann durch eine OP behoben werden.

Wie lange dauert eine Nasenoperation?

Das ist verschieden. Eine rein funktionelle Nasen-OP dauert zwischen 30 Minuten und 1,5 Stunden. Bei ästhetischen OPs oder bei einer Kombination von funktioneller und ästhetischer Korrektur kann die OP-Dauer 1,5 bis 3 Stunden betragen.

Was ist nach der Nasen-OP zu beachten?

Bei funktionellen Nasenoperationen sollte man mit ein bis zwei Wochen Krankenstand rechnen, bei ästhetischen auf jeden Fall mit zwei Wochen. Zudem sollte nach einer Nasen-OP drei Wochen lang kein Sport betrieben werden. Außerdem dürfen die Betro enen nicht fliegen – aufgrund der Druckdi erenz beim Starten und Landen.

Bei den meisten Betro enen treten nur geringe Schmerzen nach der OP auf. Allerdings ist die Nase für rund zwei Wochen etwas verstopft –u. a. aufgrund des Wundsekrets, postoperativer Schwellungen und Krustenbildung. Nach Ablauf dieser zwei Wochen bekommen die Patientinnen und Patienten dann aber sehr gut Luft.

Bei ästhetischen Nasenoperationen ist die Nase danach zudem außen etwas geschwollen, es kann zu Blutergüssen kommen. Sollten Veränderungen im Bereich der knöchernen Nase notwendig sein, muss sie postoperativ für 1 bis 2 Wochen durch eine Schiene stabilisiert werden.

Um die Wundheilung zu unterstützen, sollten sowohl nach funktionellen als auch nach ästhetischen Nasenoperationen regelmäßig, d. h. mehrmals täglich, pflegende Nasensprays eingesetzt werden. Denn es ist wichtig, die empfindliche Schleimhaut der Nase feucht zu halten, damit diese optimal heilt.

„Nach einer Nasen-OP können viele endlich befreit durchatmen.“
OA Dr. Matthias Grabner

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Auch für Kinder*, Schwangere und

Die Kombi für Tag und Nacht

Booster fürs

Immunsystem.

REDAKTION: Nicole Gerfertz-Schiefer

FOTO:Shutterstock

Fit DURCHHERBSTUND W I N RET

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist der richtige Zeitpunkt, um den Körper auf die Herausforderungen der kalten Jahreszeit vorzubereiten. Mag. Romana Orbesz, Ernährungswissenschaftlerin, psychosoziale Beraterin und Yoga-Lehrerin in Wien, erklärt, wie dies gelingen kann: „Eine ausreichende Versorgung mit Mikronährsto en ist eine wichtige Grundlage, um gesund und fit durch den Winter zu kommen.“

Die Bedeutung der Vitamine. So spielt beispielsweise Vitamin C eine wichtige Rolle für unser Immunsystem, da es die Abwehrkräfte stärkt und auch die Hautbarriere unterstützt. „Vitamin C findet sich vor allem in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli, aber auch in Erdäpfeln und Beeren“, erklärt Orbesz. Auch Vitamin D ist bei der Aktivierung der Immunabwehr von Bedeutung. Orbesz empfiehlt, so oft wie möglich Zeit im

Freien zu verbringen, denn „wir produzieren Vitamin D selbst und brauchen dafür Sonnenlicht“. Vitamin A wiederum ist für Schleimhäute und Haut von Bedeutung und unterstützt die Funktion bestimmter Abwehrzellen. „Man findet es in Fleisch, Karotten, Süßkarto eln oder Kohl“, so die Expertin. Die B-Vitamine wiederum sind laut Orbesz wichtig für die Bildung der weißen Blutkörperchen und die Zellteilung. Sie finden sich vor allem in Fleisch, Eiern und Milchprodukten, Vitamin B12 auch in fermentierten Produkten wie zum Beispiel Sauerkraut. Wer sich vegan ernährt, kann auf angereicherte Produkte und Supplemente zurückgreifen, „denn bei rein pflanzlicher Ernährung kann es schwer werden, diese ausreichend über die Nahrung aufzunehmen“, erklärt Orbesz.

Mineralsto e und Ballaststo e. Mineralsto e wie Zink – enthalten in Fleisch, Nüssen, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten – stärken eben-

Ausgewogene Ernährung, regel mäßige Bewegung sowie ausreichend Schlaf und Entspannung sind wichtig für starke Abwehrkräfte.

falls das Immunsystem. Eisen, das vor allem in Fleisch, Hülsenfrüchten und roten Rüben steckt, ist wichtig für den Sauersto transport im Körper. „Gemeinsam mit Vitamin C wird Eisen übrigens besser vom Körper aufgenommen, zusammen sind sie also ein echtes Power-Duo“, so Orbesz.

Nicht zu vergessen sind auch Ballaststo e, denn sie sorgen für eine gesunde Darmflora und diese ist eng mit dem Immunsystem verknüpft. „Deshalb sollten frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte täglich auf dem Speiseplan stehen – und zudem ausreichend trinken nicht vergessen, idealerweise 1,5 bis 2 Liter pro Tag“, betont Orbesz.

Was tun bei Mikronährstomangel? Doch wie erkennt man, ob der Körper unter einem Mangel bestimmter Mikronährsto e leidet?

„Leider sind solche Mangelerscheinungen meist unspezifisch“, erklärt

Orbesz: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Haarausfall oder eingerissene Mundwinkel können Hinweise sein, ebenso Konzentrationsprobleme oder Reizbarkeit. Sie empfiehlt, bei solchen Symptomen die eigene Ernährung zu hinterfragen – was esse ich, was könnte fehlen? – und gegebenenfalls ärztlich abklären zu lassen. Ein Blutbild ist eine einfache Möglichkeit, einen Mangel festzustellen.

„Grundsätzlich können wir unseren Bedarf an Mikronährsto en gut über die Ernährung decken“, betont die Expertin. Sollte dies bei einzelnen Vitaminen und Mineralsto en doch einmal nicht möglich sein, stehen Präparate in der Apotheke zur Verfügung.

Immunsystem natürlich stärken. Neben einer ausgewogenen Ernährung empfiehlt Orbesz, regelmäßige Bewegung in den Alltag einzubauen, also z. B. manche Wege statt mit dem Auto oder den „Ö s“

zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen: „Ein regelmäßiges moderates Bewegungsprogramm stärkt das Immunsystem, daher egal ob Spazieren, Radfahren oder Schwimmen – Hauptsache, es macht Spaß!“

Für ein starkes Immunsystem ist auch der Umgang mit Genussmitteln entscheidend. „Nicht rauchen und kein übermäßiger Alkoholkonsum sind wichtige Maßnahmen“, betont Orbesz. Als WHO-Richtwert gelten maximal 0,5 Liter Bier oder 0,25 Liter Wein für Männer und 0,25 Liter Bier oder 0,125 Liter Wein für Frauen – und das keinesfalls täglich.

Darüber hinaus rät die Expertin zu ausreichend Schlaf und Entspannung. Wer Stress abbauen möchte, kann z. B. Yoga, Tai-Chi, Qigong oder Autogenes Training ausprobieren.

Mit diesen Empfehlungen können Sie gestärkt und voller Energie in die kalte Jahreszeit starten – und das Immunsystem optimal unterstützen.

© Hans
Orbesz

Man hat Migräne nicht, man ist Migräne: Ute Woltron spricht aus Erfahrung, wenn sie das sagt. Sie ist seit über 40 Jahren migränegeplagt und teilt ihre Geschichte in ihrem neuen Buch.

GEWITTER

IM KOPF

REDAKTION: Leonie Werus

Plötzlich ist da dieser stechende Schmerz, der alles lahmlegt. Wer einmal eine Migräneattacke erlebt hat, weiß: Mit „ein bisschen Kopfweh“ hat das nichts zu tun. Und kennt die Vorurteile, die der Krankheit immer noch entgegengebracht werden. Doch Migräne ist keine selbst verschuldete Unpässlichkeit, die auftritt, weil man mal wieder zu wenig getrunken hat. Sie ist eine anerkannte neurologische Erkrankung, wegen der man im Ernstfall in der Notaufnahme landet. Die Journalistin Ute Woltron leidet seit sie 19 Jahre alt ist unter Migräne und hat längst alle Therapien ausprobiert. Ihr neues Buch – ein Reisebericht durch ihr Leben mit Migräne – soll vor allem eines: Mut machen.

Frau Woltron, welche Erinnerungen haben Sie an Ihre allererste Migräneattacke?

Ute Woltron: Ich saß gerade in der Straßenbahn, als ein wilder Schmerz plötzlich zu bohren begann. Ich wusste nicht, was mit mir passierte, ob ich einen Schlaganfall oder einen Gehirntumor hatte. Es war jedenfalls beängstigend.

In Ihrem Buch sagen Sie, jeder Mensch hat seine ganz persönliche Migräne. Wie würden Sie Ihre eigene beschreiben?

Eine Migräneattacke zu schildern ist kaum möglich. Ich betrachte meine Migräne als ständig anwesenden Kobold, der an guten Tagen irgendwo im Hintergrund ruht. Doch wenn er unternehmungslustig wird, wächst er zum Monster heran und erobert den gesamten Organismus. Die Empfindungen verändern sich, die Farben verschwinden, man versinkt in Schmerz, Übelkeit, Kälte und einer seltsam verzerrten, verlangsamten Zeit.

Inwieweit hat dieser Kobold Ihr privates und berufliches Leben geprägt?

Er hat in vielerlei Hinsicht ein ohnehin in mir angelegtes Eigenbrötlertum verstärkt. Außerdem hat er meine weitgehende Unabhängigkeit und Selbständigkeit befördert, auch eine gewisse Kompromisslosigkeit, die es mir erleichtert, die guten Tage in vollen Zügen auszukosten. Ich empfinde das als unfreiwilliges Geschenk, sozusagen als erfreuliche Nebenwirkung. Wir haben uns gegenseitig weich und hart geprügelt, meine Migräne und ich.

Migräne gilt als Volkskrankheit, wird aber von Außenstehenden oft als Kopfweh abgetan. Warum, glauben Sie, hält sich dieses Vorurteil so hartnäckig?

Weil es uralt ist und nicht zuletzt jahrhundertelang von den meist männlichen Medizinern gestützt wurde. Der letztgültige Beweis, dass Migräne eine neurologische Erkrankung und kein hysterisches Frauenleiden ist, konnte erst um die Jahrtausendwende dank jahrzehntelanger wissenschaftlicher Arbeit erbracht werden. Diese Erkenntnis muss sich jedoch erst herumsprechen – das war der wichtigste Beweggrund, das Buch zu schreiben.

• Natürliches und hormonfreies Nahrungsergänzungsmittel mit patentiertem Pflanzenpollenextrakt

•Speziell für Frauen in den Wechseljahren entwickelt

•Hilft typische Wechseljahresbeschwerden zu lindern und das Auftreten von Hitzewallungen zu verringern

„Heute nicht, ich hab Migräne“ von Ute Woltron

ISBN: 978-3-7110-0371-3 ecoWing Verlag, um € 24,–

Frauen sind dreimal häufiger von Migräne betroffen als Männer. Spielt das Ihrer Meinung nach eine Rolle bei der gesellschaftlichen Wahrnehmung?

Auf jeden Fall! Den historischen Aussagen der Ärzteschaft zum Thema „hysterische Frauen“ und deren „Schwäche“ habe ich mit großer Genugtuung ein eigenes Kapitel gewidmet. So wie den betroffenen Migräne-Männern, die besonders unter dem Stigma leiden, weil sie sich mit einer sogenannten Frauenkrankheit durch das Leben schleppen. Für Männer ist Migräne aufgrund der vielen Vorurteile eine noch größere gesellschaftliche Hürde als für Frauen.

Auf der Suche nach Hilfe bewältigen viele Betroffene einen regelrechten Therapie-Dschungel, und auch Sie haben unzählige Therapien ausprobiert. Was war Ihr größter „Flop“, was Ihr überraschendster Erfolg und wo stehen Sie heute?

Der größte Reinfall war ein gepriesener Wunderheiler, der das Übel mit einer Stimmgabel beseitigen wollte, was natürlich völliger Unsinn war. Der – übrigens von mehreren Ärzt:innen vorgeschlagene Versuch – die Übelkeit mit geringen Dosen Cannabis zu bekämpfen, war ein Volltreffer, ebenso die Ernährungsumstellung auf Low-Carb und Intervallfasten, und natürlich die vom Neurologen verschriebene Prophylaxe.

Welche Rolle spielt darüber hinaus Akzeptanz – der Gedanke, sich mit der Migräne zu verbünden, statt gegen sie anzukämpfen?

Die persönliche Akzeptanz ist nicht als passives Erdulden zu verstehen, man muss vielmehr aktiv herausfinden: Was tut mir einerseits gut? Was schadet andererseits dem Kobold? Diese Kombination ist für

mich der Schlüssel zu einer Art innerem Waffenstillstand. Denn so kann man lernen, die Migräne in Schach zu halten. Das erfordert jedoch Geduld, Konsequenz und aufmerksames Selbststudium.

Heute wissen wir mehr über Migräne als noch vor wenigen Jahren. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse machen Ihnen Hoffnung?

Alle. Es hat sich dank spezialisierter Forschung unglaublich viel getan, sowohl was die Akuttherapie betrifft als auch die Prophylaxe. Zudem gibt es heute viel mehr Neurolog:innen, die sich mit Kopfschmerz und allen Spielarten der Migräne intensiv befassen, und nur solche sollte man als Patient:in aufsuchen.

Wo sehen Sie trotzdem noch die größten Lücken?

Diagnose und Medikamente stellen kein Problem dar, da ist sehr vieles vorhanden. Doch um zu einer korrekten Einschätzung und den passenden Medikamenten zu gelangen, müssen Betroffene die vorhin genannten Spezialisten aufsuchen, und das tun sie zu selten. Zu viele Menschen quälen sich mit unbehandelter Migräne und Schmerzstillern durch ihr Leben. Von allen anderen wünscht man sich nur eines: Verständnis.

Und zum Schluss: Welchen Mutmach-Satz möchten Sie gerne anderen Betroffenen mitgeben, die mit Migräne leben?

Ihr seid nicht allein. Wir sind sehr viele. Bitte holt euch Hilfe, bewahrt dabei jedoch Geduld. Allen Menschen kann auf medizinischem Weg geholfen werden, doch den inneren Friedensvertrag mit dem persönlichen Kobold muss jeder für sich selbst verhandeln. Schafft man das, ist man gerettet.

AUS MEDIZINISCHER SICHT

Der Neurologe Gregor Brössner leitet die Innsbrucker Ambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen, die als Österreichs größte Kopfschmerzambulanz an der Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck angesiedelt ist. Hier finden pro Jahr über 1.000 Patient:innen mit Kopfschmerzen aller Art Hilfe.

WAS PASSIERT BEI EINER MIGRÄNEATTACKE

IM KOPF?

Bei einer Migräne werden bestimmte Hirnstamm-Areale überaktiv. Diese Nervenzellverbände steuern Schmerzsignale und Körperfunktionen. Man kann sie sich wie einen Generator für Migräne und andere Kopfschmerzerkrankungen vorstellen, der eine Fehlfunktion auslöst. Dadurch gerät das Gleichgewicht der Signalübertragung im Gehirn durcheinander.

WELCHE KÖRPERLICHEN UND NEUROLOGISCHEN

SYMPTOME TRETEN

TYPISCHERWEISE

AUF?

Charakteristisch ist ein meist einseitiger, pochender Kopfschmerz, der zwischen vier und 72 Stunden dauern kann. Viele Betroffene leiden gleichzeitig unter Übelkeit, Erbrechen sowie einer starken Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm oder Gerüchen. Etwa ein Fünftel erlebt zusätzlich eine Aura mit Lichtblitzen, Flimmern oder sogar Sprach- und Sensibilitätsstörungen.

GIBT ES FAKTOREN, DIE DAS RISIKO FÜR MIGRÄNE ERHÖHEN?

Hormonelle Schwankungen – etwa im weiblichen Zyklus – spielen eine Rolle, außerdem genetische Veranlagung. Auch unregelmäßige Mahlzeiten, Schlafmangel, Stress oder bestimmte Nahrungsmittel können Attacken begünstigen.

WELCHE MODERNEN BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

GIBT ES AKTUELL?

In den letzten Jahren hat sich viel getan: Neben klassischen Akutmedikamenten wie Triptanen stehen heute neue Wirkstoffe zur Verfügung. Besonders wichtig sind die CGRP-Antikörper, die gezielt das migräneauslösende Protein blockieren. Sie können als Spritze oder Tablette eingesetzt werden und eröffnen vielen Patient:innen neue Chancen. Parallel dazu laufen Studien zu weiteren innovativen Therapien.

WAS RATEN SIE

PATIENT:INNEN, UM MIGRÄNE LANGFRISTIG ZU REDUZIEREN ODER ATTACKEN BESSER ZU BEWÄLTIGEN?

Feste Schlaf- und Essenszeiten, ausgewogene Ernährung, Bewegung und Stressmanagement sind sehr empfehlenswert. Ein Kopfschmerztagebuch hilft, Muster und Auslöser zu erkennen. Wichtig ist außerdem, Schmerzmittel kontrolliert einzusetzen, um Abhängigkeit und Medikamenten-Übergebrauchskopfschmerz zu vermeiden.

WAS IST LOS

1.–11.10.

Sake Week Vienna 2025 MuseumsQuartier, Infos unter www.sakeweekvienna.com

3.10.

Ziggy Alberts – Europe & UK ’25 Gasometer, Tickets unter www.oeticket.com

3.–5.10.

Design District Vienna Hofburg, Infos unter www.design-district.at

3.–11.10.

Vienna Future Food Week Verschiedene Locations, Infos unter www.popchop.at

4.10.

Lange Nacht der Museen In ganz Wien, Infos unter www.langenacht.orf.at

4.10.

Techno ist Usus! – Open Air Rave Usus am Wasser, Tickets unter www.oeticket.com

Die besten Konzerte, die sehenswertesten Ausstellungen und die außergewöhnlichsten Veranstaltungen der Stadt. Von großen Bühnen bis zu versteckten Geheimtipps: die Event-Highlights der WIENERIN.

REDAKTION: Laura Altenhofer

4. & 5.10.

Abor & Tynna – Bittersüß Tour Flex, Tickets unter www.oeticket.com

5.10.

Tierschutzlauf 2025 Prater Hauptallee, Infos unter www.tierschutzlauf.at

7.10.

Barbara Blaha – Feminismus für alle Kulisse, Tickets unter www.oeticket.com

9.10.

Female Future Festival Ottakringer Eventlocation, Infos unter www.female-future.com

10.10.

Tagtraeumer

Simm City, Tickets unter www.oeticket.com

11. & 12.10.

Edelstoff-Herbstmarkt Marx Halle, Infos unter www.edelstoff.or.at

13.–31.10. re:pair Festival Wien Atelier Augarten, Infos unter www.repair-festival.wien

17. & 18.10. About Spirits –Das neue Spirituosenfestival MuseumsQuartier, Tickets unter www.eventim-light.com

18.10.

Strauss 200 – Schampus für Schani! Musikverein Wien, Tickets unter www.oeticket.com

18.10. Esther Graf – Vitamin T[our] 2025 Simm City, Tickets unter www.oeticket.com

24.–26.10. Genusswelten MAK, mehr Infos unter www.genusswelten.at

25.10. Gürtelconnection Diverse Lokale am Gürtel, Infos unter www.guertelconnection.at

29.10.

Yungblud – Idols EU Tour Wiener Stadthalle, Tickets unter www.stadthalle.com

30.10.

Zara Larsson – Midnight Sun Tour 2025 Gasometer, Tickets unter www.oeticket.com

31.10. The Nun 2025 –Die größte Halloween-Party Österreichs METAStadt, Tickets unter www.oeticket.com

8.11.10.

POP-UP BY NINA

Von 8. bis 11. Oktober wird der Community-Space Grossraum Wien zum Playground für Fashion. Nina & Carmen servieren bolde Statement-Pieces sowie cleane Basics. Wer also auf der Suche nach einzigartigen Stücken ist, sollte sich das Pop-up in der Gumpendorfer Str. 118 nicht entgehen lassen. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 11 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 19 Uhr.

Grossraum Wien, Infos auf Instagram @popupbynina

FACES 2025

Kunst kann Brücken bauen, und genau das passiert im Oktober bei FACES 2025 im barocken Palais Festetics: über 300 junge Künstlerinnen malen Porträts von jenen Frauen, die das heutige Wien prägen – von Schauspiel bis Gastronomie, von Mode bis Wissenschaft. Neben der Ausstellung erwarten die Besucher:innen Fashion- und Musik-Acts, kreative Workshops und eine Charity-Auktion zugunsten der Jugendinitiative UNITED KIDS. Palais Festetics, Infos unter www.facesvienna.com © Michael Balgavy (enthält KI-generierte Inhalte) Ab 10.10.

MARIA THERESIA –

DAS MUSICAL

Nach dem Falco-Erfolg Rock me Amadeus legen die Vereinigten Bühnen Wien nach und bringen ab Oktober 2025 im Ronacher die nächste Sensation auf die Bühne: Maria Theresia – Das Musical. Statt trockener Geschichtsstunde erwartet dich ein opulentes Spektakel voller Energie. Ein Musical, das die Kaiserin als kluge Strategin, leidenschaftliche Mutter und unbeugsame Herrscherin neu beleuchtet. Ronacher, Tickets unter www.oeticket.com

Von Stadtführungen über Tagesausflüge bis hin zu kulturellen & sportlichen Erlebnissen bietet TUI Musement weltweit über 200.000 Aktivitäten an. Ein unvergesslicher Urlaub mit TUI wartet. www.tui.at

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SAFARI ZWISCHEN

ENTDECKEN UND

BEWAHREN

Der Name Secluded Africa hält, was er verspricht: eine faszinierende Entdeckungsreise durch das abgeschiedene Kenia. Als Reisende:r darf man sich dabei nicht nur auf ein unvergleichliches Safarierlebnis freuen, sondern unterstützt auch zahlreiche nachhaltige Projekte.

Auch Geparden finden sich in der Masai Mara.

Sankale blickt konzentriert in die Weite. Er hat ein gutes Gespür dafür, wo wir auf Tiere treffen könnten. In Nairosra in der Masai Mara geboren, hat er nie eine Schule besucht und bereits als Kind das Vieh seines Vaters gehütet. Als Junge wäre Sankale beim Kampf mit einem Löwen fast gestorben. Narben an seinem Kopf und Körper erinnern an die beinahe tödliche Begegnung. Der Massai wollte sein Leben selbst in die Hand nehmen und entschied sich, sein Wissen als Spotter und Fahrer bei Secluded Africa in Kenia weiterzugeben. Gemeinsam mit Guide Chris, ebenfalls ein Massai, begeben wir uns auf das Abenteuer Safari. Und erleben, was es wirklich heißt, in eine andere Welt einzutauchen. Die großen, offenen Fenster unseres Jeeps sind Fenster in eine andere Welt. Unglaubliche Weiten, unzählige Tierbeobachtungen, ein Gefühl von Freiheit, Gedanken, die kommen und gehen – eine Erfahrung, die angesichts ihrer Einzigartigkeit schwer mit anderen Reiseerlebnissen zu vergleichen ist. Nach einem abwechslungsreichen Tag erwartet uns ein Sundowner

Beim Lagerfeuer mitten in der Natur lassen wir den Tag ausklingen.

REDAKTION: Katharina Egger-Zierl

FOTOS: Secluded Africa, Katharina Egger-Zierl

Die beiden Massai Chris und Sankale machen jede Safari zu einem echten Erlebnis.

mitten in der Natur. Die Massai grillen Lamm auf offener Flamme. Wir lassen die vielen Eindrücke gemeinsam Revue passieren, bevor es für uns in die Unterkunft geht.

Instinct of the Mara. Die Lodge, in der wir untergebracht sind, heißt Instinct of the Mara und wird ihrem Namen mehr als gerecht. Sie ist umgeben von unberührten Wäldern und ermöglicht eine authentische Afrika-Erfahrung. Das ganze Team besteht aus Massai, alle in ihrer Tracht gekleidet. Die Atmosphäre ist offen, herzlich und persönlich – man fühlt sich willkommen, ohne dass viel Worte nötig sind. Die Lodge mit klassischen und luxuriöseren Zelten befindet sich im Olderkesi Conservancy an der Grenze zu Tansania. Secluded Africa pachtet das Land von den Massai, um Natur und Wildtiere zu schützen und zu erhalten. Gerade die privaten Gebiete ermöglichen exklusive und abgeschiedene Safaris fernab von Jeepkolonnen und Stress. Und erlauben den Guides, von den Wegen in den Busch abzuzweigen, was in den Nationalparks

Die Guides halten Ausschau nach Tieren, die sich im Busch verstecken.

verboten ist. In der Lodge angekommen, planen wir den nächsten Tag. Jeder Gast wird während des gesamten Aufenthalts von einem persönlichen Guide begleitet; die Gestaltung der Safaris und Tagesplanung erfolgt individuell – je nach Tempo, Interesse und Stimmung. Für jedes Zelt steht ein eigener Jeep bereit. Mehr Flexibilität geht nicht.

Abgeschiedenes Afrika. Wer sich für Secluded Africa entscheidet, bekommt, wie der Name verrät, das abgeschiedene Afrika und darf sich auf Safari-Erlebnisse abseits der Touristenmassen freuen. Und unterstützt als Gast automatisch Projekte, die einen echten Mehrwert für die Region haben. Pro Gast und Nacht fließen 65 US-Dollar in den Secluded Africa Wildlife and Community Trust. Mit den

Katharina Egger-Zierl im Gespräch mit Victoria. Guide Mustafa übernimmt die Rolle des Übersetzers.

Einnahmen werden der Bau von Schulen, die Beschäftigung von Community-Rangern, Umweltschutz sowie zahlreiche soziale Projekte unterstützt. Das Besondere: Gäste können viele dieser Initiativen auch selbst vor Ort kennenlernen. Und auch wir dürfen uns beim Besuch des abgelegenen Dorfs Mswaneni im Tsavo Nationalpark davon überzeugen, dass der Trust Träume verwirklichen kann: „Mein Sohn James möchte Pilot werden“, erzählt uns Victoria, die sich sichtlich über unseren Besuch freut. Der Trust ermöglicht dem 17-Jährigen die nötige Ausbildung. „Ohne diese Unterstützung wäre das alles nicht möglich. Ich bin unendlich dankbar“, freut sich Victoria. „Vielleicht“, schmunzelt sie, „kann ich ja irgendwann mit ihm fliegen “ Was sie sich für die Zukunft wünscht? „Dass ich anderen helfen kann so, wie mir geholfen wurde.“ Nur eine von vielen Geschichten, die ohne den Trust nicht möglich wären.

Reisen und helfen. Für uns steht jetzt ein Besuch des Tsavo West Nationalpark auf dem Programm. Auch hier wird schnell klar, dass eine Reise mit Secluded Africa weit mehr als eine außergewöhnliche Safari-Erfahrung bietet. Der Trust hilft, wo er kann. Die Dürre ist für die Tiere eine große Herausforderung. Die extra installierten Wasserstel-

WISSENSWERTES

Bei Secluded Africa steht nachhaltiges Reisen im Vordergrund. Vier Lodges in Kenia ermöglichen ein ganz besonderes Safari- und Naturerlebnis. Pro Zelt steht ein eigener Jeep mit Fahrer und Guide zur Verfügung, was maximale Flexibilität in der Tagesplanung ermöglicht. Ab-Preis pro Person im Doppelzimmer: 600 Euro All-inclusive; Anfragen direkt an verena@secludedafrica.com. www.secludedafrica.com

Auch die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser ist Secluded Africa ein großes Anliegen.

Täglich bekommen die Elefanten frisches Trinkwasser.

len sorgen für die nötige Entlastung. Mit unserem Guide Mustafa warten wir in unserem Jeep direkt vor einem der Wasserlöcher, das gerade erst mittels Traktor aufgefüllt wurde, auf Tiere. Nur sehr langsam und vorsichtig nähert sich eine Gruppe von Elefanten. „Sie sind neu und kennen die Wasserstelle noch nicht, sonst wären sie längst da“, flüstert Mustafa. Als sich die Elefanten nähern und nur ein paar Meter entfernt trinken, ist das ein surreales und demütiges Gefühl zugleich. „Es ist einfach schön, einzigartige Erlebnisse wie diese mit Menschen aus der ganzen Welt zu teilen“, erzählt Mustafa, als wir uns wieder auf den Weg in unsere Lodge machen.

Unterkunft mit Weitblick. Kipalo Hills wurde in einen felsigen Hang gebaut und bietet einen atemberaubenden Ausblick über die weiten Ebenen des Tsavo Nationalpark und die Ngulia Hills bis zum Kilimandscharo. „Der Ort, an dem man immer wieder zurückkehrt“, bedeutet Kipalo in der Sprache des Stamms Taitas, der in dieser Region lebt. Einmal über diese Weite geblickt, versteht und fühlt man, was damit gemeint ist. Im Mbulia Conservancy treffen wir am nächsten Tag Yusuf, den Head-Ranger, zum Gespräch. Sein Team besteht aus zwölf Rangern, denen der Schutz der Wildtiere und die Unterstützung der lokalen Bevölkerung ein echtes Anliegen ist. Jeden Tag patrouillieren die Ranger und schauen nach dem Rechten. „Ich bin am liebsten draußen. Wir machen etwas Sinnvolles und Wichtiges, das erfüllt mich mit Freude“, erzählt Yusuf. Wilderer bereiten den Rangern immer wieder Probleme. „Die Fallen sind nicht einfach zu finden. Tiere können darin qualvoll verenden. Auch daher ist unsere Arbeit so wichtig.“ Nach einer kurzen Walking Safari treffen wir uns am Abend zum Sonnenuntergang auf einem Felsen nahe der Lodge. Ein Ort, an den wir hoffentlich irgendwann zurückkehren, denke ich.

Head-Ranger Yusuf erzählt Katharina Egger-Zierl, warum der Schutz der Wildtiere so wichtig ist.

Meer-Wert. Das Ende unserer Reise führt uns direkt an die Küste des Indischen Ozeans. Im Cardamom House am Kuruwitu Beach inmitten einer tropisch blühenden Gartenanlage genießen wir das außergewöhnliche Ambiente, das fantastische Essen und den traumhaften Strand. Eines der vielen Highlights ist das Schnorcheln am Riff, das von der Kuruwitu Conservation & Welfare Association wiederbelebt wurde. Es wimmelt von Fischen, Seegras und anderen Meeresbewohnern, wo noch vor Jahren alles zerstört war. Die Kuruwitu Marine Conservacy umfasst rund 30 Hektar und wird von sechs Dörfern mit 550 Familien betreut. Eintauchen in eine andere Welt ist auch hier Programm.

Die Reise erfolgte auf freundliche Einladung von Secluded Africa.
Das Cardamom House lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.

Kurz mal der Kälte entfliehen: Fünf Reiseziele, die auch im Herbst und Winter mit warmen Temperaturen und Vitamin D punkten.

SONNE

TANKEN

WÜSTEN UND METROPOLEN

Wem der Sinn nach Glamour steht, kann sich in Richtung der Arabischen Halbinsel orientieren: Dubai und Abu Dhabi sind ein Paradies für alle, die Kontraste lieben. Zwischen futuristischen Skylines, luxuriösen Hotels und endlosen Wüstendünen fühlt man sich schnell wie in einer anderen Welt. Vormittags im Meer baden, nachmittags durch die Souks schlendern und abends ein Dinner unter dem Sternenzelt der Wüste genießen – alles kann, nichts muss.

Gefühlt ist sie erst ein paar Wochen her, die letzte Urlaubsreise. Und doch: Wenn die Blätter sich ein neues Kleid gönnen und man das Licht abends jeden Tag ein bisschen früher einschalten muss, dann meldet sie sich – diese leise Sehnsucht nach Wärme auf der Haut. Nach Licht, das mehr ist als ein blasser Wintergruß; nach einem Ort, an dem der Alltag plötzlich ganz weit weg zu sein scheint. Ein Trip ins Warme, das wär’s doch! Moment, wieso wäre? Man muss dafür nicht unbedingt ans andere Ende der Welt reisen: Auch im Herbst und Winter gibt es Ziele, die mit blauem Himmel, milden Temperaturen und einer Prise Exotik locken. Ein paar Ideen gefällig?

ZWISCHEN SOUKS UND SANDSTRÄNDEN

In Marrakesch, der Perle Marokkos, spielt sich das Leben auch im Winter draußen ab: Händler:innen preisen ihre Waren an, Garküchen locken mit Düften von Safran, Zimt und gegrilltem Fleisch, während über den Dächern der Ruf des Muezzins den Tag begleitet. Wer es ruhiger mag, fährt nach Agadir – hier wartet ein breiter Sandstrand, der selbst im Dezember zu Spaziergängen im T-Shirt einlädt.

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SONNENVERWÖHNTER KLASSIKER

Die Kanarischen Inseln sind vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber dafür zuverlässig sonnenverwöhnt. Ob Lanzarotes schwarze Vulkanfelder, Teneriffas grüner Norden, die Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria oder die endlosen Strände Fuerteventuras: Jede hat ihren ganz eigenen Charme. Hier vergisst man schnell, dass daheim dicke Jacken und graue Tage den Ton angeben.

GRÜNE OASE IM ATLANTIK

Grün, blühend und fast das ganze Jahr über mild ist die portugiesische Insel Madeira. Wanderer:innen spazieren entlang der berühmten Levadas – alten Bewässerungskanälen – an spektakulären Klippen entlang, während die Hauptstadt Funchal mit exotischen Märkten und einer entspannten Promenade am Meer lockt.

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Mitten im Ozean erheben sich die Kapverdischen Inseln aus dem Atlantik – eine Oase aus endlosen Stränden, bunten Häfen und einer entspannten Kultur, in der sich die Welt ein kleines bisschen langsamer zu drehen scheint. Kristallklares, türkisfarbenes Wasser und beeindruckende 350 Sonnentage im Jahr versprechen Erholung, Badespaß und vielseitige Wassersportmöglichkeiten. WO DIE ZEIT STILLSTEHT

MAMMUT

MAYA UND SAMUEL

DER FLÜGELSCHLAG DES PAARFALTERS

Die Ich-Erzählerin flieht, frustriert von ihrem unerfülltem Kinderwunsch, aus der Stadt aufs Land. Auf der Suche nach einem ursprünglicheren Leben landet sie in einem verfallenen Bauernhaus, wo sie sich in harte körperliche Arbeit stürzt und zunehmend mit der wilden Natur verschmilzt. Begleitet nur von einem Schäfer und einem Hund, wird ihr Alltag rau und entbehrungsreich. Eine Geschichte über die Widersprüche des modernen Lebens und der Versuche, daraus auszubrechen.

von Eva Baltasar, € 20,60, ISBN: 978 3 69097 007 5

In Sankt Petersburg, wo die Sonne in den Sommernächten nie ganz verschwindet, tri t ein im Selbstmitleid versinkender Träumer auf sie: Nastenka. Vier Nächte lang tre en sie sich, um einander ihren Schmerz zu klagen; ihre Einsamkeit verbindet die Fremden. Sie wartet auf ihre große Liebe, den Untermieter ihrer Großmutter, der vor einem Jahr ging und noch nicht zurück ist. Er verschwendet sein Le-

WIR KÖNNEN DOCH FREUNDE BLEIBEN

Maya und Samuel kennen sich mehr als ein halbes Leben lang. Sie sind nebeneinander aufgewachsen und haben sich als beste Freunde ineinander verliebt. Mittlerweile wohnen sie glücklich zusammen in einem hübschen Haus – bis ein Verlust sie auseinanderreißt. Sie trauern beide für sich und mit ihren Mitteln: In Maya ist alles zerbrochen, Samuel flüchtet sich während seiner Streams in seine Community. Ein empathisches Buch über den Verlust – und die Kraft des Weitermachens.

von Franziska Fischer, € 24,70, ISBN: 978-3-7558-1135-0

ben mit Tagträumen, fantasiert über Frauen und Freunde und ein besseres Leben, das seiner Meinung nach niemals Realität werden kann. Über die Tage hinweg kommen sie sich näher, doch die Flüchtigkeit des Glücks wird dem Außenseiter wieder einmal zum Verhängnis. Ganze 138 Mal ist Nastenkas Name im Buch zu lesen, nach seinem jedoch fragt sie nie. Weiße Nächte von Fjodor Dostojewski ist ein Must-Read für alle honungslosen Romantiker:innen und ein kur-

Wie zwei Menschen sich finden, ist oft leicht erzählt. Aber wie gehen sie auseinander? „Wir können doch Freunde bleiben“ versammelt Geschichten über eine der schmerzlichsten Erfahrungen unseres Lebens: das Ende einer Liebesbeziehung. Die von Katja Lewina erzählten authentischen Anekdoten lesen sich wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zum Glück aber können wir aus den Fehlern anderer lernen. Denn was die Geschichten vereint: Am Ende ist man immer froh, wenn vorbei ist, was nicht dauern sollte.

von Katja Lewina, € 20,40, ISBN: 978-3-7558-1141-1

Das Roman-Debüt des „Wiener Alltagspoeten“: In seinem literarischen Debüt schreibt der scharfsinnige Beobachter des Alltäglichen über das Glück des Verschwindens und der Kunst sich dabei wiederzufinden. Anstatt für einen Arbeitstrip in die USA in den Flieger zu steigen, dreht Jonas einfach um, zurück in die Stadt. Niemand vermisst ihn. Nur er selbst vermisst das, was er niemals war, aber vielleicht sein könnte. Scheinbar ziellos beginnt ein Streifzug durch Wien.

von Andreas Rainer, € 23, –, ISBN: 978-3-99060-531-8

zer Klassiker für alle, die sich an zeitlose Literatur herantasten möchten.

Nicole Hofmarcher Praktikantin WIENERIN

Weiße Nächte Fjodor Dostojewski Anaconda Verlag, ISBN: 978-3-86647-181-8

WE ARE AUSTRIA – 77 AUSSERGEWÖHNLICHE FRAUEN AUS ÖSTERREICH

Das Buch „We are Austria“ stellt 77 außergewöhnliche Frauen aus Österreich vor und schließt damit eine große Marktlücke. Von historischen Persönlichkeiten wie Kaiserin Sisi bis zu modernen Rolemodels wie Ingrid Brodnig oder Christine Nöstlinger, die durch ihre Taten, Talente oder unkonventionellen Lebenswege inspiriert haben. Das Buch ist reich bebildert, farbenfroh gestaltet und eignet sich zum Vorlesen und gemeinsamen Entdecken für alle Altersgruppen.

von Nina Pavicsits, € 28,–, ISBN: 978-3-222-15157-6

TAYLOR SWIFT – THE LIFE OF A SHOWGIRL

Mit „The Life of a Showgirl“ präsentiert Taylor Swift ihr neues Studioalbum, welches nun am 3. Oktober erschienen ist. Begleitet wurde der Release von fünf unterschiedlichen Covern, die ihre Fans über Wochen hinweg neugierig machte. Musikalisch schlägt sie dabei eine bewusst inszenierte Pop-Richtung ein: Glitzernde Produktion, klare Melodien und eine Ästhetik, die stark von ihrer rekordverdächtigen Eras Tour inspiriert ist. Anders als beim introspektiven Vorgänger „The Tortured Poets Department“ steht diesmal nicht das persönliche Leben, sondern die große Show im Fokus.

Stellt euch vor: ein altes Haus am Meer, eine Ehe voller Geheimnisse und ein Mann, der nach außen hin perfekt scheint – aber alles andere als das ist. Dr. Drew Devlin ist klug, charmant und angesehen. Doch hinter seiner Fassade steckt ein Abgrund, und seine Frau kennt die Wahrheit. Was als Neuanfang gedacht war, wird zu einem gefährlichen Psychospiel voller Lügen, Macht und Rache. Dieser Thriller ist wie eine

emotionale Achterbahnfahrt: rasant, düster und unvorhersehbar. Ein Hörbuch, das Spannung garantiert und dabei für echte Gänsehautmomente sorgt!

Simone Hetfleisch Sales WIENERIN

„Die Frau des Arztes“, von Daniel Hurst, 2025

THE CHAINSMOKERS –SMOOTH

Das Grammy-prämierte Duo The Chainsmokers meldet sich mit ihrer neuen Single „Smooth“ zurück – verö entlicht via Sony Music. Der Track beginnt mit luftigen Texturen und sanften Klavierklängen, bevor er sich in einen energetischen Drop verwandelt und als echter Dancefloor-Banger entfaltet. Bereits in ihren Live-Sets getestet, sorgt der Song für ausgelassene Stimmung bei Konzerten quer durch die USA und tri t genau den Nerv ihrer Fans. Begleitet wird „Smooth“ von einem ästhetisch inszenierten Musikvideo unter der Regie von Jackson Wigger.

WHAT THE SHIT?!

Shitstorm incoming – die Kommentarspalten explodieren! Wir alle lieben ein bisschen Drama. Aber warum eigentlich? Bei „What The Shit?!“ tauchen Gizem und Klengan tief in die Welt der Shitstorms aus Politik, Popkultur und Social Media ein: Ob Celebrity-Skandal, Politik-Fail oder Umweltsünden-Eklat: Sie schauen nicht nur, was passiert ist und wie die Gesellschaft und Medien damit umgegangen sind, sondern auch warum sich alle so darüber aufgeregt haben. Wer hat’s verdient? Was war überzogen? Wie hätte man es besser machen können? Und was verraten diese Aufreger eigentlich über unsere Gesellschaft?

TARA-LOUISE WITTWER NEMESIS‘ TÖCHTER

Seit Jahrhunderten werden Frauen unterdrückt. Frauen, die in irgendeiner Weise Stärke ausgestrahlt, sich selbst ermächtigt und zur Wehr gesetzt haben, werden belächelt, verurteilt und dämonisiert. Und all diese Frauen leben in uns weiter. Auf der Suche nach den Ursprüngen von Female Rage taucht Tara-Louise Wittwer in die europäische Geschichte ein und zeigt, was Frauen erreichen können, wenn sie zusammenhalten, damit ihre Wut irgendwann heilen kann. gelesen von Tara-Louise Wittwer, € 15,95, ISBN: 978-3-7324-8448-5

Endlich Stockholm! Sickan hat es rausgescha t aus dem Ka in der schwedischen Provinz, in dem sie sich sowieso noch nie zu Hause gefühlt hat. Jetzt, in der Großstadt, kann es losgehen mit den Freundschaften, dem Ausgehen, dem Vorlesung-Schwänzen und Sich-Verlieben, denn Sickan ist wild entschlossen, sich in der neuen Stadt neu zu erfinden und endlich dazuzugehören. Aber wie geht das eigentlich genau, das, was man gemeinhin so „Leben“ nennt? gelesen von Lisa Cardinale, € 19,99, ISBN: 978-3-7540-1933-7

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KOMÖDIE, DRAMA

NO HIT WONDER

Der ehemalige Sänger Daniel (Florian David Fitz) landet nach einem missglückten Suizidversuch in der Psychiatrie. Dort erwacht er im Zuständigkeitsbereich von Dr. Lissi Waldstett (Nora Tschirner) die das Thema Glück erforscht, jedoch kaum Geld damit verdient. Um Aufmerksamkeit für ihre Arbeit zu bekommen, versucht sie Daniel für eine Gesangsgruppe zu gewinnen. Was als Zweckgemeinschaft beginnt, entwickelt sich nach und nach zu einem chaotischen Abenteuer.

Voraussichtlicher Kinostart ist der 30.10.2025.

FAMILIE, ANIMATION

ALLES VOLLER MONSTER

In einem Labor auf der Burg Grottenow erweckt ein verrückter Professor seine wildesten Geschöpfe zum Leben. Stichkopf war einst die erste Schöpfung, ist bei seinem Meister jedoch längst in Vergessenheit geraten. Als Einziger kümmert er sich um die ganzen Monster und die Burg, damit die Dorfbewohner:innen nichts von den Geschöpfen mitbekommen. Aber er hat nicht mit dem Scheusal-Zirkus gerechnet, der eines Tages Halt im Dorf macht – und eine Menge neuer Monster ins Spiel bringt. Voraussichtlicher Kinostart ist der 16.10.2025.

Eine RomCom mit Schmäh & Charme gibt es heutzutage selten, „Nobody Wants This“ fiel daher 2024 besonders positiv auf. Die letzte Folge war noch nicht einmal verö entlicht, da gab Netflix schon Sta el 2 bekannt – und die startet jetzt. Die Liebesgeschichte zwischen einem kürzlich getrennten Rabbi und einer agnostischen Podcasterin muss man als Fan des Genres gesehen haben. Dazu kommt noch eine Prise Nost-

algie, denn der Cast besteht aus „Gossip Girl“-Star Kristen Bell und „O.C. California“-Star Adam Brody. Dieses Mal ist sogar Brodys Frau Leighton Meester in einer Nebenrolle zu sehen.

Lana Schneider

of Digital WIENERIN

KOMÖDIE

GOOD FORTUNE

Gabriel (Keanu Reeves), ein gutmütiger, jedoch ungeschickter Engel, tritt unvermittelt in das Leben zweier Menschen: Einem ständig beschäftigten Gig-Worker (Aziz Ansari), der sich mit wechselnden Aufträgen über Wasser hält, und einem erfolgreichen Risikokapitalgeber (Seth Rogen), der in Wohlstand lebt. Mit seinen unbeholfenen Versuchen, beiden auf ihre eigene Weise zu helfen, bringt Gabriel ihre Lebensrealitäten durcheinander – und stößt dabei auf Herausforderungen, mit denen er selbst nicht gerechnet hat. Voraussichtlicher Kinostart ist der 18.10.2025.

DRAMA, ROMANZE

ALL DAS UNGESAGTE ZWISCHEN UNS

Zwei miteinander verwobene Erzählstränge begleiten Morgan Grant (Allison Williams), eine junge Mutter, und ihre 16-jährige Tochter Clara (Mckenna Grace), deren Leben nach einem familiären Schicksalsschlag aus den Fugen gerät. Während Clara versucht, ihren Platz in einer veränderten Welt zu finden, wird Morgan mit Erinnerungen konfrontiert, die lange verdrängt schienen. Vergangenheit und Gegenwart überschneiden sich, als beide auf ihre Weise lernen müssen, mit dem Verlust umzugehen und neue Perspektiven zu entwickeln. Voraussichtlicher Kinostart ist der 23.10.2025.

THE WOMEN IN THE CABIN 10

Mit „The Woman in Cabin 10“ bringt Netflix den packenden Bestseller von Autorin Ruth Ware auf die Streaming-Leinwand. Keira Knightley überzeugt in der Hauptrolle als mutige Journalistin, die während einer luxuriösen Kreuzfahrt Zeugin eines Mordes wird. Doch niemand glaubt ihr, denn angeblich fehlt keine Person an Bord. Als sie der Sache nach und nach auf den Grund geht, folgt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit, bei dem Realität und Wahn immer mehr verschwimmen.

„The Women in the Cabin 10“ startet am 10.10.2025 bei Netflix

Urbaner Puls. Alpine Ruhe.

Astrologin Daniela Hruschka blickt monatlich für uns in die Sterne.

STEINBOCK

Dank Venus starten Sie bestens ausgestattet in den Monat. Sowohl beruflich als auch in der Liebe läuft es wie am Schnürchen: Projekte entwickeln sich positiv, und Sie können wichtige Bereiche ideal voranbringen. Merken Sie sich den 8. Oktober vor, es könnte Ihr absoluter Glückstag werden! Nutzen Sie diese Energie, um etwas zu beginnen, das Ihnen wirklich am Herzen liegt und das von Dauer sein soll!

WASSERMANN

Sensationelle Chancen warten in allen Bereichen –dieser Oktober könnte einer der wichtigsten Monate des Jahres werden. Die entscheidende Frage lautet: Wie bereit sind Sie neue Wege einzuschlagen? Pluto in Ihrem Zeichen wird in den kommenden Wochen intensiv aktiviert und bringt Ihnen enorme Wandlungskraft. Auch Venus mischt mit und schenkt Ihnen ideale Liebesaussichten.

FISCHE

Merkur und Mars schenken Ihnen in diesem Monat enorme Stärke und Willenskraft. Saturn fordert Sie allerdings noch einmal auf, klare Grenzen zu ziehen und konsequent zu bleiben. Beruflich eignet sich dieser Oktober perfekt für einen Neustart: Trauen Sie sich, alte Wege hinter sich zu lassen! Seien Sie mutig: Sie können alles anstreben, was Ihnen wirklich am Herzen liegt, – und es auch erreichen.

STIER

Mars fordert Sie in diesem Monat regelrecht zum Stierkampf auf. Sie dürfen zeigen, was in Ihnen steckt – und das wird Ihnen auch gelingen, Sie behaupten sich mit Stärke und Ausdauer. Achten Sie jedoch darauf, sich nicht vorschnell auf Konfrontationen einzulassen! Wägen Sie Ihre Schritte gut ab und vermeiden Sie unüberlegte Schnellschüsse! So können Sie Ihre Kraft konstruktiv einsetzen.

WIDDER

Regel Nummer eins in diesem Monat: immer mit der Ruhe! Besonders in der ersten Oktoberhälfte ist es klug, die Dinge nicht mit Druck voranzutreiben. Auch wenn Sie voller Energie stecken – manchmal wirkt sich Zurückhaltung stärker aus. Vertrauen Sie darauf, dass sich im Hintergrund bereits vieles zu Ihren Gunsten entwickelt! Ab den letzten Oktobertagen spüren Sie, wie Ihre Energie zurückkehrt.

ZWILLING

Es kommt Ihr Monat, und Sie sind in absoluter Flirt- und Feierlaune. Venus sorgt für wunderschöne Stunden in der Liebe. Bei Singles könnte die große Liebe anklopfen, in bestehenden Beziehungen kommt frischer Schwung. Ab dem Neumond am 21. Oktober sei jedoch angeraten, etwas Tempo herauszunehmen. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit, um die vielen Eindrücke entspannt zu ordnen!

OSKOP

KREBS

Der Monat startet etwas holprig, und es könnten sich Herausforderungen vielfältiger Art zeigen. Doch lassen Sie sich davon nicht beirren, danach kommt alles in Fluss. Mars steht Ihnen kräftig zur Seite und schenkt Ihnen die Energie, mehr zu erledigen als sonst. Nutzen Sie den Oktober als wertvolle Vorbereitungszeit, denn der November verspricht große Chancen – beruflich wie privat!

LÖWE

Ein Monat, der einfach grandios beginnt! Beruflich geht viel Geplantes auf. Nutzen Sie den Neumond am 21. Oktober, um ein neues Projekt zu beginnen, die Sterne stehen dafür besonders günstig! Lediglich Mars stellt sich gelegentlich quer und fordert Sie heraus. Bleiben Sie gelassen und souverän, dann lassen sich Spannungen gut entschärfen und unangenehme Situationen überhaupt vermeiden.

JUNGFRAU

Es holpert ein wenig am Monatsanfang, doch schon ab dem 6. Oktober sehen Sie viel klarer: Sie wissen genau, was Sie wollen, und es fällt Ihnen leicht, alles Relevante anzusprechen und zu zeigen, was wirklich in Ihnen steckt. Ab dem 29. Oktober schenkt Ihnen Jupiter zusätzlich eine besonders energetische Ausstrahlung. Vieles gelingt dann wie von selbst, und die richtigen Menschen kommen auf Sie zu.

WAAGE

Happy Birthday! Das größte Geschenk erwartet Sie am 13. Oktober, wenn Venus an Ihrer Seite steht und dafür sorgt, dass Ihnen einfach alles gelingt. Begegnungen und Beziehungen zeigen sich nun von ihrer schönsten Seite. Der Neumond am 21. Oktober ist perfekt, um die persönliche Jahresplanung anzugehen. Denken Sie großzügig und mutig, denn Pluto öffnet komplett neue Türen für Sie!

SKORPION

Sie sind voller Energie! Mars begleitet Sie durch den Monat und schenkt Ihnen enorme Ausdauer. Wichtig ist nur, dass Sie dabei auch diplomatisch bleiben. In den ersten Wochen sorgt Venus zudem für eine besonders romantische Stimmung, und so manches Skorpion-Herz könnte dabei höherschlagen. Bleiben Sie offen für Neues! Dieser Oktober könnte Ihnen nämlich ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

SCHÜTZE

Sie dürfen im Oktober einmal richtig durchatmen, und Sie werden spüren, dass Sie nicht allein sind. Verhandlungen und Gespräche laufen besonders gut und geben Ihnen Rückenwind. Lediglich Mars zeigt sich etwas zurückhaltend, wodurch Ihnen manchmal die nötige Durchsetzungskraft fehlt. Doch keine Sorge: Ihr Charme wirkt stärker als jedes Argument und öffnet Ihnen die richtigen Türen.

HIETZINGS ODE AN DIE VERGANGENHEIT

Die erste Million ist am schwierigsten, danach geht’s eh dahin“, ruft ein Passant fröhlich in sein Handy. Diese Konversation, überhört auf einer Einkaufsstraße Hietzings, habe ich bewusst ausgewählt, um mit einem zum Klischee passenden Einstieg in die Geschichte über diesen Bezirk zu beginnen. Akkurater wäre es jedoch, mit einer weißen Seite anzufangen, mit einem großen Schweigen: So leer und still wie auf den Straßen des 13. Bezirks ist es kaum wo in Wien. Abseits der wenigen Bezirkszentren kann man oft minutenlang zwischen den Villen und den dazugehörigen riesigen, ebenfalls verwaisten Gärten spazieren, ohne einen anderen Menschen zu treffen. Es ist ein einzigartiges Schauspiel in einer Zwei-Millionen-Stadt.

Bezaubert von der Schönheit der Grundstücke habe ich einmal zum Spaß nachgeschaut, was ein Einfamilienhaus in der Gegend kostet. Der günstigste Eintrag belief sich auf zwei Millionen Euro, das Haus in der Anzeige wirkte jedoch klein, finster und alt. Wie viel eine der prunkvolleren Villen kostet, lässt sich wohl nie herausfinden, weil sie nicht verkauft, sondern nur vererbt werden.

Ich stehe mittlerweile am Hietzinger Kai, quasi der Verlängerung der Autobahn A1. Eine Fahrspur ist gesperrt, es staut fast bis Hütteldorf zurück. Lkw um Lkw schiebt sich im Schritttempo Richtung Stadtzentrum entlang. Den Herkunftsländern ihrer Nummernschilder entnehme ich, dass sie wahrscheinlich in nur ein paar Kilometern auf den Gürtel abbiegen werden, um Richtung Tschechien und Polen weiterzufahren. Jeder einzelne Schwertransporter, der aus dem

Westen des Landes oder des Kontinents kommt, muss hier an Hietzing vorbeifahren, ein offensichtlicher Fehler im System der Verkehrsplanung. Dabei hätte es noch schlimmer kommen können: Bis weit in die 1970er-Jahre hinein träumte die Wiener Stadtverwaltung von einer Verlängerung der Autobahn bis zum Karlsplatz. Auch ohne dieses glücklicherweise gescheiterten Projekts ist die Luft kaum wo in Wien mehr mit rußigen Feinstoffpartikeln verseucht als ausgerechnet hier an der Pforte des Nobelbezirks. Unbeeindruckt von dem Lärm und Gestank verrammelt sich eine Schulklasse vor dem AMS-Gebäude. Ein älterer Herr geht an ihnen vorbei: „Na, macht’s einen Ausflug in eure Zukunft?“, wirft er ihnen entgegen. Die Kinder sehen ihn nur verwundert an, manche lachen zögerlich. Schnell lasse ich die Szene hinter mir und steige in die U4 ein. Nach nicht einmal 15 Minuten stehe ich im Zentrum Wiens, es ist eine andere Welt. Menschenmassen drängen die Kärntner Straße entlang Richtung Stephansdom. Wie auf Schienen werden die Tourist:innen gelenkt, ein Paar erkenne ich sogar wieder, sie waren kurz zuvor in Schönbrunn in meinen U-Bahnwagon zugestiegen.

Kurz bin ich versucht, in eine der Seitengassen abzubiegen, die fast menschenleer sind, stattdessen folge ich wie ein Lemming dem Strom der Menschen. Vor dem Apple-Store telefoniert einer der wenigen Einheimischen am Handy. „Wart, ich hol mir nur schnell das neue iPhone, willst auch eins?“, fragt er die Person am anderen Ende der Leitung. Es ist ein Stück Hietzings in der Inneren Stadt, ich fühle mich gleich wohl. Obwohl in den Zeitungen nur mehr von der Krise geschrieben wird, sind alle Plätze in den umliegenden Lokalen besetzt. Am Stephansplatz angekommen, beobachte ich eine französische Gruppe, die verzweifelt versucht, für ein Foto alleine vor dem gewaltigen Dom zu posieren. Ständig laufen Passant:innen durch das Bild, die ihrerseits selbst nach einem einsamen Plätzchen für ein Selfie suchen. Doch die Franzosen lassen sich nicht abbringen, immer wieder setzen sie ein Lächeln auf für den Fotografen. Schließlich ziehen sie weiter, mein brüchiges Französisch reicht aus, um herauszuhören, dass sie einen Kaiserschmarrn essen gehen wollen. Ich dagegen spaziere zur Oper und steige dort wieder in die U4 ein, um zurück in die Ruhe des 13. Bezirks zu fahren. WIENERALLTAGSPOETEN

ist Autor und Journalist und steckt hinter dem beliebten Instagram-Account „Wiener Alltagspoeten“. Dort fängt er wie kein:e andere:r die Atmosphäre der Stadt und ihrer Leute ein – immer zwischen Grant, Schmäh und Tragik.

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1) Unverbindl. empf., nicht kart. Richtpreis inkl. USt. und NoVA. Bereits berücksichtigt: € 4.000,- Performance Prämie, € 500,- Einführungsprämie, € 2.000,- Finanzierungs- und € 500,- Versicherungsbonus bei Finanzierung und Abschluss einer KASKO über die Porsche Bank Versicherung, € 1.000,- Servicebonus bei Finanzierung und Abschluss eines Service- oder Wartungsproduktes über die Porsche Bank. Gilt für Privatkunden. Mindestlaufzeit 36 Monate. Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis. Gültig bis 30.11.2025 (Kaufvertrags-/Antragsdatum). Boni sind unverbindl., nicht kart. Nachlässe inkl. USt. und NoVA.

2) 5 Jahre Garantie oder 100.000 km Laufleistung, je nachdem, was früher eintritt. Verbrauch: 0,3 - 8,0 l/100 km.

Stromverbrauch: 15,7 - 20,6 kWh/100 km. CO2-Emission: 7 - 181 g/km. Symbolfoto. Stand 08/2025.

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